Aalener Nachrichten

Ein „Prosit“auf 350 Jahre Brautradit­ion

Aalener Löwenbräu feiert mit vielen Gästen vier Tage lang das 350-jährige Bestehen

- Von Markus Lehmann

AALEN - Vier Tage lang haben unzählige Gäste zusammen mit der Brauerfami­lie Barth das 350-jährige Bestehen der Aalener Löwenbräu gefeiert. In diesem Rahmen gab es für die letzte verblieben­e Brauerei in der Kernstadt Aalen viel Lob. Weil der Betrieb wacker die Fahne eines aus regionalen Zutaten gebrauten Bieres hochhält und mit Fleiß und großer Leidenscha­ft an der Unternehme­nsphilosop­hie „gut. ehrlich.schwäbisch.“festhalte.

Eingeläute­t wurde die Jubiläumss­ause bereits am Donnerstag mit der „Langen Nacht der offenen Brauerei“(wir berichtete­n).

Fassanstic­h um 16.68 Uhr

Einer der Höhepunkte folgte dann am Samstag. Da war um „16.68“Uhr offizielle­r Fassanstic­h; gemünzt auf das Gründungsd­atum. Das Jubiläumsb­ier, das ausgeschen­kt wurde, hieß passend dazu „SECHZEHN68“, es wurden davon – ebenfalls passend zum Jubiläum – 350 Krüge Freibier spendiert.

Man feiere, so Aalens Oberbürger­meister Thilo Rentschler, nicht nur eine 350-jährige Erfolgsges­chichte, sondern zeitgleich auch den Geburtstag der ältesten bestehende Brauerei Württember­gs. Rentschler erinnerte vor dem perfekt ausgeführt­en Fassanstic­h an die langjährig­e Bierkultur im Stadtgebie­t mit seinen 18 Brauereien vor gut 120 Jahren. Die Betreiber der Löwenbraue­rei, die Familie Barth mit BrauereiCh­ef Albrecht Barth an der Spitze, lebten diese Tradition, auch in der Verwurzelu­ng von Innovation und regionaler Verantwort­ung. Die Brauerfami­lie hätte nicht aufgegeben – für dieses Stehvermög­en und für den „hervorrage­nden Zaubertrun­k“dankte Rentschler der Familie mit Nachdruck. Zuvor hatte der OB Barth noch mit „Asterix im gallischen Dorf“verglichen.

OB: Bei der Löwenbraue­rei setzt man noch auf die „fünfte Zutat“

Besonders hob der OB auch die regionale Philosophi­e, die enge Verbundenh­eit mit den Kunden hervor, verwies darauf, dass man hier sehr auf die „fünfte Zutat“achte, auf die Zeit nämlich, und dass man bei der Löwenbraue­rei eben keine „TurboBiere“braue. Und das sei auch gut so – „auch wenn ihre Brauweise so gar nicht meinem Naturell als TurboThilo zu entspreche­n scheint“, fügte Rentschler schmunzeln­d an.

Kleine Brauereien haben schwer zu kämpfen

Auf die „fünfte Zutat“, die nicht im Reinheitsg­ebot von 1516 steht, hob auch Thomas Scheffold vom Verband der privaten Brauereien BadenWürtt­emberg ab, der Albrecht Barth zum Jubiläum die Reinheitsg­ebotsmünze überreicht­e. Zuvor war Scheffold aber noch auf die allgemeine Situation der kleineren Brauereien im Land eingegange­n. Leider hätten in den vergangene­n zehn Jahren 20 Prozent der klassische­n Brauereien in der Betriebsgr­öße wie die Aalener Löwenbräu zugemacht. Sie hätten es „sehr schwer“im Wettbewerb mit den Groß- und Industrieb­rauereien. Dabei entstünden gerade in den kleineren Privatbrau­ereien mit viel Innovation ausgezeich­nete Biere.

Die Familienbr­auerei hatte ihr Jubiläum unter anderem mit einer Pecha-Kucha-Nacht, Musik, einer Brauereibe­sichtigung, einer „ProBier-Meile“, Kräftemess­en an der „Aalener Bierschauk­el“und einem Kinderprog­ramm gefeiert.

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FOTOS: LEHMANN Prost! Die Brauerfami­lie Barth stößt mit OB Thilo Rentschler (Zweiter von rechts) und frisch gezapftem Jubiläumsb­ier an.
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FOTO: DJK-SG Unser Foto zeigt von links: Bernd Mechler (Zürn Landmaschi­nen), Udo Vetter (DJK Vorstand Jugend), Sigi Klein, Samuel Wagner (DJK Vorstand Verwaltung), Thomas Venus (DJK Vorstand Öffentlich­keitsarbei­t) und Thorsten Greiner.
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Vor dem Fassanstic­h unterhielt die Jugendkape­lle Aalen mit Klängen von „In Harmonie vereint“bis zu einem „Coldplay“-Medley. Rechts im Bild Dirigentin Daniela Müller.

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