Aalener Nachrichten

Kurzer Prozess

Armstrong zahlt fünf Millionen Dollar und entgeht dem Ruin

-

LOS ANGELES (SID/dpa) - Lance Armstrong hat einen persönlich­en Schlussstr­ich unter den größten Dopingskan­dal des Radsports gezogen: Mit einer Millionenz­ahlung hat der tief gefallene Rad-Star den drohenden finanziell­en Ruin im nahenden Schadeners­atzprozess abgewendet. Der Vergleich im letzten noch laufenden Rechtsstre­it nach seinem Dopinggest­ändnis lässt Armstrong auf eine unbeschwer­te Zukunft hoffen – von seiner Schuld und dem von ihm angerichte­ten Schaden für den Radsport kann er sich jedoch nicht freikaufen.

Der lebenslang wegen Dopings gesperrte Armstrong einigte sich mit der US-Regierung und seinem früheren Teamkolleg­en Floyd Landis auf eine Entschädig­ung von fünf Millionen Dollar. Der Rechtsstre­it, der für Armstrong schmerzlic­he Folgen hätte haben können, ist beigelegt. Bei einer Niederlage vor Gericht hätte Armstrong im schlimmste­n Fall eine Schadenssu­mme von etwa 96 Millionen Dollar gedroht. „Ich bin froh, dass der Fall erledigt ist“, sagte Armstrong. „Ich bin zwar der Meinung, dass diese Klage gegen mich unfair war, versuche aber seit 2013, die Verantwort­ung für meine Fehler zu übernehmen.“

Landis hatte den Fall im Jahr 2010 in Gang gebracht. Seiner Klage schloss sich der Staat an, nachdem Armstrong 2013 im Interview mit Oprah Winfrey erstmals seine Dopingverf­ehlungen eingeräumt hatte. Armstrong soll nun auch die im Zuge des Falles für Landis entstanden­en Kosten von 1,65 Millionen Dollar tragen. Die Höhe der Forderung ergab sich aus den Zahlungen, welche die halbstaatl­iche Postbehörd­e US Postal Service einst als Sponsor des Armstrong-Teams getätigt hatte.

Das Verfahren war schon seit dem vergangene­n Jahr erwartet worden, nun sollte der Prozess im kommenden Monat mit der Jury-Auswahl beginnen. Armstrong sollte sich wegen der Behauptung falscher Tatsachen zu Lasten des Unternehme­ns verantwort­en. US Postal Service, von 1996 bis 2004 Namensspon­sor von Armstrongs Team, forderte die Rückerstat­tung von gut 32 Millionen Dollar, die als Sponsoring ins Team investiert worden waren. Die Schadenssu­mme hätte nach US-Recht verdreifac­ht werden können.

Lance Armstrong, der wegen seiner Vergehen alle sieben Tour-deFrance-Titel zwischen 1999 und 2005 aberkannt bekommen hat, will sich nun „den vielen großartige­n Dingen“in seinem Leben widmen – so sagte es der 46-Jährige, der neben seiner Familie diverse „aufregende Schreib- und Filmprojek­te“nannte: „Es gibt vieles, auf das ich mich freue.“ Bundesliga (30. Spieltag) Bayreuth – Ratiopharm Ulm 88:75 (48:37). – Punkte Ulm: Reinhardt (19), Fotu (18), Akpinar (9), Harangody (8), Babic (5), Benimon, Pape, Thompson (je 4), Krämer, Ohlbrecht (je 2). – Für Ulm war es die fünfte Niederlage in Serie, die Play-off-Chancen sind nun – bei sechs Zählern Rückstand auf Platz acht und nur noch vier Partien – überaus gering. Trainer Thorsten Leibenath sagte: „Wir haben unsere defensive Balance Ende des ersten Viertels verloren, haben sie auch in der Halbzeit nicht mehr wiedergefu­nden. Wir haben auf erschrecke­nde Art und Weise einfache Punkte verschenkt, so haben wir uns selbst ein Loch gegraben.“Außerdem: Eisbären Bremerhave­n – Frankfurt Skyliners 69:81 (33:47), Brose Bamberg – Baskets Oldenburg 95:82 (43:39), Mitteldeut­scher BC – Giessen 46ers 97:102 (46:52), Bayern München – Rockets Erfurt 102:80 (48:45), Tigers Tübingen – Alba Berlin 72:125 (49:61), Riesen Ludwigsbur­g – Löwen Braunschwe­ig 72:59 (36:29), Baskets Bonn – BG Göttingen 82:70 (30:34). Männer, Turnier in Monte Carlo (5,238 Millionen Euro), Viertelfin­ale: A. Zverev (Hamburg/3) – Gasquet (Frankreich) 4:6, 6:2, 7:5, Nadal (Spanien/1) – Thiem (Österreich/5) 6:0, 6:2, Nishikori (Japan) – Cilic (Kroatien/ 2) 6:4, 6:7 (1:7), 6:3, Dimitrow (Bulgarien/4) – Goffin (Belgien/6) 6:4, 7:6 (7:5).

 ?? FOTO: DPA ?? Lance Armstrong bei seinem ersten Tour-de-France-Sieg 1999.
FOTO: DPA Lance Armstrong bei seinem ersten Tour-de-France-Sieg 1999.

Newspapers in German

Newspapers from Germany