Mapal steigert seinen Umsatz erneut
Der Werkzeughersteller beschäftigt weltweit 5250 Mitarbeiter – Hauptkunde ist die Automobilindustrie
AALEN - Mapal wächst weiter. Das Familienunternehmen hat am Donnerstag seine Geschäftszahlen für 2017 vorgelegt. Demnach ist der Umsatz von 2016 auf 2017 um sechs Prozent auf 610 Millionen Euro gestiegen. Auch für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit einer Umsatzsteigerung. Angepeilt werden 650 Millionen Euro und damit ein Zuwachs gegenüber 2017 um sieben Prozent.
Mit 42 Prozent macht das Unternehmen das Gros seines Umsatzes in Deutschland. Je 22 Prozent entfallen auf Asien und Europa. Lediglich 13 Prozent auf Amerika. Weshalb Seniorchef Dieter Kress hier noch Potenzial sieht.
Automobilindustrie ist wichtigster Kunde
Wichtigster Kunde für den Werkzeughersteller ist nach wie vor die Automobilindustrie. Daran werde in den nächsten Jahren auch das Aufkommen der Elektromobilität nichts ändern, sind sich der Seniorchef und sein Sohn und Geschäftsführer Jochen Kress einig. Zumal die Gehäuse von E-Motoren nahezu aller Hersteller mit Werkzeugen von Mapal bearbeitet werden. Abgesehen davon bestehe ein Auto nicht nur aus einem Motor, gab Jochen Kress vor Vertretern insbesondere von Fachmedien aus ganz Deutschland zu bedenken.
Indes – die Automobilindustrie ist nicht das einzige Standbein des Familienunternehmens. Schon vor Jahren hat Mapal Kunden im Bereich der Luftfahrt gewonnen. Jetzt ist das Aalener Unternehmen dabei, sich neue Märkte zu erschließen. In der Elektronik-, der Medizin- sowie der Uhrenindustrie rechnet sich der Hersteller von Präzisionswerkzeugen gute Chancen aus. Möglich macht dies laut Jochen Kress die Miniaturisierung in der Spanntechnik. Experten sprechen von der additiven Fertigung. Dabei kommen 3D-Drucker zum Einsatz. Hergestellt werden sehr kleine und dennoch präzise Werkzeuge.
Die Vernetzung der gesamten Lieferkette
Mapal sieht sich als Technologiepartner weltweit. Seine technische Führerschaft will das Unternehmen durch ständige Neuentwicklungen stärken. Nicht zuletzt deshalb steckte es 2017 sechs Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Außerdem setzt das Unternehmen auf Service und Beratung. Als eine drängende Herausforderung beschreibt Jochen Kress hier die Digitalisierung. „Die Art und Weise, wie man arbeitet wird sich in den nächsten zwei bis fünf Jahren erheblich verändern“, sagte der Geschäftsführer. Für Mapal selbst gehe es vor allem um die effiziente Handhabung von Daten. Darauf hat das Unternehmen mit der Open-Cloud-Plattform c-Com reagiert. Kernthema ist die Vernetzung der gesamten Lieferkette. Als Partner im Bereich Softwareentwicklung mit ins Boot geholt hat sich Mapal SAP.
Gewachsen ist nicht nur der Umsatz. Auch die Zahl der Mitarbeiter hat um 5,6 Prozent auf 5250 zugelegt, davon arbeiten 65 Prozent in Deutschland, 19 Prozent in Asien, und je acht Prozent im restlichen Europa sowie Amerika. 333 Auszubildende lernen an einem der Standorte weltweit bei Mapal. Das sind 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Allein am Standort Aalen beschäftigt das Familienunternehmen 137 Auszubildende. Sie bezeichnete Dieter Kress als Schlüssel für die Zukunft von Mapal – „vor allem, wenn man Technologieführer sein will“.
Programmierer kommen aus Indien
Apropos Mitarbeiter. Fachkräfte zu bekommen, werde immer schwieriger. Im Moment sei der Arbeitsmarkt konjunkturbedingt leer gefegt. Insbesondere bei Programmierern werde es eng. Was Jochen Kress als globales Problem bezeichnet. Weil in Deutschland keine zu finden seien, beschäftige Mapal unter anderen Programmierer aus Indien.
Im vergangenen Jahr hat das Familienunternehmen 20 Millionen Euro investiert. Dieses Jahr werden zehn Millionen in die Fertigung des Betriebs in Altenstadt investiert. Ebenfalls geplant ist ein Neubau in den USA für die Produktion von Werkzeugen samt Verkaufsbüro. 222 Mitarbeiter beschäftigt Mapal in Fountain Inn. Neu in der MapalGruppe sind die Radtke Präzisionswerkzeuge in Haan und die Ludwigsburger Lothmann Werkzeugtechnik.