Der millionenfache Ton an der Kette
Aktionsbündnis zeigt Flagge gegen Atomwaffen – Pavel kritisiert Atomwaffen
AALEN - „Flagge zeigen gegen Atomraketen“hat es am Dienstagnachmittag wieder geheißen beim Bündnis „Mayors for Peace“, dem auch im Ostalbkreis einige Bürgermeister, Kirchenvertreter, Kreisräte und verschiedene Initiativen beigetreten sind. Dieses „Flagge zeigen“gegen Atomwaffen weltweit hat für den Landrat „eine gute Tradition“. Er appellierte besonders an die Atomwaffen-Großmächte, die Spirale gegenseitiger Beschuldigungen, Vorwürfe und Drohungen einzustellen. Er bedauerte aber auch, dass in Deutschland Atomwaffen stationiert sind. Die diesjährige Aktion stand unter dem Motto „Atomwaffen an die Kette legen.“Passend dazu wurde im Landratsamt das Aktionskunstwerk „3dnukemissile“präsentiert.
Obwohl sie „an Ketten“hängt, wirkt diese Langstreckenrakete ziemlich bedrohlich. Das Bild wirkt von vorne betrachtet tatsächlich dreidimensional, als rage die Rakete aus dem Boden heraus, beziehungsweise aus dem Höllenschlund. Aus dem Raketenschacht raucht es. Die Startsequenz ist eingeleitet, um per Atomsprengkopf Millionen von Unschuldigen den Tod und qualvolles Siechtum zu bringen. In einem Fenster im Schacht sieht man zwei Männer, wahrscheinlich Wissenschaftler, die ihr Massenmordwerkzeug betrachten. Ihre Haut ist verbrannt und wirft Blasen – beim sehr wahrscheinlichen Gegenschlag werden auch sie zu Opfern.
Werk stammt aus Kasachstan
Man brauche durchaus solche plakativen Aktionen, betonte Klaus Pavel, um auf das Thema der atomaren Bedrohung aufmerksam zu machen, um für eine friedliche Welt zu werben und um an die Atommächte zu appellieren. Deutlich bezog der Landrat auch Stellung gegen die in Deutschland stationierten Atomwaffenlager und gegen die Pläne, atomwaffenfähige Waffensysteme zu modernisieren.
Wolfgang Schlupp-Hauck von der Pressehütte Mutlangen freute sich, das man im Landkreis „an einem Strang“ziehe. Marzhan Nurzhan erläuterte das Aktionskunstwerk. Sie stammt ursprünglich aus Kasachstan. Wie sie erklärte, hätten dort bislang etwa 450 Atomwaffentests schwerste gesundheitliche Auswirkungen auf die Menschen verursacht.