Wehe wenn sie losgelassen...
AALEN-UNTERKOCHEN (hü) – Wehe wenn sie losgelassen, die Narren der Bärenfanger Unterkochen: Eine wilde Horde mit den Kanonieren an der Spitze hat am Gumpendonnerstag im närrischen Ruck-Zuck Verfahren das Unterkochener Rathaus gestürmt. Die Gemeindeobere Heidemarie Matzik, ihr treuer Diener, der „Hubbe vom Härtsfeld“und die anderen Rathäusler wehrten sich zwar tapfer, mussten jedoch schon nach wenigen Minuten die weiße Fahne hissen. Die Heidi und ihr Vize wurden vor das hochwohllöbliche Narrengericht zitiert. „Do hocket se z´ganze Johr em Rothaus rom, ond machet koin Buckel krom“, verkündete der Chefankläger Hartmut der Schreckliche (Hartmut Heldenemaier). Und weiter: „ Ma ka saga Heidi ond Hubbe privat absolut topp, als Gemeindeeobere aber a totaler Flop“. Er verriet, dass die Gemeinde den Schützen besitzt, um den Kreisel hier zu errichten, doch „Mir fordret heit ganz offa ond frei, en da Schütza kommt nur d`Narrrenzunft nei“. Beklagt wurde auch die schlechte Beleuchtung rund um´s Rathaus und dass die Ortsvorsteherin nur zwei Narrenrufe sich merken könne.
Prinzessin Heidi verteidigte sich und ihren Eisenprinz „Hubbe“zwar bravourös, doch das Narrengericht ließ sich davon nicht beeindrucken: Abgesetzt bis zum Aschmittwoch, lautete das harte Urteil. Außerdem muss der Hubbe nächstes Jahr zur Prunksitzungszeit einen Frohndienst für die Narrenzunft leisten und die Heidi darf im Kerker 300 Narrenrufe auswendig lernen. Wenigstens einen beherrscht sie schon „Bärafanger, Bärafanger, hoi, hoi, hoi“.