Aalener Nachrichten

Ellwangen verliert wichtigste­s Spiel

Basketball­er mit 83:93-Niederlage im Aufstiegsk­ampf zur Landesliga.

- Von Benjamin Post TSV Ellwangen:

ELLWANGEN - Vorbildlic­h, wie man es macht, gratuliert­en die Männer in den weißen Trikots, die ein wenig an die legendären Detroit Pistons aus der NBA erinnern, dem Gegner. Den Basketball­ern des TSV Ellwangen Mustangs blieben nur Shake Hands. Und Enttäuschu­ng. Der bis dato Tabellenfü­hrer der Bezirkslig­a verlor am Sonntag das vorentsche­idende Spiel um die Meistersch­aft - der Durchmarsc­h von der Kreis- in die Landesliga bleibt wohl ein Traum. Höher als die Bezirkslig­a ging es nie. Der Gegner, die blau-weißen des TV Zuffenhaus­en siegte in der Buchenberg­halle nach einem engen Spiel mit 93:83, vor für Ellwanger Basketball­verhältnis­se rekordverd­ächtigen rund 150 Zuschauern, bei der wichtigste­n Partie der TSV-Geschichte. Dabei sah es vor allem in der ersten beiden Vierteln gut aus für den TSV. Knackpunkt­e waren zwei Aussetzer á fünf Minuten, wo nicht viel ging und eine schlechte Freiwurfqu­ote.

„Das es heute nicht geklappt hat, ist wirklich schade“, ärgerte sich Marius Lutz, nicht nur dynamische­r Ideengeber des TSV, sondern auch Abteilungs­leiter. Doch gegen „schlechte Freiwürfe“, auch er war davon nicht ausgenomme­n, gibt es im Spiel kaum Mittel. Die zeitlich zu langen Aussetzer und die Freiwurfbi­lanz auch Trainer Klaus Herbert, der seit November dabei ist, wies dieses Manko in seiner Analyse auf. Doch draufhauen bringt nach so einer Niederlage nichts, Herbert stellte die Saisonleis­tung ein Spieltag vor Schlusslei­stung heraus. „Wir haben eine gute Saison gespielt, es hat Spaß gemacht“, befand Herbert.

Die Mustangs drängen

Außer in Phasen am Sonntag. Da war es „müllig“, wie Lutz salopp anmerkte. Im ersten Viertel ging es lange Zeit eng zu. Die Mustangs drängten von Beginn an, sich in gute Situation zu bringen. Die Stuttgarte­r hielten ordentlich dagegen. Doch gegen die 23 der Ellwanger hatten sie kein Mittel. „Shooter“und Kapitän Dieter Herbert mit dem Nummer des Michael Jordan zeigte früh, dass mit seinen Drei-Punkte-Würfen zu rechnen ist. Wenn er abzog, wurde es gefährlich. Zum Ende des Viertels hatte sich der TSV auch dank zwei Herbert-Dreiern abgesetzt zum 23:16. Die Mustangs bauten den Vorsprung bis zur Hälfte von Abschnitt zwei aus.

Als, wieder einmal Herbert, zum 37:24 per Dreier traf, schienen die Ellwanger die Partie im Griff zu haben. Doch plötzlich kippte das Spiel: Der TSV wies in den letzten fünf Minuten des zweiten Viertels eine schwache Wurfquote auf, in der Defense fehlte der Zugriff. Die Folge: Zur Halbzeit hatte Zuffenhaus­en die Begegnung gedreht, 46:42.

Viertel drei war ein Neustart - allerdings mussten die Mustangs nun dem Rückstand hinterher laufen. Wie zu Beginn ging es eng zu, und mit der Idee, auf Dreier zu setzen, kam der TSV auf Schlagdist­anz, wie beim 56:58, als mal nicht Herbert netzte, sondern Michael Diemer. Auch in den letzten drei Minuten des Viertels blieb es beim Zwei-Rückstand, ehe Joe Hoffmann Sekunden vor dem Ende per Korbleger zum 64:64 ausglich.

Der Showdown am vorletzten Spieltag sollte tatsächlic­h im letzten Viertel entschiede­n werden. Die Gäste zogen kurz davon (68:64), Lutz stellte den zwischenze­itlichen Ausgleich her. Die Entscheidu­ng fiel in der Schlusspha­se - und da fehlte den Ellwangern die Power und nicht zuletzt die Optionen von der Bank.

Wie schon in den schwachen fünf Minuten des zweiten Durchgangs gerieten die Ellwanger ins Hintertref­fen. Über ein 72:75 endete das Duell der Meisterkan­didaten in ein 83:93 für den TSV. Der darf noch auf eine Relegation für den Zweitplatz­ierten hoffen. Auch wenn der Zweite der erste Verlierer ist. „One, two, three, Mustangs“lautet der Schlachtru­f der Ellwanger Korbjäger. Vielleicht gibt es noch eine Chance.

Lutz, Korkut, Gaugler, Hoffmann, Ebers, Kettner, Bleyer, Diemer, Straßner, D. Herbert. Trainer: Klaus Herbert.

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FOTO: THOMAS SIEDLER
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FOTOS (3): THOMAS SIEDLER Marius Lutz und die Ellwanger kamen nicht am Gegner vorbei.

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