Gaffer und fehlende Rettungsgassen stellen die Blaulichtorganisationen vor Probleme
Hauptversammlung der Feuerwehr Ellwangen: Die Wehr ist „gut aufgestellt“
ELLWANGEN (sj) - Fehlende Rettungsgassen sind bei Einsätzen auf der Autobahn mitunter ein Problem für die Einsatzkräfte gewesen. „Eine Rettungsgasse kann Leben retten. Weil sie oft nicht richtig gebildet wird, kommen wir Einsatzkräfte aber häufig zu spät zur Unfallstelle“, sagte Stadtbrandmeister Wolfgang Hörmann bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Ellwangen in der Stadthalle.
Hörmann kritisierte auch die Gaffer bei Verkehrsunfällen. Von Sichtschutzwänden indes halte er nichts. Hörmann verteidigte zudem die Einführung des Ehrenzeichens in Bronze für 15-jährige Dienstzeit. Der Bund der Steuerzahler in Baden-Württemberg hatte die Ehrung mit Kosten von jährlich 100 000 Euro für das Land kritisiert.
Hörmann blickte auf 174 Einsätze im Jahr 2017 zurück, 23 weniger als 2016. Mit 223 Einsatzkräften seien alle fünf Abteilungen sehr gut aufgestellt. Schriftführer Josef Neukamm berichtete von 132 Teilnehmern bei sechs Lehrgängen. Und: „Von unseren 144 Atemschutzgeräteträgern sind aktuell 138 atemschutztauglich.“2017 gab es eine Übung in der Brandübungsanlage der EnBW.
Jugendwehr gewinnt Mitglieder
Jugendfeuerwehrwart Lovis Werner freute sich, dass sich die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr von 19 auf 26 erhöhte: „Wir konnten 15 Jugendliche neu aufnehmen und drei neue Betreuer.“Derzeit habe man zwölf Betreuer.
Oberbürgermeister Karl Hilsenbek ging auf den zu erstellenden Feuerwehrbedarfsplan ein, rechtfertigte die Anpassung der Einsatzentschädigung und lobte den Ausbildungsstand, die Motivation und die Professionalität der Wehr. „Die Feuerwehr ist gut aufgestellt, das kann ich nur bestätigten“, zollte Kreisbrandmeister Otto Feil Anerkennung.
Für die Blaulichtorganisationen sprach der Leiter des Polizeireviers Ellwangen, Gerald Jüngel. „Es gibt Leute, die haben das Gaffen zum Volkssport erhoben“, kritisierte er. Der Ellwanger Abteilungskommandant und stellvertretende Stadtbrandmeister Rainer Babbel dankte Wolfgang Hörmann für die geleistete Arbeit und die Kameradschaft. Zum „Partner der Feuerwehr“wurde die Firma ESW Luft- und Klimatechnik ernannt, sie erhielt einen Förderschild. ESW-Geschäftsführer Richard Gaugler übergab der Wehr eine Spende von 2500 Euro für persönliche Schutzausrüstungen. Der kleine Spielmannszug der Bürgergarde unter Leitung von Christoph Müller hatte die Versammlung eröffnet.