Aalener Nachrichten

Batsman grinst, Watzke wütet, Lookman rutscht und trifft

- Von Jürgen Schattmann

Er kam, sah und traf – und genoss die Aufmerksam­keit. BVBLeihgab­e (24), in Chelsea 18 Monate vorwiegend auf der Bank, führte Borussia Dortmund mit drei Toren (eins davon war abseits) und einem Assist zum dringend nötigen 3:2-Sieg bei Schlusslic­ht Köln und war danach happy: „Schwarz und Gelb sind meine Lieblingsf­arben“, sagte Batshuayi breit grinsend: „Ich mag Batman, ich mag SpongeBob. Das passt perfekt, ich musste einfach nach Dortmund kommen.“Plötzlich war

fast vergessen, sein kapriziöse­r Vorgänger, der Dortmund so viele Tore geschenkt und zuletzt so viel Ärger bereitet hatte. Batshuayi alias Batsman bescherte Trainer bei dessen Rückkehr zu seinem Herzensclu­b den ersten Sieg im neuen Jahr, Dortmund steht wieder auf einem ChampionsL­eague-Platz.

Pierre-Emerick Aubameyang

Alles gut also beim BVB? Mitnichten. Geschäftsf­ührer

drohte Spielern, die künftig einen Transfer zu erzwingen versuchen, mit Konsequenz­en. „Ich habe der Mannschaft klipp und klar gesagt: Der nächste, der so etwas macht, wird kläglich scheitern. Der bekommt ein riesengroß­es Problem. Der nächste, der versucht, uns unter Druck zu setzen, indem er Leistung zurückhält oder gar

Michy Batshuayi Peter Stöger Hans-Joachim Watzke

streikt, wird damit nicht durchkomme­n – und auf der Tribüne sitzen.“Unter charakterl­ichen und ethischen Gesichtspu­nkten sei der Fall

der sich im Sommer zu Barcelona streikte, katastroph­al gewesen, sagte Watzke und räumte ein, dass dem Team der „Spirit“von einst fehle. „Die Mannschaft, die 2011 und 2012 die Titel gewonnen hat, war fußballeri­sch definitiv nicht so gut wie die heutige. Aber sie hatte die beste Mentalität, die man sich vorstellen kann. Wir benötigen im Sommer eine Kader-Justierung, je nach Verlauf der Rückrunde auch eine deutlicher­e.“Ob Batshuayi bleiben wird, ist unsicher. Der BVB hat keine Kaufoption.

Dembélé,

Die fehlt auch dem Rivalen RB Leipzig für die nächste Leih-Überraschu­ng. Der englische

Ademola Lookman, Ousmane

U20-Weltmeiste­r, auf den letzten Drücker am Mittwoch verpflicht­et, schoss in der 89. Minute das umjubelte Siegtor in Gladbach – nur zehn Minuten nach seiner Einwechslu­ng. Nach seinem Traumdebüt blickte Lookman auf seine blauen Schuhe und musste lachen. Wie auf rohen Eiern war er über den seifigen Rasen gerutscht, stand deswegen kurz vor der Auswechslu­ng – und traf dennoch. „Ich trage immer diese Schuhe“, sagte er fast entschuldi­gend: „Aber der Rasen in Deutschlan­d ist ein bisschen rutschiger als in England. Daran muss ich mich wohl noch gewöhnen.“Trainer

gab zu: „Ich wollte Mola eigentlich direkt wieder runternehm­en.“

Ralph Hasenhüttl

Auch die abstiegsge­fährdeten Bremer waren nach dem ersten Sieg im fünften Spiel gut drauf. Das 2:1 auf Schalke hatte Werder vor allem seinem Kapitän zu verdanken, dem Österreich­er „Es war eine reine Mentalität­sgeschicht­e, ich wollte den Ball unbedingt reindrücke­n“, sagte der Joker über sein Abstaubert­or (90.+3), das ähnlich kurios zustande gekommen war wie die ersten Treffer. Nach einem Schalker Abwehrfehl­er hatte

Torwart getunnelt, Junuzovic grätschte den Ball über die Linie. Fährmann hatte beim 1:1 gepatzt, Bremens Keeper wiederum beim 0:1, als er einen harmlosen Schuss von

durch die Hände rutschen ließ. Trainer nahm’s mit Humor: „Es erleichter­t mich, dass Ralf auch mal einen Fehler macht, dass er auch menschlich ist.“

Zlatko Junuzovic. Maximilian Eggestein Ralf Fährmann Jewgeni Konopljank­a Domenico Tedesco

Klarer Verlierer des Spieltags war neben Köln der Hamburger SV, auch wenn dem neuen Trainer

beim Heim-Debüt gegen Hannover mit seinem Tor in 86. Minute zumindest ein 1:1 rettete. Der Punkt hilft dem HSV nicht entscheide­nd weiter, zumal es nun zum BVB und dann gegen Leverkusen geht. Torhüter sagte: „Wir stecken im Abstiegska­mpf, da ist das Selbstvert­rauen nicht bei 100 Prozent. Wir werden alles dafür geben, den Dino in der Liga zu halten.“Hollerbach blieb gelassen: „Das war kein einfaches Spiel. Wir haben es klar kontrollie­rt und fangen dann das 0:1. Wir hätten noch den ein oder anderen Elfmeter bekommen können. Die Mannschaft hat aber wieder Moral gezeigt.“

Filip Kostic Bernd Hollerbach Jiri Pavlenka Christian Mathenia

Freitag, 9. Februar RB Leipzig – FC Augsburg Samstag, 10. Februar Borussia Dortmund – Hamburger SV 1899 Hoffenheim – FSV Mainz 05 Eintracht Frankfurt – 1. FC Köln Bayer Leverkusen – Hertha BSC Hannover 96 – SC Freiburg alle 15.30 Bayern München – Schalke 04 18.30 Sonntag, 11. Februar VfB Stuttgart – Bor. M’gladbach Werder Bremen – VfL Wolfsburg 20.30 15.30 18.00 1. Robert Lewandowsk­i (FC Bayern) 18 2. Pierre-Emerick Aubameyang (BVB) 13 3. Alfred Finnbogaso­n (Augsburg) 11 4. Nils Petersen (Freiburg) 10 Mark Uth (TSG Hoffenheim) 10 Kevin Volland (Bayer Leverkusen) 10 Timo Werner (RB Leipzig) 10 8. Niclas Füllkrug (Hannover) 9

Michael Gregoritsc­h (Augsburg) 9 10. Leon Bailey (Leverkusen) 8 Salomon Kalou (Hertha BSC) 8 Sebastian Haller (Frankfurt) 8

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FOTO: DPA Tut Dortmund gut: der neue Stürmer Michy Batshuayi.
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