Liebesgrüße aus Wasserschnalzingen
Wasseralfinger Rathaus gestürmt - Wasserschnalzer-Dreigestirn geigt seine Meinung
AALEN-WASSERALFINGEN - Dreimal „Wasser Schnalz“: Im Handstreich war das Rathaus gestürmt, der Narrenbaum festgezurrt und dann ganz schön ausgeteilt gegen das „Spitzarsch-City-Narrenhaus“- und klar - auch vor der eigenen Haustür gekehrt haben die närrischen Ankläger. Und die hatten ordentlich was zusammengesammelt in einem Jahr.
Bendelesschneider, Waldschratt vom Braunaberg und Wasseralfinger Schludd – so heißt das Dreigestirn im größten Stadtbezirk, bewährt seit vielen Jahren am „Gumpendonnerstag“. Fast schon traditionell der Ablauf: Die Rathausverwaltung versucht erst gar nicht groß, sich ihrer Absetzung zu widersetzen. Bonbons aus den Rathausfenstern landen auf dem Asphalt, die Jugend greift zu und dann rückt die Feuerwehr mit dem Narrenbaum an, angefeuert von den schauurig-schönen Klängen der „Schludda-Gugga“. Dann tritt das Narrengericht in Aktion, natürlich in lupenreinem Waseralfinger schwäbisch. Der Waldschratt (Thomas Augustin) zum Beispiel fasst sich bildlich an den immergrünen Kopf: Das mit dem Anbindung des Baugebiets Maiergasse über die selbige wird nicht funktionieren. Und der nächste „Wurf“aus Aalen, eine Kinderkrippe ins Rathaus, wo der Notar saß? Auch da winkt der Braunenbergbewohner dankend ab.
Die von Narren und den DJK-Gardemädels umringte Ortsvorsteherin ist in ein Krokodilkostüm geschlüpft, wohl eine Ankündigung der Ausstellung im März im Museum nebenan und sie ist ziemlich gut vorbereitet. Jeden Vorwurf pariert sie wie eine Spiegel-Fechterin, jede närrische Anklage tropft an ihr ab wie an Teflon. Und an die Adresse der Narren sagt sie: „Doch jetzt nehmen die Narren das Rathaus in Beschlag. Da will ich doch mal sehen, wie die das packen. Die werden bestimmt kleinere Brötchen backen. So richtig gekonnt lästern im Reim ist auch so eine Wasseralfinger Spezialität: In augenzwinkernde Rage reden sich der Bendelesschneider (Eckard Scheiderer) und die Wasseralfinger Schludd (Michael Stäbler), dass es eine Freude ist, den beiden Originalen zuzuhören. Und darum hallen auch etliche „Wasser schnalz“der Gäste über den Stefansplatz. An dem soll laut der Schludd übrigens bald Prominenz residieren – „Bischof Harald Golla“.