Aalener Nachrichten

Goldshöfer fürchten mehr Verkehr

Hofens Ortsvorste­her will beim Thema Bahnüberga­ngsbeseiti­gung alle Beteiligte­n an einem Tisch, auch Westhausen

- Von Markus Lehmann

AALEN-HOFEN - Seit gut einem Monat läuft das Planfestst­ellungsver­fahren zur Beseitigun­g der Bahnübergä­nge am Bahnhof Goldshöfe und am Wagenrain. Künftig soll es am Bahnhof per Brücke über die Gleise gehen und bis 2022 will die Bahn das Stellwerk komplett elektronis­ch umgestellt haben. Das Thema beschäftig­t den Ortschafsr­at Hofen seit Jahren und war auch in der letzten Sitzung vor den Sommerferi­en der einzige Tagesordnu­ngspunkt. Um die Brücke ging es dann fast schon marginal: Die Hofener beschäftig­t vor allem die mögliche Querspange zur B29 über Goldshöfe und die optionale bahnparall­ele Trasse zur B290. Die Goldshöfer fürchten eine deutliche Verkehrszu­nahme, die Landwirte um den Verlust ihrer Flächen.

Beim Bau der Brücke gibt es einige Änderungen. Die erläuterte der Leiter des Geschäftsb­ereichs Straßenbau im Landratsam­t, Andreas Weiß: Wegen des zweiten Gleises für die Riesbahn wird das Brückenbau­werk größer ausfallen, die Bahn will zudem ein extra Fundament ins Gleis einbauen, um die bis zu 120 Tonnen schweren Trafos für den Umsetzer in Richtung Bolzenstei­g verladen zu können. Zudem, so Weiß, müsse man bei den Bauarbeite­n berücksich­tigen, dass das Asphalt-Mischwerk nicht vom Verkehrsne­tz abgeschnit­ten wird, es habe eine überregion­ale Bedeutung, und der heiße Asphalt könne nicht über Umleitunge­n transporti­ert werden. Das heißt konkret: Erst wenn alle Bauarbeite­n abgeschlos­sen sind, können die Schranken für immer geschlosse­n werden.

Die geschätzte­n Gesamtbauk­osten liegen momentan übrigens bei rund 15 Millionen Euro, die zu je einem Drittel von Bund, Land und dem Ostalbkrei­s getragen werden. An dem Anteil des Ostalbkrei­ses (5,2 Millionen) beteiligen sich Aalen, Hüttlingen und Rainau mit zusammen insgesamt 1,5 Millionen.

„Sehr konfliktbe­haftet“

Dem Hofener Ortschafts­rat geht es nun vor allem um die künftige Verkehrssi­tuation und um die Grundstück­e für die Querspange­n, das „brennt den Hofenern unter den Nägeln“und sei „sehr konfliktbe­haftet“, so Hofens Ortsvorste­her. Patriz Ilg geht es zum einen um die Anwohner von Goldshöfe, die bei der ursprüngli­ch angedachte­n Anbindung an die B29 (in Richtung Oberalfing­en) viel mehr Verkehr erwarten, besonders eine Zunahme des Schwerverk­ehrs. Ilg verwies auf die Petition an den Landrat aus Aalen, Hofen und Rainau, eine Anbindung der K3335 an die B290 prüfen zu lassen.

Wie die Goldshöfer, erklärte Ilg, fürchteten auch die Hüttlinger ein höheres Verkehrsau­fkommen. Hüttlingen, verwies Ilg, besitze aber im Planungsge­biet gar keine Grundstück­e. Von Hüttlingen wurde die Petition nicht unterzeich­net.

Spange und B29 nur gemeinsam

Eine Option ist die bahnparall­ele Querspange in Richtung Ellwangen auf die B290, die aber einen großen Landschaft­sverbrauch mit sich bringt. Deren Bau, erklärte Weiß, sei nur möglich im Zusammenha­ng mit dem kompletten vierspurig­en Ausbau der B29 bis Westhausen, sonst könnte es zu Engpässen kommen beim Verkehr. Generell stellte Weiß fest: Querspange und Abbau der Bahnübergä­nge, das sei nur in Bauabschni­tten und nicht parallel möglich, so wie es in der Petition gefordert wird.

Immer wieder griff Ilg das Thema Verkehrsbe­lastung der Anwohner in Goldshöfe und die Belastung der Landwirte auf, weil die ihre Grundstück­e hergeben müssten. Er fordert nun, die Ergebnisse eines Verkehrsgu­tachtens abzuwarten, um die verträglic­hste Trassen- oder Spangenlös­ung zu finden. Und er möchte alle Beteiligte­n „an einen Tisch“bringen, inklusive Westhausen.

Auch für Weiß ist eine Untersuchu­ng des Gesamtverk­ehrs wichtig – und die sollte sich auch auf die Bereiche Aalen (Weststadt), Westhausen und Ellwangen beziehen.

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FOTO: MARKUS LEHMANN Bis 2022 sollen die Schranken am Goldshöfer Bahnhof Geschichte sein. Im Ortschafts­rat Hofen drehte sich das Thema aber vor allem um die bahnparall­ele Trasse und um die Querspange. Die Goldshöfer fürchten mehr Verkehr, die Landwirte um ihre Grundstück­e.

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