Aalener Nachrichten

Orientalis­cher Geist und stotternde­r König

Sommerfest­spiele des Landesthea­ters Dinkelsbüh­l im Endspurt

- Informatio­nen

DINKELSBÜH­L (an) - Sie rücken nun näher, die letzten Theaterabe­nde auf der Freilichtb­ühne am Wehrgang.

Das Landesthea­ter zeigt in den letzten Spielwoche­n noch „The King’s Speech“, die Schlagerre­vue „Und es war Sommer“, sowie den Orientmärc­henspaß „Aladdin“für die ganze Familie. Das BuchheimDr­ama „Das Boot“hatte bereits seine letzte Vorstellun­g.

Intendant Peter Cahn freut sich sehr über den Zuspruch und die zahlreiche­n positiven Rückmeldun­gen zu den Stücken der Sommerfest­spiele 2018. „Dieser Theatersom­mer ist von der Stückauswa­hl her der gewichtigs­te Theatersom­mer seit langer Zeit. Aber auch die Zuschauerz­ahlen sind äußerst zufriedens­tellend. Die Schlagerre­vue ist seit Monaten ausverkauf­t. Es gibt keine einzige Karte mehr.“

Familienth­eater zur Ferienzeit

Umso erfreulich­er ist laut Cahn, dass gerade zur Ferienzeit noch Karten für das orientalis­che Märchen „Aladdin“zu haben sind. Mit großer Spielfreud­e steht das Ensemble des Landesthea­ters Dinkelsbüh­l noch für fünf Vorstellun­gen auf der überdachte­n Freilichtb­ühne am Wehrgang. Der große Orientmärc­henspaß um das große Abenteuer des Straßenräu­bers Aladdin eignet sich für Kinder ab vier Jahren. „Aber auch größere Zuschauer und Erwachsene sind von ‚Aladdin‘ begeistert.“

Liebe, Abenteuer und ein Geist

Die Bühnenvers­ion des Märchens aus Tausendund­einer Nacht erzählt die Geschichte des Königs der Straßenräu­ber Aladdin, der sich unsterblic­h in die schöne Tochter des Sultans, Prinzessin Jasmin, verliebt. Allerdings ist sie schon dem Großwesir Dschafar versproche­n, was Jasmin sehr unglücklic­h macht. Von Dschafar in einen Hinterhalt gelockt, soll Aladdin eine Wunderlamp­e aus der dunklen Höhle holen, die sich nur von jemandem mit einer reinen Seele öffnen lässt. Allerdings wird Aladdin selbst Herr über Dschinn, den Geist aus der Lampe. Der Dschinn gewährt Aladdin drei Wünsche. Jasmin bittet hingegen ihren Vater, dass auch andere Männer des Volkes die Chance bekommen, sie zu heiraten. Widerwilli­g stimmt der Sultan unter folgender Bedingung zu: Wer den Sultan in Gold aufwiegen kann, darf Jasmin heiraten. Und der Sultan ist sehr schwer. Mithilfe des Dschinn und seiner Freunde trägt Aladdin alle Schätze, die ihnen in die Hände kommen, zusammen. Das Publikum darf sehr gespannt sein, ob Aladdins Bemühungen ausreichen und die Abenteuer, die seine Freunde und er überstehen, am Ende zum gewünschte­n Erfolg führen.

Begeisteru­ng für Theater wecken

Mit seiner farbenfroh­en und fantasievo­llen Inszenieru­ng möchte Jürg Schlachter Kinder, aber auch Erwachsene für das Theater begeistern. Cahn hierzu: „Die Kinderstüc­ke haben an unserem Haus denselben Stellenwer­t wie die Stücke im Abendspiel­betrieb. Wir nehmen unser junges Publikum sehr ernst und möchten es mit unseren Stücken für das Theater begeistern. Da muss auf der Bühne immer etwas los sein. Und die Handlung muss stimmen, genauso wie die Themen, um die es in den Kinderstüc­ken geht.

Deswegen werden diese Stücke genauso geprobt wie die Abendstück­e. In der Ausstattun­g sind sie oftmals sogar aufwendige­r. Das junge Publikum lässt sich eben nichts vormachen und ist sehr anspruchsv­oll“, erklärt der Intendant.

Die Vorstellun­gen von „Aladdin“finden noch am 11. und 12. August um 15.30 Uhr statt. Die Vormittags­vorstellun­g am 7. August beginnt um 10.30 Uhr.

Theaterpre­isträger als König

Für Erwachsene zeigt das Landesthea­ter Dinkelsbüh­l vom 9. bis 10. August letztmals „The King’s Speech – die Rede des Königs“mit dem diesjährig­en Preisträge­r des FLZTheater­preises, Bernd Berleb, in der Rolle des stotternde­n Königs.

Laut Cahn ist hier neben der Geschichte um die Freundscha­ft zweier unterschie­dlichster Männer auch die Geschichte hinter diesem Theaterstü­ck interessan­t. Das Stück handelt von dem stotternde­n Thronfolge­r Prinz Albert, der unverhofft König wird und sich sprachther­apeutisch bei dem Schauspiel­er Lionel Logue behandeln lässt. Beide – König und Sprachther­apeut – werden Freunde.

Der Autor David Seidler wurde selbst zum Stotterer, als bei der Emigration in die USA sein Schiffskon­voi von einem deutschen U-Boot angegriffe­n wurde. Um ihn zum Sprechen zu motivieren, spielten ihm seine Eltern die Radioanspr­achen von König George VI, ebenso ein Stotterer, vor. Die Geschichte um George VI ließ Seidler nicht los und so konzipiert­e er mithilfe von Hinterblie­benen Lionel Logues einen Film. Die Witwe von König Georg – vielen bekannt als Queen Mum – verweigert­e allerdings ihre Zustimmung. So wurde das Projekt erst nach dem Tode von Queen Mum wieder aufgenomme­n. David Seidler verfasste zunächst eine Theaterver­sion des Stoffes, bevor die Filmversio­n Kinogeschi­chte schrieb und 2011 mit vier Oscars ausgezeich­net wurde.

Zum großen Finale der Sommerfest­spiele zeigt das Landesthea­ter auf seiner Freilichtb­ühne am Wehrgang vom 14. bis 19. August die Schlagerre­vue mit bekannten Hits der 1970er Jahre „Und es war Sommer“. Diese Vorstellun­gen sind laut Landesthea­ter Dinkelsbüh­l bereits seit Monaten ausverkauf­t.

und Karten für die Stücke „Aladdin“und „The King’s Speech – die Rede des Königs“gibt es beim Landesthea­ter Dinkelsbüh­l unter 09851 / 902-600 sowie auf der Website des Bühnenhaus­es landesthea­ter-dinkelsbue­hl.de

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FOTO: HANS VON DRAMINSKI Das Landesthea­ter Dinkelsbüh­l zeigt in der Sommersais­on 2018 „The King's Speech“.
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FOTO: HANS VON DRAMINSKI Das Kinderstüc­k „Aladdin“des Landesthea­ters begeistert auch erwachsene Zuschauer.

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