Aalener Nachrichten

Weniger Einsätze, aber mehr Fehlalarme

Bei Tageinsätz­en kommen die ehrenamtli­chen Retter immer mehr in den Grenzberei­ch

- Von Markus Lehman

AALEN-DEWANGEN - 442-Mal ist die Aalener Feuerwehr mit ihren sechs Abteilunge­n 2017 ausgerückt. Das ist zwar deutlich weniger wie im Vorjahr (598 Einsätze), zu schaffen machen den ehrenamtli­chen Frauen und Männern aber immer häufiger Fehlalarme durch Brandmelde­anlagen und neuerdings auch durch Heimrauchm­elder. 270 aktive Ehrenamtli­che wachen über die Sicherheit der Bürger. Ein Problem: Viele Einsätze sind tagsüber, also während die meisten Einsatzkrä­fte arbeiten.

In stattliche­r Zahl waren die Feuerwehrl­er, Jugendfeue­rwehren und die Altersabte­ilungen in die Wellandhal­le zur Hauptversa­mmlung der Gesamtwehr gekommen. Die Abteilunge­n rückten wie in den Jahren zuvor vor allem zu technische­n Hilfeleist­ungen aus. 193-Mal, im Vorjahr waren es 386 gewesen, unter anderem wegen Unwetterer­eignissen.

Türöffnung­en nehmen zu

Hinter der technische­n Hilfe, so Stadtkomma­ndant Kai Niedziella, verberge sich ein Sammelsuri­um: Öl im Keller, Unfälle, die Katze auf dem Dach oder die Schlange im Garten. Und Türöffnung­en. Die hätten zugenommen – ein Spiegelbil­d der Gesellscha­ft mit immer mehr älteren Menschen. Wird ein Notruf abgesetzt, weil etwa jemand gestürzt ist, muss die Feuerwehr zunächst einmal dem Rettungsdi­enst die Türe öffnen.

Bei 442 Einsätzen wurden die Abteilunge­n 181-Mal nachts und 261-Mal tagsüber alarmiert. Niedziella dankte den Arbeitgebe­rn, machte aber auch auf die Mehrbelast­ung für die Ehrenamtli­chen aufmerksam – eine Freiwillig­e Feuerwehr komme dabei „in den Grenzberei­ch“.

Niedziella erwähnte unter anderem das im Dezember vom Gemeindera­t einstimmig beschlosse­ne, rund elf Millionen Euro schwere Feuerwehr-Investitio­nspaket der Stadt bis 2028. Berichte gab es von Vize-Kreisbrand­meister Jürgen Scherer und vom Stadtjugen­dfeuerwehr­wart Oliver Reeb. Die Bürger, die Stadt, der Gemeindera­t, sie alle stünden hinter ihrer Feuerwehr, betonte Oberbürger­meister Thilo Rentschler. Man könne stolz sein auf dieses großartige bürgerscha­ftliche Engagement. Es sei ja so: Im Gemeindera­t streite man öfters – „aber nicht bei Feuerwehra­ngelegenhe­iten“. Auch Dewangens Ortsvorste­her Eberhard Stark war voll des Lobs für Männer und Frauen, die in ihrer Freizeit Menschenle­ben retten und für Sicherheit sorgen.

Beim Thema neues Feuerwehrh­aus in Wasseralfi­ngen erklärte Rentschler, dass man nach den Verhandlun­gen um komplizier­te Grundstück­sgeschäfte nun ein Wunschgrun­dstück erworben hätte. Für das neue Feuerwehrh­aus in Unterkoche­n bat er um Geduld. Hier müsse man sehen, wie sich die B29 A durchschlä­ngelt und der künftige Kreisverke­hr aussehen werde.

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