Aalen soll eine neue „Geh-Kultur“erhalten
„Fußverkehrs-Check“zeigt Schwächen und Handlungsbedarf auf – Ausschuss berät am Mittwoch
AALEN (lem) - Fußgänger sollen sich wohler fühlen in Aalen, die Wege sollen sicherer und attraktiver werden. Wie das gelingen kann, wird am Mittwoch Thema im Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung sein. Hier wird der Abschlussbericht eines „Fußverkehrs-Checks“von 2017 beraten.
Bereits 2015 hatte sich Aalen unter dem Motto „Los geht’s“und ein Jahr später unter der Überschrift „Weiter geht’s“um den Fußverkehrs-Check beworben und 2017 die Landesförderung für den Check „Lebensqualität gestalten“erhalten. Der Hintergrund: Rund ein Viertel aller Wege im Land werden ausschließlich zu Fuß zurückgelegt. Doch bei den Planungen stand immer das Auto im Fokus, Fußgänger wurden nicht richtig wahrgenommen. An die Fußgänger in Aalen dachte man vor allem in der City, die nicht in ein gesamtstädtisches Fußgänger-Konzept eingebunden ist. Nun soll in den Köpfen von Politik, Verwaltung und Bürgern der Fußverkehr stärker ins Bewusstsein rücken und sich eine neue „Geh-Kultur“entwickeln.
Bei den Workshops und Begehungen im Jahr 2017 waren die Stärken und Schwächen des Fußverkehrs ermittelt und Handlungsbedarf aufgezeigt worden. 54 Seiten ist der Abschlussbericht lang. Er zeigt auf, wo es klemmt, wo etwas passt und wo es Verbesserungen geben kann, etwa bei Barrierefreiheit, Querungen, Aufenthaltsqualität oder Wegebeziehungen. Es geht um Gehwegbreiten, Fußwegeverbindungen, Warnblinkanlagen und vieles mehr.
Im Fokus des Abschlussworkshops standen unter anderem: Ö stlicher/Südlicher Stadtgraben: Umwandlung der Rittergasse in eine Fußgängerzone, Sanierung des Gehwegs im Östlichen Stadtgraben. Z apfstraße: Es werden dort in Zukunft nur die Busse halten, die Pause machen. Das bedeutet, dass der Busverkehr deutlich abnehmen wird. Die Querung soll durch eine Markierung verbessert werden. G münder Torplatz: Er wurde bei den Fußverkehrs-Checks nicht angesprochen. Weil er aber eine wichtige Funktion für den ÖPNV hat und von vielen Fußgängern gequert wird, stellt er auch bei der Barrierefreiheit eine große Herausforderung dar. K irchplatz: Die Oberfläche in den Straßen um die Kirche und „An der Stadtkirche“wird als sehr schlecht bewertet. Das liegt vor allem an den nach historischem Vorbild verwendeten Pflastersteinen. Hier wurde mit den Vertretern des Denkmalschutzes eine Lösung erarbeitet, die laut Workshop vom 9. November „für alle Beteiligten akzeptabel“ist.