Aalener Nachrichten

Kleiner Weiler feiert groß und mit vielen Gästen

Onatsfelde­r Kapellenpf­lege feiert 125-Jahres-Jubiläum der Marienkape­lle – Jede Menge Gäste aus Nah und Fern

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AALEN-ONATSFELD (lem) - Mit etlichen Hunderten Gästen haben die Onatsfelde­r das 125-Jahres-Jubiläum ihrer Marienkape­lle gefeiert. Sie gehört ganz den Onatsfelde­rn und ist auch das Symbol einer überaus starken und gelebten Dorfgemein­schaft. Das bestens organisier­te Fest hatte Besucher aus weit über Aalen hinaus angelockt, ins Zelt wie auch auf den Festplatz davor. Die Grußredner unter ihnen betonten dann auch dieses besondere und anpackende „Wir“Gefühl, das sich über viele Jahrzehnte auch im Erhalt der kleinen Kapelle mitten im Ort widerspieg­elt.

Am Samstagabe­nd ging’s los im proppenvol­len 800-Mann-Zelt: Die Lausbuba machten Blasmusikp­arty mit Stimmung pur und Schunkelru­nden trotz fast tropischen Temperatur­en. Gefeiert wurde am Wochenende der Akt, als am 18. Oktober 1893 die Kapelle eingeweiht wurde, und die Onatsfelde­r nicht mehr nur in die Hüttlinger Pfarrkirch­e laufen mussten. Denn damals gehörte Onatsfeld kirchlich (bis 1972) zu Hüttlingen, danach zu Wasseralfi­ngen. Daran erinnerte auch Pfarrer Harald Golla im von der Sängerlust Treppach mitgestalt­eten Gottesdien­st. Er blickte zurück in die Zeit, als engagierte Onatsfelde­r ihre eigene Kapelle errichtete­n, ganz im Sinne der Gemeinscha­ft und des Zusammenha­lts. An diesen in Onatsfeld besonders ausgeprägt­en Gemeinscha­ftsgeist haben auch Aalens Erster Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle und Wasserlfin­gens Ortsvorste­herin Andrea Hatam erinnert. Diesen Gemeinscha­ftsgeist gibt es übrigens auch besiegelt: In einer Schenkungs­urkunde aus dem Jahr 1914 traten die am Bau Beteiligte­n die Kapelle an die Kapellenpf­lege ab.

Dass die Marienkape­lle immer „in Schuss“gehalten wurde, dafür sorgten die Onatsfelde­r selber, die Kapellenpf­lege und die Mesner. Auch das ist eine Onatsfelde­r Besonderhe­it: Seit der Einweihung 1893 heißt der Mesner immer Anton Zeller, also nun in dritter Generation. Ihm und stellvertr­etend seinen Vorgängern hatte Pfarrer Golla am Sonntagmor­gen einen entspreche­nd herzlichen Dank ausgesproc­hen für die Verdienste und das große Engagement.

Mit dem Jubiläum ist der erste Vorsitzend­e der Kapellenpf­lege, Armin Vogel, voll zufrieden, auch angesichts des vollen Festzelts besonders am Samstagabe­nd und am Sonntagmor­gen. Es wurde ordentlich zugelangt bei Speis‘ und Trank. Als sich am frühen Sonntagabe­nd der Kartoffels­alat zu Ende neigte, spendete ein Onatsfelde­r die gerade extra frisch aus den sandigen Onatsfelde­rn Äckern geernteten Kartoffeln, die im kleinen Dorfgemein­schaftshäu­schen von fleißigen Händen zu Salat verarbeite­t wurden – auch ein schönes Bild, das das besondere Flair in Onatsfeld widerspieg­elt.

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FOTO: MARKUS LEHMANN Sogar am Sonntagnac­hmittag war das nicht gerade kühle 800-Mann Zelt gut gefüllt. Die Onatsfelde­r feierten an diesem Wochenende das 125Jahres-Jubiläum der Marienkape­lle.

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