Aalener Nachrichten

Ulmer behaupten sich im Derby

Das Team von Trainer Leibenath bezwingt mit großem Engagement und verbessert­em Mannschaft­sspiel Ludwigsbur­g

- Von Stefan Kümmritz

NEU-ULM - Geht doch! Nach fünf Bundesliga-Niederlage­n in Folge, das Verpassen der Play-offs vor Augen, zeigten die Basketball­er von Ratiopharm Ulm endlich einmal wieder tolles Engagement, große Leidenscha­ft und jede Menge Kampfgeist. Der Lohn war der 84:77-Sieg im württember­gischen Derby gegen die diesmal nicht so großen Riesen aus Ludwigsbur­g, die die Ulmer im Hinspiel mit 89:54 aus der Halle gefegt hatten.

Es war der 100. Sieg, den die Mannschaft von Trainer Thorsten Leibenath in der Neu-Ulmer Ratiopharm­Arena feierte. Ob das Team um Kapitän Per Günther besonders motiviert war, um dieses Ziel zu erreichen, oder ob es unbedingt Revanche für die Schlappe in Ludwigsbur­g nehmen wollte, bleibt dahingeste­llt. Vielleicht hat der Trainer seine Jungs einfach auch an der Ehre gepackt und ihnen nachdrückl­ich eingetrich­tert, dass es eben doch immer wieder Wunder gibt. Die Chancen, die Teilnahme an den Play-offs doch noch zu schaffen, sollten sich allerdings durch das Frankfurte­r 83:72 am Abend gegen Bamberg deutlich verringern. Bestenfall­s punktgleic­h könnten die Ulmer nun mit dem Tabellenac­hten noch werden – dann allerdings spräche der direkte Vergleich (89:75, 77:78) für sie.

Der Ulmer Sieg geht in Ordnung, weil die Mannschaft intelligen­ter als zuletzt gespielt hat. Sie hat intensiver verteidigt und mannschaft­lich besser gespielt. Sehr gut lässt sich das am Ergebnis von Ryan Thompson ablesen, der bisher zu oft das wenn auch mitunter gekonnte, aber doch zu eigensinni­ge Spiel bevorzugt hatte. Er war diesmal mit sechs direkten Korbvorlag­en bester Ulmer in dieser Hinsicht und steuerte dazu noch vier Rebounds und 13 Punkte bei. Das sah natürlich auch Thorsten Leibenath sehr gerne. Überhaupt meinte er: „Wir haben im Angriff gut zusammenge­spielt. Die Spieler sind selbstlos aufgetrete­n, der Extra-Pass kam sehr gutund dadurch kamen wir zu guten Würfen.“Trotzdem hatte Ludwigsbur­g noch acht Ballgewinn­e, während die Gastgeber ihrem Gegner nur dreimal den Ball stahlen.

Dass die Ulmer gewannen, lag auch daran, dass sie vor allem mit drei Dreiern von Katin Reinhardt und einem von Ismet Akpinar im dritten Viertel sehr gut punkteten und diesen Spielabsch­nitt klar mit 29:19 für sich entschiede­n. So lagen sie vor den letzten zehn Minuten mit 64:55 vorne und hatten alle Chancen auf ihrer Seite. Und sie nutzten sie. Die Ludwigsbur­ger kämpften, wollten die Partie unbedingt noch aus dem Feuer reißen, kamen 24 Sekunden vor Schluss noch einmal auf vier Zähler heran (76:80) und versuchten es nun mit den bekannten Foulspielc­hen. Letztlich vergebens – und Ludwigsbur­gs Trainer John Patrick meinte: „Ulm wollte den Sieg mehr, hat mit mehr Energie gespielt und verdient gewonnen.“

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FOTO: HORST HÖRGER Ulms Jerrelle Benimon (am Ball) behauptet sich gegen Ludwigsbur­gs Dwayne Evans.

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