Weniger Einsätze, aber mehr Fehlalarme
Bei Tageinsätzen kommen die ehrenamtlichen Retter immer mehr in den Grenzbereich
AALEN-DEWANGEN - 442-Mal ist die Aalener Feuerwehr mit ihren sechs Abteilungen 2017 ausgerückt. Das ist zwar deutlich weniger wie im Vorjahr (598 Einsätze), zu schaffen machen den ehrenamtlichen Frauen und Männern aber immer häufiger Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen und neuerdings auch durch Heimrauchmelder. 270 aktive Ehrenamtliche wachen über die Sicherheit der Bürger. Ein Problem: Viele Einsätze sind tagsüber, also während die meisten Einsatzkräfte arbeiten.
In stattlicher Zahl waren die Feuerwehrler, Jugendfeuerwehren und die Altersabteilungen in die Wellandhalle zur Hauptversammlung der Gesamtwehr gekommen. Die Abteilungen rückten wie in den Jahren zuvor vor allem zu technischen Hilfeleistungen aus. 193-Mal, im Vorjahr waren es 386 gewesen, unter anderem wegen Unwetterereignissen.
Türöffnungen nehmen zu
Hinter der technischen Hilfe, so Stadtkommandant Kai Niedziella, verberge sich ein Sammelsurium: Öl im Keller, Unfälle, die Katze auf dem Dach oder die Schlange im Garten. Und Türöffnungen. Die hätten zugenommen – ein Spiegelbild der Gesellschaft mit immer mehr älteren Menschen. Wird ein Notruf abgesetzt, weil etwa jemand gestürzt ist, muss die Feuerwehr zunächst einmal dem Rettungsdienst die Türe öffnen.
Bei 442 Einsätzen wurden die Abteilungen 181-Mal nachts und 261-Mal tagsüber alarmiert. Niedziella dankte den Arbeitgebern, machte aber auch auf die Mehrbelastung für die Ehrenamtlichen aufmerksam – eine Freiwillige Feuerwehr komme dabei „in den Grenzbereich“.
Niedziella erwähnte unter anderem das im Dezember vom Gemeinderat einstimmig beschlossene, rund elf Millionen Euro schwere Feuerwehr-Investitionspaket der Stadt bis 2028. Berichte gab es von Vize-Kreisbrandmeister Jürgen Scherer und vom Stadtjugendfeuerwehrwart Oliver Reeb. Die Bürger, die Stadt, der Gemeinderat, sie alle stünden hinter ihrer Feuerwehr, betonte Oberbürgermeister Thilo Rentschler. Man könne stolz sein auf dieses großartige bürgerschaftliche Engagement. Es sei ja so: Im Gemeinderat streite man öfters – „aber nicht bei Feuerwehrangelegenheiten“. Auch Dewangens Ortsvorsteher Eberhard Stark war voll des Lobs für Männer und Frauen, die in ihrer Freizeit Menschenleben retten und für Sicherheit sorgen.
Beim Thema neues Feuerwehrhaus in Wasseralfingen erklärte Rentschler, dass man nach den Verhandlungen um komplizierte Grundstücksgeschäfte nun ein Wunschgrundstück erworben hätte. Für das neue Feuerwehrhaus in Unterkochen bat er um Geduld. Hier müsse man sehen, wie sich die B29 A durchschlängelt und der künftige Kreisverkehr aussehen werde.