Argumente gegen die Alternativen sind lächerlich
Zum Thema „Radwegenetz Raum Aalen“und die Schättere-Trasse hat uns folgender Leserbrief erreicht:
Kaum war bekannt, dass man sich in Aalen mit Radwegen beschäftigt, wurde das bei einheimischen Radfahrern umgehend als Freigabe der Schättere-Trasse für Radfahren interpretiert. Doch wurde und wird ausgeblendet, dass diese Trasse eine reine Aufstiegstrasse mit streckenweise seitlichem Steilabfall ist und deshalb nicht einfach 1:1 mit anderen Radwegen verglichen werden kann.
Die mit viel Sendungsbewusstsein vorgetragene Forderung, die Trasse ohne Berücksichtigung der Kosten für deren Ertüchtigung, der einschlägigen Vorschriften und Gesetze bezüglich Sicherheit, Umwelt, Naturschutz und Forstwirtschaft für Radfahrer freizugeben, ist verantwortungslos.
Der früher gestellten Frage, warum man das Radeln auf der Trasse nicht zulassen will, stellt sich die Gegenfrage, warum man denn dort unbedingt Radfahren wolle. Die Antwort ist entlarvend: schön, leicht steigend und bequem.
Ist eine Radroute heute also als kürzeste und bequemste Verbindung zwischen zwei Punkten zu verstehen? Oder ist Radfahren nicht doch noch Sauerstoffdusche, Naturerlebnis, Heimatkunde und selbstverordneter sportlicher Anspruch mit Schiebeerlaubnis?
Wir kennen beide seit über 40 Jahren das Trainingsgelände um die Trasse genau.
1. Die Höhendifferenz vom Kochertal (430 m/Aalen) auf das Härtsfeld (660 m/ Neubau) muss überwunden werden. Und der nicht sportlich besonders ambitionierte Radler wird auf jeder der vorhandenen Routen mindestens einmal schieben. Ja und?
2. Würde man „bequem“auf der Trasse durch den Tunnel (590 m) fahren, müsste man anschließend die Strecke im Wald direkt zum Parkplatz Neubau (660 m) großenteils schiebend aufsteigen oder steil in die von Abgasen belastete Waldhäuserstraße überwechseln. Was hat man also gewonnen?
Fazit: Das Argument, die vorgeschlagenen Routen wären zu steil und damit unbequem, ist also untauglich bis lächerlich. Und unglaubwürdig, wenn es von denen vorgebracht wird, die mit geballter Wadlkraft die Steilhänge am Albaufstieg rauf- und runterbolzen, fürs Alpenpassfahren trainieren oder sich Kondition aus erfolgreichen Zeiten als Ausdauersportler erhalten möchten. Und die wollen sich durch die Trassen-Rentner klingeln?
Aus dieser Erkenntnis heraus müsste sich doch eine höhere Zustimmung zu den Vorschlägen der von Aalens OB moderierten Rundtisch-Gespräche einstellen. Dr. Wolfgang Fähnle, Unterkochen; Winfried H. Vogt, Aalen
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