Aalener Nachrichten

Hinein in eine andere Welt

Am 30. Juni feiert Shakespear­es „Was ihr wollt“im Schloss Wasseralfi­ngen Premiere

- Von Ansgar König

AALEN - Shakespear­e mal ganz anders und doch irgendwie gewohnt. Das verspricht das Freilichts­tück des Aalener Stadttheat­ers. Unter der Regie von Marlene Anna Schäfer feiert „Was ihr wollt“am Samstag, 30. Juni, um 20.30 Uhr im Schloss Wasseralfi­ngen Premiere. Schäfer verspricht dem Publikum nichts weniger als eine Inszenieru­ng, die das Publikum in eine andere Welt entführt.

Mit „Was ihr wollt“endet am 29. Juli die Spielzeit 2017/2018, die unter dem Motto „Sein oder haben“steht. Und da passt Shakespear­es „wohl modernste Komödie“, so die stellvertr­etende Intendanti­n Tina Brüggemann, bestens hinein. Schon im Vorwort zur Spielzeit hatte die Intendanz betont: „Was wäre ein Theater ohne Shakespear­e?“

Es geht um Schein und Sein, um Vergnügen und Hintersinn, um Wahrheit und Täuschung in diesem Spiel um die schiffbrüc­hige Viola, die im Land Illyrien landet. Dort wird sie, als Mann verkleidet, Teil eines Liebesdrei­ecks: Herzogin Olivia liebt Viola (respektive Caesario), Viola liebt Herzog Orsino. So weit so gut. Die Basis für eine Komödie ist gelegt.

fragt die Aalener Intendanz im Vorwort zur Spielzeit 2017/2018.

Viola dringt ein ins geschlosse­ne System Illyrien

Aber Regisseuri­n Marlene Anna Schäfer und Bühnenbild­ner Robert Kraatz schürfen tiefer. Seit gut einem Dreivierte­ljahr arbeiten sie am Stoff. „Es geht um Identität, um die Suche nach Erfüllung“, sagt Schäfer, „jede Figur erfährt im Lauf des Stücks eine Wandlung. Es wird ein Abend, der von Shakespear­es Figuren, deren Facetten und Veränderun­gen lebt. Viola dringt als Fremdkörpe­r ins geschlosse­ne System Illyrien ein und wird im Lauf des Stücks Teil dieser Gesellscha­ft.“Und das ist nur ein Teil der vielen Veränderun­gen, die Shakespear­e sich ausgedacht hat.

Kraatz und Schäfer ergänzen sich beim Pressegesp­räch sehr gut. „Wir haben auf übertriebe­ne Modernisie­rung komplett verzichtet, ein Brief ist ein Brief und keine WhatsAppNa­chricht“, sagt Schäfer, und Kraatz fügt an: „Aber wir haben auch auf Historisie­rung verzichtet.“Denn das Stück, da sind sich die beiden einig, werde getragen von Shakespear­es Sprache.

Auch die Bühne wird etwas Besonderes, verspricht Bühnenbild­ner Robert Kraatz. Schon der Auftakt: Das Stück startet nicht wie gewohnt im Innenhof des Wasserschl­osses, sondern auf der Sonnenterr­asse, quasi hinter dem Schloss. Ein gemeinsame­r Spaziergan­g rund ums Schloss führt das Publikum dann in den Innenhof, „hinein in eine andere Welt“, so Schäfer. Und auch hier gibt’s eine Neuerung. Die Bühne wird in der Mitte des Hofes stehen, die Zuschauer sitzen drum herum.

Wie in den Vorjahren wird es am Donnerstag, 29. Juni, eine öffentlich­e Generalpro­be geben. Für die Premiere tags darauf gibt’s zwar keine Karten mehr, aber bis zur Derniere am 29. Juli ist das Stück an weiteren 13 Terminen zu sehen.

Es spielen: Mirjam Birkl, Philipp Dürschmied, Alessandra Ehrlich, Arwid Klaws, Marcus Krone, Dominik Weber und Diana Wolf. Regie: Marlene Anna Schäfer. Dramaturgi­e: Kerstin Pell. Ausstattun­g: Robert Kraatz. Assistenz: Lena Peris und Tatjana Schmid. INTERVIEW ●

„Was wäre ein Theater ohne Shakespear­e?“,

 ?? FOTO: THEATER AALEN/PETER SCHLIPF ?? Am 30. Juni feiert William Shakespear­es Komödie „Was ihr wollt“im Schloss Wasseralfi­ngen Premiere. Unser Bild zeigt die Schauspiel­erin Mirjam Birkl.
FOTO: THEATER AALEN/PETER SCHLIPF Am 30. Juni feiert William Shakespear­es Komödie „Was ihr wollt“im Schloss Wasseralfi­ngen Premiere. Unser Bild zeigt die Schauspiel­erin Mirjam Birkl.

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