Kein sonderlich großes Opfer für Kim Jong-un
Die Londoner „Sunday Times“kommentiert den von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un überraschend verkündeten Stopp der Atomversuche:
„Aufmerksame Beobachter Nordkoreas warnen, dass diese Entwicklung nicht überbewertet werden sollte. Die offizielle Erklärung zum Stopp der Atomversuche betonte prahlerisch, dass sie nicht länger erforderlich seien, da Nordkoreas Kapazitäten nun „vollständig“seien. Die Schließung der nuklearen Testanlage Punggye-ri, die im vergangenen Jahr angeblich bei einer Havarie mit rund 200 Toten beschädigt wurde, ist kein sehr großes Opfer. Der Preis für Kim Jong-un – ein Gipfeltreffen mit dem US-Präsidenten auf Augenhöhe – hat ihn zu diesem bescheidenen Zugeständnis veranlasst. Entscheidend ist, ob dieser Gipfel uns einer Denuklearisierung der Koreanischen Halbinsel näher bringt. Wenn Donald Trump Erfolg hat, wo seine Vorgänger versagten, war sein Eröffnungsschachzug mehr als nur Getöse.“