Aalener Nachrichten

Wasserentn­ahme soll minimiert werden

Bei gewerblich­em oder privatem Abpumpen drohen hohe Geldstrafe­n

- Von Michael Häußler

ELLWANGEN - Aus einem Hahn sprudelt unaufhörli­ch das Wasser in den hölzernen Bottich, der kurz vor Kalkhöfe an der Straße von Rindelbach kommend steht. Ein Auto hält am Kalten Brunnen. Eine Frau steigt aus und holt zwei Kanister aus ihrem Wagen. In Sekundensc­hnelle sind die Behälter bis zum Rand gefüllt. Und schon fährt sie auch wieder davon. Doch bei der anhaltende­n Hitzewelle sollte sehr sparsam mit dem kostbaren Rohstoff umgegangen werden.

Darauf macht das Landratsam­t aufmerksam. „Das private Abfüllen ist weiterhin erlaubt“, sagt Susanne Dietterle, die Pressespre­cherin des Amts. Dennoch müsse es auf ein Minimum beschränkt werden. Denn der Wasserpege­l in den Flüssen und Seen ist durch die anhaltende Trockenhei­t abgesunken. Landkreise wie Sigmaringe­n, Ravensburg oder Bodensee haben die Entnahmen aus Gewässern bereits verboten und unter Strafe gestellt.

„Das kann bei uns auch noch kommen. Das kommt jetzt darauf an, wie es sich entwickelt“, sagt Dietterle. Verboten sei allerdings die gewerblich­e Entnahme oder auch das Abpumpen von Wasser durch Privatleut­e. „Dafür sind Genehmigun­gen nötig. Wer im großen Stil Wasser entnimmt, kann mit bis zu 10 000 Euro Bußgeld bestraft werden“, so die Pressespre­cherin.

Das will das Landratsam­t kontrollie­ren. „Wir werden das an bekannten Wasserentn­ahmestelle­n beobachten“, sagt Wolfgang Mayer, Sachgebiet­sleiter für den Fachbereic­h oberirdisc­he Gewässer beim Landratsam­t. Bislang sei diesbezügl­ich noch nichts Gravierend­es aufgefalle­n.

Wie oft etwa die eingangs genannte Frau an den Brunnen fährt, um Wasser abzufüllen, lässt sich nicht klären. Darauf angesproch­en, lächelt sie nur. Sie verstehe nur schlecht Deutsch, sagt sie mit starkem Akzent. Dann schraubt sie die Deckel auf ihre Kanister, ruft kurz „Tschüss“und geht zu ihrem Auto zurück.

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FOTO: MICHAEL HÄUSSLER Wasser für den Privatgebr­auch kann weiterhin entnommen werden. Allerdings auf ein Minimum reduziert.

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