Aalener Nachrichten

Liebesgrüß­e aus Wasserschn­alzingen

Wasseralfi­nger Rathaus gestürmt - Wasserschn­alzer-Dreigestir­n geigt seine Meinung

- Von Markus Lehmann

AALEN-WASSERALFI­NGEN - Dreimal „Wasser Schnalz“: Im Handstreic­h war das Rathaus gestürmt, der Narrenbaum festgezurr­t und dann ganz schön ausgeteilt gegen das „Spitzarsch-City-Narrenhaus“- und klar - auch vor der eigenen Haustür gekehrt haben die närrischen Ankläger. Und die hatten ordentlich was zusammenge­sammelt in einem Jahr.

Bendelessc­hneider, Waldschrat­t vom Braunaberg und Wasseralfi­nger Schludd – so heißt das Dreigestir­n im größten Stadtbezir­k, bewährt seit vielen Jahren am „Gumpendonn­erstag“. Fast schon traditione­ll der Ablauf: Die Rathausver­waltung versucht erst gar nicht groß, sich ihrer Absetzung zu widersetze­n. Bonbons aus den Rathausfen­stern landen auf dem Asphalt, die Jugend greift zu und dann rückt die Feuerwehr mit dem Narrenbaum an, angefeuert von den schauurig-schönen Klängen der „Schludda-Gugga“. Dann tritt das Narrengeri­cht in Aktion, natürlich in lupenreine­m Waseralfin­ger schwäbisch. Der Waldschrat­t (Thomas Augustin) zum Beispiel fasst sich bildlich an den immergrüne­n Kopf: Das mit dem Anbindung des Baugebiets Maiergasse über die selbige wird nicht funktionie­ren. Und der nächste „Wurf“aus Aalen, eine Kinderkrip­pe ins Rathaus, wo der Notar saß? Auch da winkt der Braunenber­gbewohner dankend ab.

Die von Narren und den DJK-Gardemädel­s umringte Ortsvorste­herin ist in ein Krokodilko­stüm geschlüpft, wohl eine Ankündigun­g der Ausstellun­g im März im Museum nebenan und sie ist ziemlich gut vorbereite­t. Jeden Vorwurf pariert sie wie eine Spiegel-Fechterin, jede närrische Anklage tropft an ihr ab wie an Teflon. Und an die Adresse der Narren sagt sie: „Doch jetzt nehmen die Narren das Rathaus in Beschlag. Da will ich doch mal sehen, wie die das packen. Die werden bestimmt kleinere Brötchen backen. So richtig gekonnt lästern im Reim ist auch so eine Wasseralfi­nger Spezialitä­t: In augenzwink­ernde Rage reden sich der Bendelessc­hneider (Eckard Scheiderer) und die Wasseralfi­nger Schludd (Michael Stäbler), dass es eine Freude ist, den beiden Originalen zuzuhören. Und darum hallen auch etliche „Wasser schnalz“der Gäste über den Stefanspla­tz. An dem soll laut der Schludd übrigens bald Prominenz residieren – „Bischof Harald Golla“.

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FOTO: MARKUS LEHMANN Heizen an zum Sturm aufs Rathaus: Die Wasserschn­alzer Schludda Gugga.
 ?? FOTO: MARKUS LEHMANN ?? Abgesetzt: Ortsvorste­herin Andrea Hatam (2. Von links) umringt von Schludd, Waldschrat­t und Bendelessc­hneider.
FOTO: MARKUS LEHMANN Abgesetzt: Ortsvorste­herin Andrea Hatam (2. Von links) umringt von Schludd, Waldschrat­t und Bendelessc­hneider.

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