Traum vom anderen Dasein
Kiss-Ausstellung noch bis zum 29. Juli auf Schloss Untergröningen
ABTSGMÜND-UNTERGRÖNINGEN (an) - Noch bis Sonntag, 29. Juli, ist die Ausstellung „Untragbar. Von der Sehnsucht nach Veränderung“des Kunstvereins Kiss im Schloss zu sehen. Die von Marjatta Hölz kuratierte Ausstellung präsentiert 95 Werke zum Traum des Menschen von einem anderen Dasein.
Im Zentrum stehen dabei Themen wie soziales Gefälle, die Einschränkung von Freiheit und das Verhältnis zwischen Zivilisation und Natur. Die Ausstellung hat Marjatta Hölz mit drei Bereichen konzipiert: das „Zwischen-den-Kulturen-Sein“, gesellschaftliche Zwänge und die Identifikation mit Gegenständen oder Dingen. Viele Exponate fordern Empathie und Respekt ein für jene, die in unserer Gesellschaft bisher wenig Beachtung bekommen. Andere laden zum Dialog mit dem, was wir kaum kennen oder was uns fremd erscheint.
Die Künstlerin Tanja Maria Ernst beispielsweise thematisiert den globalen Tourismus und zwingt den Betrachter dazu, den Blick aus Sicht der einheimischen afrikanischen Bevölkerung auf die Kreuzfahrtschiff eder Touristen zu richten. Die 20 Meter lange „Escape Allee“der Finnin Tea Mäkipää erstreckt sich über einen kompletten Schlossgang und ist eine Flaniermeile voller Kritik an der Konsumkultur.
Das Gefängnis ist die augenscheinlich ste Form der Einschränkung von Freiheit. Doch nicht eingesperrt zu sein ist nicht gleichzusetzen mit freier Bahn. In den Arbeiten vonTilmannEb er wein, derFild er bahn freundemöh ringen FF M, von Seulmina Lee, Anja Luithle und Gabriela Oberkofler findet man diese Thematik. Auch psychische Erkrankungen oder traumatische Erfahrungen können ein Gefängnis sein. Seulmina Lee etwa begibt sich in ihrer Videoarbeit „Zoochosis“selbst in die Rolle eines Tieres im Käfig. An der Entstehung einiger Exponate waren sogar Tiere maßgeblich beteiligt. Bei denFild er bahn freundemöh ringen FFM waren beispielsweise Mäuse als Bildhauer zugange. Das Ergebnis kann nun in Bronze gegossen bestaunt werden. Tea Mäkipää zeigt Bilder und Tonplastiken, die von einem Bären gestaltet oder bearbeitet wurden. Die Künstler mit Wurzeln in Finnland, Frankreich, Kamerun, Mexiko, Nigeria, Polen, Ungarn, Südkorea, Südtirol und Deutschland setzen sich mit ihrer Herkunft und aktuellen gesellschaftlichen Fragen auseinander.
Die Ausstellung ist bis 29. Juli samstags von 13 bis 18 und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Infos: www.kiss-untergroeningen.de