Ellwangen verliert wichtigstes Spiel
Basketballer mit 83:93-Niederlage im Aufstiegskampf zur Landesliga.
ELLWANGEN - Vorbildlich, wie man es macht, gratulierten die Männer in den weißen Trikots, die ein wenig an die legendären Detroit Pistons aus der NBA erinnern, dem Gegner. Den Basketballern des TSV Ellwangen Mustangs blieben nur Shake Hands. Und Enttäuschung. Der bis dato Tabellenführer der Bezirksliga verlor am Sonntag das vorentscheidende Spiel um die Meisterschaft - der Durchmarsch von der Kreis- in die Landesliga bleibt wohl ein Traum. Höher als die Bezirksliga ging es nie. Der Gegner, die blau-weißen des TV Zuffenhausen siegte in der Buchenberghalle nach einem engen Spiel mit 93:83, vor für Ellwanger Basketballverhältnisse rekordverdächtigen rund 150 Zuschauern, bei der wichtigsten Partie der TSV-Geschichte. Dabei sah es vor allem in der ersten beiden Vierteln gut aus für den TSV. Knackpunkte waren zwei Aussetzer á fünf Minuten, wo nicht viel ging und eine schlechte Freiwurfquote.
„Das es heute nicht geklappt hat, ist wirklich schade“, ärgerte sich Marius Lutz, nicht nur dynamischer Ideengeber des TSV, sondern auch Abteilungsleiter. Doch gegen „schlechte Freiwürfe“, auch er war davon nicht ausgenommen, gibt es im Spiel kaum Mittel. Die zeitlich zu langen Aussetzer und die Freiwurfbilanz auch Trainer Klaus Herbert, der seit November dabei ist, wies dieses Manko in seiner Analyse auf. Doch draufhauen bringt nach so einer Niederlage nichts, Herbert stellte die Saisonleistung ein Spieltag vor Schlussleistung heraus. „Wir haben eine gute Saison gespielt, es hat Spaß gemacht“, befand Herbert.
Die Mustangs drängen
Außer in Phasen am Sonntag. Da war es „müllig“, wie Lutz salopp anmerkte. Im ersten Viertel ging es lange Zeit eng zu. Die Mustangs drängten von Beginn an, sich in gute Situation zu bringen. Die Stuttgarter hielten ordentlich dagegen. Doch gegen die 23 der Ellwanger hatten sie kein Mittel. „Shooter“und Kapitän Dieter Herbert mit dem Nummer des Michael Jordan zeigte früh, dass mit seinen Drei-Punkte-Würfen zu rechnen ist. Wenn er abzog, wurde es gefährlich. Zum Ende des Viertels hatte sich der TSV auch dank zwei Herbert-Dreiern abgesetzt zum 23:16. Die Mustangs bauten den Vorsprung bis zur Hälfte von Abschnitt zwei aus.
Als, wieder einmal Herbert, zum 37:24 per Dreier traf, schienen die Ellwanger die Partie im Griff zu haben. Doch plötzlich kippte das Spiel: Der TSV wies in den letzten fünf Minuten des zweiten Viertels eine schwache Wurfquote auf, in der Defense fehlte der Zugriff. Die Folge: Zur Halbzeit hatte Zuffenhausen die Begegnung gedreht, 46:42.
Viertel drei war ein Neustart - allerdings mussten die Mustangs nun dem Rückstand hinterher laufen. Wie zu Beginn ging es eng zu, und mit der Idee, auf Dreier zu setzen, kam der TSV auf Schlagdistanz, wie beim 56:58, als mal nicht Herbert netzte, sondern Michael Diemer. Auch in den letzten drei Minuten des Viertels blieb es beim Zwei-Rückstand, ehe Joe Hoffmann Sekunden vor dem Ende per Korbleger zum 64:64 ausglich.
Der Showdown am vorletzten Spieltag sollte tatsächlich im letzten Viertel entschieden werden. Die Gäste zogen kurz davon (68:64), Lutz stellte den zwischenzeitlichen Ausgleich her. Die Entscheidung fiel in der Schlussphase - und da fehlte den Ellwangern die Power und nicht zuletzt die Optionen von der Bank.
Wie schon in den schwachen fünf Minuten des zweiten Durchgangs gerieten die Ellwanger ins Hintertreffen. Über ein 72:75 endete das Duell der Meisterkandidaten in ein 83:93 für den TSV. Der darf noch auf eine Relegation für den Zweitplatzierten hoffen. Auch wenn der Zweite der erste Verlierer ist. „One, two, three, Mustangs“lautet der Schlachtruf der Ellwanger Korbjäger. Vielleicht gibt es noch eine Chance.
Lutz, Korkut, Gaugler, Hoffmann, Ebers, Kettner, Bleyer, Diemer, Straßner, D. Herbert. Trainer: Klaus Herbert.