Hochschule Ludwigsburg schneidet bei Umfrage schlecht ab
STUTTGART (lsw) - Eine Umfrage unter Studierenden hat die bereits wegen der Zulagenaffäre gebeutelte Verwaltungshochschule Ludwigsburg erneut in schlechtes Licht gerückt. Nach einem Bericht der „Stuttgarter Zeitung“herrschen bei der Prüfung angehender Steuerbeamter chaotische Verhältnisse. Fast jeder Absolvent der Steuerfakultät habe mehrmals erlebt, dass Aufgaben während der laufenden Prüfung verändert wurden, berichtete das Blatt. Die Studenten monierten fehlenden Praxisbezug der Ausbildung sowie mangelnde Motivation und Nebentätigkeiten der Professoren. Die Zeitung beruft sich auf eine Umfrage der Deutschen Steuergewerkschaft unter Studenten, die 2017 ihre Abschlussprüfung gemacht haben.
Die Opposition im Landtag forderte Finanz- und Wissenschaftsministerium auf, den Vorwürfen auf den Grund zu gehen. Der SPDAbgeordnete Sascha Binder sagte
an die Adresse von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne), „die Schönwetter-Ministerin“schaue tatenlos zu, wie die frühere Kaderschmiede für Spitzenbeamte endgültig den Bach runter gehe. Der FDP-Abgeordnete Nico Weinmann sagte: „Mit fast jeder neuen Woche tut sich nun ein neuer Abgrund auf.“Die Umfrage attestiere der Verwaltungshochschule praktische Funktionsunfähigkeit.
Nun soll eine Arbeitsgruppe die Mängel aufarbeiten. Beteiligt seien das Wissenschafts-, das Finanzministerium, die Oberfinanzdirektion Karlsruhe und die Hochschule selbst, erläuterte ein Sprecher von Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne). Ziel sei es, die bekannt gewordenen Mängel abzuarbeiten und Verbesserungen einzuleiten. Die Dienstaufsicht über die Hochschule für den Beamtennachwuchs des Landes hat das Wissenschaftsministerium, die fachliche Aufsicht das Finanzministerium.