Klinik: Im Sommer bleibt eine Station leer
Krankenhausleitung verspricht sich Einsparungen – Patienten sollen nichts davon merken
ELLWANGEN - Das Ellwanger Krankenhaus hat am Donnerstag mit der Nachricht überrascht, dass in den belegungsschwächeren Sommermonaten eine der neun Stationen nicht belegt wird. Dennoch würden alle Patienten in allen medizinischen Fachbereichen umfassend medizinisch und pflegerisch behandelt und betreut. Damit soll eine sechsstellige Summe eingespart werden.
Etwa acht Wochen lang werden die 36 Betten in der Viszeralchirurgie nicht belegt, sagt Thomas Schneider auf Nachfrage der „Ipf- und JagstZeitung“. Schneider ist einer der Vorstände der Kliniken Ostalb, unter deren Dach die Kreiskrankenhäuser in Ellwangen, Aalen und Mutlangen zusammengefasst sind. Diese machen zusammen jedes Jahr zwölf Millionen Euro Miese. Da sind Einsparungsmöglichkeiten natürlich willkommen.
Die 36 Betten der Viszeralchirugie werden nicht belegt
Die Ellwanger Klinik hat zwei chirurgische Stationen, die für Unfallchirurgie und die für Viszeralchirurgie. Beide haben 36 Betten. Um die Patienten kümmern sich Pflegekräfte und Ärzte im Dreischichtbetrieb. Dadurch, dass im Sommer nur in einer der beiden Stationen Betten belegt werden, gibt es keine Doppelstrukturen, es fallen weniger Überstunden an, es können Überstunden abgebaut und Urlaubstage genommen werden.
Das macht laut Thomas Schneider zusammen einen sechsstelligen Betrag aus: „Das ist intelligentes Sparen ohne Stellenabbau.“
230 Betten hat die Sankt-AnnaVirngrund-Klinik. 210 sind im Schnitt belegt, im Sommer sind es laut Schneider meist nur 190. Verteilen sich die leeren Betten auf alle Stationen im Krankenhaus, bringt das auf den einzelnen Stationen keine Personaleinsparung. Wenn man sie auf eine Station konzentriert, schon.
Dazu kommt, dass im Sommer weniger planbare Operationen anfallen als sonst. Wer sein Knie- oder Hüftgelenk operieren lassen will, macht das meist vor dem Urlaub oder danach.
Die Patienten sollen davon nichts merken, verspricht Schneider. Alle werden behandelt, kein OP-Termin werde abgesagt oder verschoben: „Es werden alle versorgt. Das garantiere ich. Ganz großes Ausrufungszeichen!“
Professor Isenmann, Chef der Viszeralchirurgie, und seine Oberärzte nutzen im Sommer für ihre Patienten die Betten der Unfallchirurgie. Sollten diese nicht reichen, werden die Patienten auch auf die Urologie, ebenfalls eine chirurgische Station, und die Innere Medizin verteilt. Neu ist die Idee, eine Station nicht zu belegen, laut Schneider nicht. In Aalen werde das schon länger gemacht.
Die Stelle des Chefarztes der Unfallchirurgie und eine freie Oberarztstelle sind auch bald wieder besetzt. Die neuen Ärzte fangen am 1. August und 1. September an, sagt Schneider. Damit geht dann auch die Übergangszeit mit den Honorarärzten zu Ende.