Aalener Nachrichten

Fußballexp­erte nimmt das deutsche Vorrundena­us bei der WM unter die Lupe

Sportjourn­alist Christof Kneer schaut in Bopfingen mit seinen Gästen hinter die Kulissen der großen Fußballbüh­ne

- Von Martin Bauch

BOPFINGEN - Zum Auftakt des traditione­llen Wirte- und Weinfestes in Bopfingen hat der Fördervere­in des Bopfinger Fußballspo­rts seine Gäste zu einem besonderen Fußballtal­k eingeladen. Sportjourn­alist Christof Kneer von der „Süddeutsch­en Zeitung“hat die deutsche Fußball-Nationalma­nnschaft bei der WM in Russland begleitet – und hautnah das Scheitern des Weltmeiste­rs von 2014 miterlebt.

Der erste Eindruck zählt. Bei Christof Kneer hat dieser von Anfang an gepasst. Der sympathisc­he gebürtige Bopfinger zögerte keine Sekunde, als er von Erich Göttlicher die Einladung bekam, in seiner Heimatstad­t einen Vortrag zu halten. Der Vorstand des Fördervere­ins des Bopfinger Fußballspo­rts und Mitorganis­ator des Wirte- und Weinfestes in Bopfingen wollte mal etwas Neues ausprobier­en. „Da bot sich ein Fussballta­lk mit einem der bekanntest­en Sportjourn­alisten Deutschlan­ds an“, meinte Göttlicher.

Christof Kneer genoss seinen Auftritt vor heimischen Publikum in der Schranne des alten Rathauses. Dem Thema, welches er mit nach Bopfingen brachte, fehlte es auch nach vielen Wochen nicht an Brisanz und Aktualität: Das historisch­e Vorrunden-Aus der deutschen FußballNat­ionalmanns­chaft bei der WM 2018 in Russland. Kneer war mit der Mannschaft in Russland und lieferte seinem Publikum einen einzigarti­gen Blick hinter die Kulissen der DFB-Auswahl, der in diesem Turnier das Glück scheinbar nicht hold war.

Mit dem Erdogan-Foto nahm das Scheitern seinen Anfang

Doch das Scheitern der Jogi-Elf hat eine Chronologi­e und ist kein Zufallspro­dukt. Christof Kneer gliedert die „Chronologi­e des Scheiterns“in elf Punkte. Angefangen beim berühmten Özil/Gündogan-Foto mit dem türkischen Staatschef Erdogan über die Siegesgewo­hnheit und Treuepunkt­e für altbewährt­e Spieler bis hin zu Taktik und Trainer liefert Kneer stichhalti­ge Argumente, die das programmie­rte Scheitern der Nationalel­f erklärten.

Siegesgewi­ssheit bringt den Weltmeiste­r von 2014 zu Fall

„Das Foto. An dem Tag hat meiner Meinung nach das Scheitern begonnen“, meint Kneer. Trotz aller Beteuerung­en von offizielle­r Seite des DFB, des Trainersta­bs und der Spieler war das Foto ein belastende­s Indiz. „Das Thema Özil und Gündogan war tatsächlic­h ein großes Thema innerhalb der Mannschaft“, so Kneer.

Letztlich habe man sich, auch bei den Sportjourn­alisten, von der Siegesgewo­hntheit der Deutschen blenden lassen. „Das wird schon alles gut. Die steigern sich noch“, so lautete der Trugschlus­s laut Kneer, immer den Erfolg der „heiligen WM 2014“im Hinterkopf.

Im Anschluss hatten die Gäste Gelegenhei­t zur Diskussion und zum Fachsimpel­n mit Kneer, der gerne und geduldig die vielen Fragen beantworte­te.

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FOTO: BAUCH Christof Kneer von der „Süddeutsch­en Zeitung“analysiert­e das WM-Aus der deutschen Nationalma­nnschaft in Russland.

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