Gaskessel-Areal rückt in den Blickpunkt
Hier könnte ein reizvolles Wohngebiet entstehen – Steidle: Durch Stadtoval noch attraktiver
AALEN - Mit dem Fortschreiten des Stadtovals rückt das ehemalige Gaskessel-Areal an der Hirschbachstraße wieder in den Fokus der Stadt. Immerhin rund 1,6 Hektar ist es groß, nach wenigen Hundert Metern steht man am Hauptbahnhof und nach einer Gehminute in der City. Ganz gut kann sich deshalb hier Aalens Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle eine attraktive Wohnbebauung vorstellen, eventuell mit verträglichem Gewerbe und auch Kultur.
Kultur gibt es hier schon seit einigen Jahren, allerdings nur ein Wochenende lang Anfang August beim Galgenbergfestival. Energie wird hier schon seit über 150 Jahren produziert. 1864 ging’s los, blickte Steidle zurück. Zunächst wurde hier aus Kohle Stadtgas produziert, später stellte man auf Erdgas um. Die Stadtwerke produzieren hier Wärme, unter anderen für das Finanzamt und das Hallenbad. Das wird auch so bleiben und aufrechterhalten, stellte Wolfgang Weiß, der derzeitige Geschäftsführer der Stadtwerke, fest, bis das Kombi-Bad in Betrieb geht.
Viel städtebaulicher Charme
Für Steidle hat das Gelände viel städtebaulichen Charme und viel Entwicklungspotenzial: Die 1,6 Hektar entsprächen in etwa der Größe der Wohnbebauung des künftigen Stadtovals, nach dem Abriss des Hallenbads hat dieses zusammenhängende Areal sogar eine Fläche von rund 2,5 Hektar. Und für Steidle gewinnt es mit jedem weiteren Baufortschritt auf dem Stadtoval. Sehr gut sei auch, dass das potenzielle künftige Baugebiet komplett im Eigentum der Stadtwerke sei und nicht „verschiedene Partner mit im Boot sind.“Zudem sei die Topografie sehr geeignet: Unten ist das Gelände auf dem Niveau der Straße und der Bahngleise, oben im Bereich des Hallenbads könne man sich eine Wohnbebauung mit attraktiver Aussicht auf Aalen vorstellen.
Maroder Versorgungstunnel
Unter dem Gelände, so Weiß, verläuft übrigens ein Versorgungstunnel bis zum Finanzamt beziehungsweise bis zum Hallenbad. Er ist – etwa geduckt – begehbar, aber marode und darf nur ausnahmsweise mit besonderen Sicherheitsauflagen von den Mitarbeitern der Stadtwerke betreten werden.
Im Kernstadtgebiet handle es sich beim Gaskessel-Areal um die letzte Konversionsfläche, erklärt Steidle: also um eine ehemals anders genutzte Fläche oder Industriebrache, die neu genutzt wird. Deshalb, so Steidle, sei es auch wichtig, hier das Richtige daraus zu machen – „darauf müssen wir aufpassen.“
Mit Altlasten müsse man aber rechnen nach über 150 Jahren Gasbetrieb. Steidle erinnerte an dieser Stelle an das Wasseralfinger Baugebiet Maiergasse. Auf ihm war man entsprechend fündig geworden bei der Entsiegelung des Bodens, wie mehrfach berichtet. Mögliche Altlasten bedeuteten aber kein Hindernis, um hier ein Wohngebiet zu entwickeln.