An die Flöße, fertig, los
400 Miniflöße sind für die Miniaturregatta des Gewerbe- und Handelsvereins Abtsgmünd gebaut worden
ABTSGMÜND - Der Gewerbe- und Handelsverein (GHV) Abtsgmünd kümmert sich nicht nur um das Gewerbe in der Gemeinde, sondern auch um die Unterhaltung. So veranstalten sie bereits zum 19. Mal eine Miniregatta auf der Lein.
Schreiner Harald Mack hat mindestens eine Woche lang gefräst und gehobelt. 400 Holzflöße hat er zusammengebaut. Schließlich fehlte noch das Endtuning, für das rund zehn Mitglieder des GHVs am Abend vor dem Rennen in die Schreinerei in Abtsgmünd gekommen sind. Während zwei die Segel mit Startnummern versahen, befestigten zwei andere die Folie an einem schmalen Holzstab und wieder jemand anderer verstaute die Masten in einer Kiste. „Der Mast und das Floß werden erst kurz vor der Mini-Regatta zusammengesteckt, denn sonst wäre der Transport etwas schwierig“, so Harald Mack. Nach einer Stunde sind alle Segel beschriftet und die Masten zusammengebaut.
Zum 19. Mal veranstaltet der GHV die Miniregatta. Die Idee entstand ganz spontan. Die stellvertretende Vorsitzende Sonja Lachnit hatte einen Termin mit Klaus Wolf. Beide waren von der Zehntscheuer unterwegs zum Rathaus. „Auf der Brücke machten wir eine Pause und blickten in die Lein“, erinnert sich Sonja Lachnit. Wolf meinte, man müsse etwas mit Wasser machen, „aber Gummienten wollten wir nicht, denn nachmachen kann ja jeder“, so Lachnit. Und da kam die Idee, Boote die Lein hinunter zu schicken.
Die ersten Schiffe waren gekauft und aus Kunststoff, aber schnell war klar, dass der regionale Bezug fehlte. Nun baut Harald Mack die Boote aus Fichtenholz. Jedes Jahr ist es ein anderes Modell, damit es nicht langweilig wird. So schipperten schon Katamarane, Zinktonnen und Schaufellader durch Abtsgmünd. Dazu gibt es jedes Jahr ein anderes Motto. Heuer drehen sich die Regatta und der Abtsgmünder MitSommer, für den das Bootrennen seit sechs Jahren den Auftakt bildet, um den Fußball.
Dass Deutschland bei der WM früh ausgeschieden ist, stört die GHV-Mitglieder nicht. Schließlich gebe es ja in Abtsgmünd einen großen Erfolg zu feiern. Der Fußballverein hat alle 20 Spiele der Saison gewonnen und ist aufgestiegen. „Die Abtsgmünder Fußballmission ist also erfüllt“, sagt Sonja Lachnit.
Vom Start beim Seniorenhaus müssen die 400 Fußballflöße etwa einen Kilometer bewältigen, bis sie auf Höhe der Zehntscheuer wieder aus dem Wasser gefischt werden. „Das ist immer ein Chaos, denn jedes Kind möchte sein Floß wiederhaben, aber sie helfen alle mit und reichen die Boote die Böschung hoch“, erzählt Sonja Lachnit.
Am Freitag wurden die Flöße beim Rathaus für fünf Euro verkauft. Um 19 Uhr fiel der Startschuss. Etwa 20 bis 30 Minuten dauerte es, bis alle Schiffe ins Ziel kamen. Die Mitglieder des GHV und des Fischereivereins Abtsgmünd achteten darauf, das keines auf der Strecke blieb. Am Ende gab es Preise für die Besitzer der schnellsten Boote.