Schmetterlingsbeete und Blumenwiesen
Ebnat will sich in Sachen Artensterben „an die eigene Nase fassen“
AALEN-EBNAT (ehü) - Mit den Maßnahmen der Stadt Aalen gegen das Artensterben hat sich der Ortschaftsrat Ebnat in seiner Sitzung befasst. Dabei kam zum Ausdruck, dass man sich an der „eigenen Nase fassen“müsse, um auch durch Veränderungen im Kleinen die Situation für die Vögel und Insekten nachhaltig zu verbessern.
Robert Jennewein vom städtischen Grünflächen- und Umweltamt betonte, dass 70 Prozent der Insektenarten zurückgehen. Als Ursachen für diese Entwicklung nannte er unter anderem die zunehmende Vergiftung und Zerschneidung der Landschaft, den Klimawandel, die Lichtverschmutzung und naturferne Gärten. Die Stadt Aalen habe das Problem schon in den 90er-Jahren erkannt und bereits 1999 einen Umweltbericht erstellt. Auch sei ein Landschaftsplan mit einer umfassenden Konzeption zu allen Themenfeldern des Arten- und Biotopschutzes ein verbindlicher Bestandteil des geltenden Flächennutzungsplanes.
Jetzt habe die Stadt einen Maßnahmenkatalog erstellt. Jennewein nannte als wichtigste Aktivitäten eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, das Anlegen von Blühstreifen und eine extensive Pflege bei städtischen Grünflächen, die weiterhin insektenfreundliche Pflege vorhandener Flächen, die Fertigstellung der Kocherrenaturierung in Wasseralfingen, das Schaffen von weiteren Waldrefugien und die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf insektenfreundliches LED durch die Stadtwerke. Ziel sei es den LEDAnteil innerhalb von fünf Jahren von derzeit 14 auf 46 Prozent zu erhöhen.
„Wir müssen uns an der eigenen Nase fassen“, sagte Uwe Grieser (CDU). Vor allem die zunehmenden Steingärten auf Privatgrundstücken führten nicht gerade dazu, dass etwas blüht. Er meinte, die Stadt solle Anreize schaffen, damit wieder mehr naturnahe Gärten gepflanzt würden.
Bernhard Mysliwitz (SPD) regte an, dass bei diesem Thema die Grundschule verstärkt aktiv werden könne und ein Schmetterlingsbeet anlegen solle. Ortsvorsteher Manfred Traub schlug vor, auf ehemaligen Hülmenflächen in Ebnat Blumenwiesen anzulegen. Viktor Schill (CDU) sagte, dass er bereits 8,5 Hektar Fläche extensiv bewirtschafte. Man dürfe die Landwirte bei diesem Thema durch immer mehr Auflagen nicht überfordern. Letztlich stimmte der Ortschaftsrat bei einer Enthaltung (Viktor Schill) dem vorgelegten Maßnahmenplan der Stadt zur Eindämmung des Artensterbens zu.