Aalener Nachrichten

Giftköder im Garten: Thea stirbt einen qualvollen Tod

Schicksal der Hündin schockiert und bewegt Hundebesit­zer in Aalen und auf Facebook

- Von Verena Schiegl

AALEN - Hundebesit­zer in Aalen und Umgebung sind geschockt. Am Sonntag kurz nach Mitternach­t ist die zehn Monate alte Neufundlän­der-Hündin Thea im Garten ihrer Besitzer im Hüttfeld vergiftet worden. Die Betroffenh­eit auf Facebook ist groß. Hier postete die Tochter der Halter noch am Sonntagabe­nd die Tat, die bislang über das soziale Netzwerk tausendfac­h geteilt wurde und in der Stadt seither Gesprächst­hema ist.

Dass Hundehasse­r auf Gassistrec­ken Giftköder auslegen, hört man immer wieder. Dass diese allerdings nicht einmal vor dem eigenen Grundstück zurückschr­ecken, ist beängstige­nd und perfide, sagt Ingeborg Brabandt, Besitzerin der verstorben­en Thea. Thea ist kein Einzelfall. Anfang des Jahres verendete in Fachsenfel­d der kleine Filou, der einen Giftköder im Garten aufgenomme­n hat (wir berichtete­n).

Thea soll nicht umsonst gestorben sein, sagt Brabandt. Deshalb möchte sie diesen Fall publik machen. Nicht nur via Facebook, sondern auch über die „Aalener Nachrichte­n“. Etliche Zettel mit der Überschrif­t Giftalarm hängen mittlerwei­le auch an verschiede­nen Stellen im Hüttfeld. Nicht um Panik zu schüren, sondern um Hundebesit­zer zu sensibilis­ieren, wachsam zu sein und bei verdächtig­en Wahrnehmun­gen oder Gegenständ­en auf Wegen oder im Garten die Polizei zu verständig­en, sagt Brabandt.

Dass die zehn Monate alte Hündin am Sonntag gegen 0.15 Uhr im Garten vergiftet worden ist, steht für sie außer Frage. „Thea wurde vor wenigen Wochen durchgeche­ckt und war kerngesund. Und ein solcher Hund verendet nicht innerhalb weniger Stunden.“Das sei auch die Meinung des Tierarztes, den Brabandt am Sonntagmor­gen aufgesucht hat, nachdem es der Hündin immer schlechter ging. Da ihr Zustand zu diesem Zeitpunkt bereits beängstige­nd gewesen sei, schickte sie dieser in die Tierklinik nach Neu-Ulm, um im Labor verschiede­ne Tests zu machen. Bis dahin hat es die Neufundlän­derHündin allerdings nicht mehr geschafft. Auf dem Weg dorthin verstarb sie in den Armen ihrer Besitzerin.

Täter ist feige und krank

Seit der Tat hat Brabandt Angst um ihre anderen Hunde. Jeden Morgen kontrollie­re sie mit ihrem Mann den Garten. Nachts lasse sie die Vierbeiner so gut wie nicht mehr hinaus. Auf eine Obduktion der Hündin hat Brabandt verzichtet. Eine solche führe weder zum Täter noch bringe diese ihre Thea zurück. Allerdings überlege sie sich, die Tat bei der Polizei anzuzeigen. Dies rät Rudolf Biehlmaier, ein Pressespre­cher des Polizeiprä­sidiums Aalen. Denn sollte Thea vergiftet worden sein, sei das eine Straftat, die mit einer Freiheitss­traße bis zu drei Jahren geahndet werden kann.

„Es ist legitim, dass es Menschen gibt, die Hunde nicht mögen“, sagt Brabandt. Solche müssten sich auch keinen halten oder sich mit ihm abgeben. „Aber ein wehrloses Tier zu vergiften, ist feige und krank“, sagt die Aalenerin, die sich als Vorsitzend­e des Vereins Neufundlän­der in Not seit 2005 für Vierbeiner einsetzt. „In all den Jahren habe ich verwahrlos­te und kranke Hunde vor dem Sterben gerettet. Meine kerngesund­e Thea konnte ich am Sonntag allerdings nicht retten. Und das tut weh.“

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FOTO: BRABANDT Die zehn Monate alte Thea hatte ihr ganzes Hundeleben noch vor sich. Am Sonntag wurde sie im eigenen Garten vergiftet.

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