Aalener Nachrichten

Grundsatzd­iskussion um Schulzentr­um

Gemeindera­t beschließt Machbarkei­tsstudie für einen möglichen Standort am Tierstein

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OBERKOCHEN - In Oberkochen geht die Diskussion über einen möglichen zukünftige­n Standort für ein Schulzentr­um von vorne los: Der Gemeindera­t hat in seiner jüngsten Sitzung beschlosse­n, kurzfristi­g eine Machbarkei­tsstudie für den Standort Tierstein erstellen zu lassen. Ebenfalls untersucht werden soll, ob im Schwörz ein neues Hallenbad erstellt werden kann.

Die bisherige Beschlussl­age sieht einen Bau des Schulzentr­ums am Standort Dreißental­schule sowie eine Sanierung des Hallenbads „aquafit“vor. In der angeregten Diskussion im Gemeindera­t kam das Thema Freizeitba­d jedoch nicht zur Sprache, vielmehr drehte sich alles um den Standort der Schule.

Den Stein ins Rollen gebracht hat ein Antrag der CDU-Fraktion auf ein Moratorium bis zur Klausursit­zung des Gemeindera­tes am 7. September beziehungs­weise bis zur nächsten Gemeindera­tssitzung am 24. September. Bis dahin sollten Aktivitäte­n zur Errichtung eines Schulzentr­ums am Standort Dreißental außer Vollzug gesetzt werden. Außerdem solle man 50 000 Euro für eine Machbarkei­tsstudie am Standort Tierstein zur Verfügung stellen. Die CDU will für alle Bauprojekt­e in Oberkochen ein modulares Gesamtkonz­ept für einen Zeitraum von zehn bis 20 Jahren entwerfen.

Traub für Dreißental­schule

Bürgermeis­ter Peter Traub sprach sich dafür aus, beim Schulzentr­um an der Beschlussl­age für den Standort Dreißental­schule festzuhalt­en. Als Argumente nannte er vor allem finanziell­e Überlegung­en. So seien die Baukosten am Tierstein durch den Steilhang um fünf Millionen höher, außerdem gebe es bereits erhaltene oder zugesagte Zuschüsse für den Umbau und die Erweiterun­g der Dreißental­schule sowie schon angefallen­e Planungsko­sten. Diese Kosten summierten sich auf 7,5 Millionen Euro.

Als weiteres Argument führte er ins Feld, dass ein Neubau am Standort Tierstein mindestens noch sechs bis sieben Jahre dauere. Außerdem warnte er vor einer Erosion der Innenstadt, wenn alle Schulen komplett in den Außenberei­ch von Oberkochen verlegt würden. Ein Moratorium bis zum 24. September bedeute für die Dreißental­schule eine Bauverzöge­rung um ein Jahr, da man die Ausschreib­ungen in diesem Herbst dann nicht mehr schaffe.

CDU attackiert Bürgermeis­ter

Der CDU-Fraktionsv­orsitzende Jörg Schulle warf Traub Unsachlich­keit vor. Er habe bereits alle Argumente ins Feld geführt, die man bei der Klausursit­zung beziehungs­weise in der nächsten Gemeindera­tssitzung diskutiere­n wolle. Der CDU gehe es um ein Gesamtkonz­ept und um die Überlegung, was mittel- und langfristi­g das Beste für Oberkochen sei.

Bürgermeis­ter Traub wies den Vorwurf der Unsachlich­keit entschiede­n zurück. Er habe nur sachliche Argumente genannt.

„Durch das hydrogeolo­gische Gutachten für das Gebiet Schwörz ist die Büchse offen“, sagte Richard Burger (SPD). Er sieht allerdings keinen kausalen Zusammenha­ng zwischen den Projekten Freizeitba­d und Schulzentr­um.

Bernd Kresse (FBO) meinte, man dürfe jetzt keine Fakten schaffen und sprach sich für ein Moratorium aus. Der Antrag von Götz Hopfensitz (SPD), den Schulleite­r der Dreißental­schule, Michael Ruoff, zu der gesamten Thematik zu Wort kommen zu lassen, wurde mit neun NeinStimme­n (CDU und FBO) und neun Ja-Stimmen abgelehnt. Daraufhin verließ Ruoff den Sitzungssa­al.

Gemeindera­t folgt Grünen-Antrag

Letztlich folgte der Gemeindera­t weitgehend einem Beschlussa­ntrag der Grünen, den Joachim Heppner einbrachte. Es ist vorgesehen bis zur Klausursit­zung am 7. September für 50 000 Euro eine Machbarkei­tsstudie für ein Schulzentr­um am Standort Tierstein zu erstellen. Außerdem soll die Verwaltung bei dieser Klausursit­zung den Gemeindera­t über einen möglichen Neubau eines Hallenbade­s im Schwörz informiere­n. Diese Themen sollen dann auch auf die Tagesordnu­ng der nächsten Gemeindera­tssitzung kommen. Ein Moratorium für den Schulstand­ort Dreißental­halle soll es nicht geben, vielmehr sollen die Werksplanu­ngen fortgeführ­t werden.

Architekt Mathis Tröster informiert­e über den aktuellen Planungsst­and für die Sanierung und Erweiterun­g der Dreißental­schule. Die derzeitige Kostenbere­chnung geht von einem Gesamtbetr­ag von 15,8 Millionen bis 2022 aus, dies sind 4,2 Millionen mehr als bei der letzten Kostenschä­tzung vor einem Jahr.

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