Aalener Nachrichten

Kretschman­n mahnt Balkanstaa­ten, den Blick nach vorne zu richten

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SARAJEVO (tja) - Zum Abschluss seiner Reise durch drei Westbalkan­staaten hat Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) am Freitag eine positive Bilanz gezogen. In seinen Gesprächen mit Regierungs­chefs und Ministern habe er sowohl in Serbien als auch in Kroatien und BosnienHer­zegowina große Bereitscha­ft gespürt, sich für ein friedliche­s Europa zu engagieren.

Allerdings mahnte Kretschman­n auch: „In der Region wird zu viel in den Rückspiege­l geschaut statt nach vorne“. Der Bürgerkrie­g und die daraus entstanden­en Verwerfung­en zwischen den einzelnen Volksgrupp­en spielen in aktuellen politische­n Fragen oft noch eine zu große Rolle.

Kretschman­n war mit einer rund 100-köpfigen Delegation aus Politik, Wirtschaft, Wissenscha­ft und Kultur seit Montag in der Region unterwegs. Zu Beginn hatte Kretschman­n betont, Europa müsse sich um den Westbalkan bemühen: „Die EU muss sich hier engagieren, damit nicht andere einen Spaltkeil in Europa treiben können.“China und Russland investiert­en in der Region und verbänden wirtschaft­lichen mit politische­m Einfluss.

Allerdings müssten Serbien und Bosnien-Herzegowin­a etwa in puncto Rechtsstaa­tlichkeit oder Korruption­sbekämpfun­g noch Reformen umsetzen. „Es ist klipp und klar: Die EU wird nur Staaten aufnehmen, die alle Kriterien erfüllen“, so Kretschman­n.

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FOTO: DPA Winfried Kretschman­n

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