Wettbewerb fürs neue Kombibad
Bei einem Sauna- und Fitnessbereich gehen die Meinungen allerdings auseinander
AALEN - Der Kultur-, Bildungs- und Finanzausschuss des Gemeinderats hat einen Realisierungswettbewerb für den Bau eines neuen Kombibads im Hirschbach auf den Weg gebracht. Allerdings dürfte es Frühjahr 2020 werden, bis der endgültige Baubeschluss gefasst werden wird. Als Option mit offenem Ausgang ist in der Wettbewerbsaufgabe nun auch die Schaffung eines Sauna- und Fitnessbereichs im neuen Bad enthalten.
Seit dem Grundsatzbeschluss des Gemeinderats am 14. Dezember vergangenen Jahres, im Hirschbach ein solches Kombibad als Ersatz für das Hirschbach-Freibad und das Hallenbad am Galgenberg zu bauen, hat die Stadt gemeinsam mit dem Architekturbüro Bäumle aus Darmstadt als fachlicher Begleiter die Ausschreibung eines Realisierungswettbewerbs vorbereitet. Das, so meinte OB Thilo Rentschler in der Ausschusssitzung am Mittwoch, sei fast schon Rekordzeit.
Pflichtenheft für die Teilnehmer
Der Auslobungstext für den Wettbewerb stellt quasi das Pflichtenheft für ein künftiges Kombibad dar. Als Kernelemente enthalten sind darin eine Badehalle mit einem zehnbahnigen 25-Meter-Becken, einem Lehrschwimmbecken, einem Kleinkinderplanschbecken, einem Nichtschwimmer-Erlebnisbecken, einem Sprungbecken, einem Kursschwimmbecken mit Hubboden, einer Rutsche mit Landebecken und einem Dampfbad in der Halle, außerdem ein Freibad mit einem achtbahnigen 50-Meter-Becken, mit Erlebnis- und Spielbecken, Kleinkinderplanschbecken und Wasserspielen. Hinzu kommt ein Bistro-Bereich, der sowohl die Einganszone wie auch den Hallen- und den Freibadbereich bedient. Ein Sauna- und Fitnessbereich soll als Option so konzipiert werden, dass er auch zu einem späteren Zeitpunkt als eigener Bauabschnitt noch errichtet werden könnte. Als finanziellen Rahmen gibt die Wettbewerbsauslobung gemäß Gemeinderatsbeschluss 34 Millionen Euro netto beziehunsgweise 40,46 Millionen Euro brutto vor.
Preisgericht tagt Mitte Januar
Wenn der Gemeinderat die Wettbewerbsausschreibung am 25. Juli endgültig beschließt, sollen sich interessierte Architekturbüros bis zum 31. August um eine Teilnahme bewerben können. Abgabeschluss für die Wettbewerbsarbeiten soll am 7. Dezember sein, das Preisgericht soll am 14. und 15. Januar 2019 tagen. Die Entscheidung, welcher Entwurf dann tatsächlich umgesetzt werden soll, könnte somit noch der alte Gemeinderat – vor der Kommunalwahl im kommenden Mai – im Frühjahr 2019 fällen. Bis dann allerdings auf Basis einer genauen Kostenberechnung der neue Gemeinderat den Baubeschluss fassen kann, dürfte noch einmal ein weiteres Jahr, bis Frühjahr 2020, ins Land ziehen.
Sprecher aller Fraktionen begrüßten, dass die Auslobung Inhalt und Konsens des Grundsatzbeschlusses im Badebereich genau umsetze – und das nach „riesengroßer Mühe“, die man sich damit gemacht habe (Thomas Wagenblast, CDU) und einer „schweren Geburt“bis zu diesem Zeitpunkt (Thomas Battran, Grüne).
Keine Konkurrenz zu Limesthermen
Über einen möglichen Sauna- und Fitnessbereich gingen die Meinungen allerdings auseinander. Er dürfe, wenn überhaupt finanzierbar, keine Konkurrenz zu dem Limesthermen darstellen, meinte Battran. Für die SPD ist laut Hermann Schludi ein solcher Bereich gar keine Option angesichts der Limesthermen, die man ja ertüchtigen wolle, und angesichts der vielen privaten Anbieter. OB Rentschler verwies darauf, ein Saunaund Fitnessbereich, den man in die Auslobung aufnehmen wolle, sei der einzige Bereich, für den es noch keinen Gemeinderatsbeschluss gebe. Ob er tatsächlich einmal realisiert werde, sei auch davon abhängig, wie sich die Fitness- und Saunalandschaft in Aalen bis etwa zum Jahr 2022 entwickeln werde. Auch ein privater Betreiber sei für einen solchen Bereich in einem neuen Kombibad denkbar. Verbauen allerdings sollte man sich schon im Wettbewerb diese Option nicht.
Am Ende sprach der Ausschuss dem Gemeinderat eine einstimmige Empfehlung aus, die Ausschreibung des Wettbewerbs am 25. Juli in der vorliegenden Form zu beschließen.