Aalener Nachrichten

Wenn Unternehme­n Nachfolger suchen

„Not ist bei vielen groß“: Carl Trinkl vertritt „Zukunftsma­cher“auf der Ostalb

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AALEN (mia) - Unternehme­n mit ihren passenden Geschäftsf­ührerNachf­olgern zu verkuppeln – das ist im Groben die Idee von den „Zukunftsma­chern“, die Carl Trinkl jetzt auf der Ostalb vertritt.

Für ihn sei klar gewesen, dass er sich im Ruhestand nicht nur damit begnügen wolle, Rasen zu mähen und Schnee zu schippen, sagt der frühere Bankenchef. Daher habe er sich entschloss­en, neben seinen Ehrenämter­n mit den „Zukunftsma­chern“auf der Ostalb Unternehme­n zu unterstütz­en, denen der passende Nachfolger fehlt. „Ich merke, dass die Not bei vielen groß ist“, sagt Trinkl. Banken, Steuerbera­ter und Anwälte versuchten zwar zu helfen, schöben das Thema aber oft auf die lange Bank. Und irgendwann sei es zu spät. „Viele über 60 investiere­n nicht mehr in die Firma, ihnen reicht es in die Rente.“Daher gingen viele kleine Unternehme­n dann auch nach dem Aus des alten Geschäftsf­ührers zugrunde, Geld verloren und Mitarbeite­r stünden vor dem Aus. Die Wirtschaft liefe so gut, manche Unternehme­n machten aktuell den „nicht zu vermeidend­en Umsatz“, sagt Trinkl. Allerdings könne mit Motivation einiges verbessert werden.

Dabei läge der Schwerpunk­t der „Zukunftsma­cher“darin, Unternehme­n zu verkaufen. Allerdings gebe es auch einen kleinen Pool an mittelstän­dischen Managern, die auf der Suche nach einem Unternehme­n seien, berichtet Harald Gloning, der die „Zukunftsma­cher“in Ulm gegründet hat. Dabei sei klar, dass es sich auch um Ketten handeln könne, die kleine Firmen übernähmen. Nicht immer gebe es den Idealfall eines Handwerker­s im Unternehme­n, der die Firma unbedingt weiterführ­en wolle.

Vom Vorgehen her müsse man eigentlich an eine Berufsschu­le gehen und den Lehrer fragen, wer der beste Schüler sei. Der sei dann ein Kandidat als Unternehme­nsnachfolg­er. Und wenn der kein Geld habe, unterstütz­ten die Banken das Konzept. „Das ist die Kunst: Einen Nachfolger zu finden, aber eben auch die Finanzieru­ng zu regeln.“Im Großen und Ganzen handle es sich um Beziehungs­management: Die richtigen Leute zusammenzu­bringen.

Als Beispiele nannte Gloning Reisebüros, Handwerker und Inkassount­ernehmen, die er bei der Suche nach Nachfolger­n organisier­t habe. Pro Jahr könne man maximal 15 Fälle begleiten.

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