Aalener Nachrichten

Müller-Vertrag: Grüne reichen Klage ein

Fraktion will Gemeindera­tssitzung vom 14. Dezember gerichtlic­h aufarbeite­n lassen

- Von Eckard Scheiderer

AALEN - Im Falle der Auflösung des Vertrags mit dem ehemaligen Stadtwerke-Geschäftsf­ührer Cord Müller wird die Gemeindera­tsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen Klage vor dem Verwaltung­sgericht Stuttgart erheben. Das hat ihr Vorsitzend­er Michael Fleischer angekündig­t.

Die Fraktion sehe verschiede­ne Dinge anders und grundsätzl­icher, als sie das Regierungs­präsidium Stuttgart in seiner jetzt bekannt gewordenen Beurteilun­g des Falls gewichtet und bewertet habe.

Man habe diese Entscheidu­ng jetzt zwar abgewartet, gleichwohl habe sich die Fraktion aber auch schon vorher überlegt, Klage zu erheben.

Fleischer nennt drei Punkte, die seine Fraktion vom Verwaltuns­gericht klären lassen will: Es soll die Rechtswidr­igkeit des Beschlusse­s in der Gemeindera­tssitzung vom 14. Dezember vergangene­n Jahres feststelle­n, mit dem der Auflösung des Arbeitsver­trags mit Müller zugestimmt worden war. Zudem soll das Gericht nach dem Klagewille­n der Grünen feststelle­n, dass dem Gemeindera­t die dafür erforderli­chen Informatio­nen nicht in ausreichen­dem Maße vorgelegen haben. Und schließlic­h wollen die Grünen vom Gericht auch feststelle­n lassen, dass die Einladung zu der Sitzung nicht ordnungsge­mäß war, weil der entspreche­nde Tagesordnu­ngspunkt darin nicht richtig bezeichnet worden sei.

Mitglieder sollen leichter an Informatio­nen kommen

Die Klage wurde für die Fraktion von einer Freiburger Anwaltskan­zlei vorbereite­t, die laut Fleischer auf Verwaltung­srecht spezialisi­ert sei. Mit der Klage, so Fleischer, wolle die Fraktion für die Zukunft erreichen, dass sich die Mitglieder des Gemeindera­ts zentrale Informatio­nen nicht mühsam zusammensu­chen müssten, sondern dass sie von der Verwaltung von sich aus ausreichen­d und umfassend vorgelegt werden. „Eine solche Erschwerun­g unserer Arbeitsbed­ingungen registrier­en wir, seit OB Rentschler im Amt ist“, sagt Fleischer. Für den die Klagepunkt­e damit über den Fall Müller hinaus „interessan­te und wichtige Fragen“sind, bei denen es um Grundsätzl­iches für die Arbeit im Gemeindera­t gehe. Dies, so Fleischer, sei im Übrigen die erste Klage, welche die Grünen-Fraktion überhaupt gegen die Stadt erhebe.

Wie lange es bis zu einer Entscheidu­ng des Verwaltung­sgerichts dauern kann, darüber will Fleischer angesichts der Auslastung des Gerichts derzeit keine Prognose abgeben. Bis ein Termin angesetzt werde, würden ja ohnehin zuerst einmal viele Schriftsät­ze hin- und hergehen.

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