Das Novum Zöbingen
FSV holt Fußball-Fairplaypreis im Altkreis Aalen – mit einem Traum-Quotienten
NEULER
- Wie es unfair zugehen kann, hat spätestens ein gewisser Neymar bei der Fußball-Weltmeisterschaft gezeigt. Wer zu Schwalbenkünsten neigt, wie bei dem Turnier in Russland der Brasilianer, verhält sich nicht fair, wenn derjenige Pech hat, kassiert er sogar noch eine Gelbe Karte für sein Schauspiel. Mit Schwalbenkünsten oder noch schlimmer mit Fouls haben sie beim FSV Zöbingen nicht viel am Hut. Im Zöbinger Fußball spielt man fair – und deshalb erhielt die erste Mannschaft des FSV, die ihren fairen Fußballkünsten in der Kreisliga B4 nachgeht, am Sonntag im Vereinsheim des TV Neuler den Fairplay-Preis, den die „Aalener Nachrichten/Ipfund Jagst-Zeitung“, die Kreissparkasse (KSK) Ostalb und die AOK für den Altkreis Aalen ausgelobt haben.
Was die Kicker aus Zöbingen da in der vergangenen Saison abgeliefert haben, war „ein ganz besonderes Ergebnis“wie Ulrich Geßler, Redaktionsleiter der „Aalener Nachrichten/ Ipf- und Jagst-Zeitung“, treffend befand. Der FSV wies einen TraumQuotienten von 1,00 auf. „Das hat es noch nie gegeben“, erklärte Helmut Vogel, scheidender Bezirksspielleiter. Die 1,00 hätten sie sogar noch toppen können, erst im letzten Spiel kamen noch zwei gelbe Karten dazu.
Nur 26 Gelbe Karten
26 Spiele, nur 26 Gelbe Karte – diese Fairness hat sich am Ende mit einem Geld- und Sachpreis ausgezahlt. Nicht nur Sieger in der untersten Spielklasse, sondern auch Gesamtsieger – kann man mal machen. „Unsere junge Mannschaft will Fußball spielen mit wenig Fouls. Das ist der richtige Weg“, erklärte FSV-Abteilungsleiter Stefan Gall das Erfolgsrezept des Tabellendritten der abgelaufenen Spielzeit.
Zweitfairste Mannschaft war der A-Ligist TSV Adelmannsfelden, der auf einen Quotienten von 1,33 kam. Bei den Bezirksligisten und überbezirklichen Teams schnitt der SV Waldhausen mit einem Quotienten von 2,20 am besten ab – beide auch mit Auszeichnung. Beide Mannschaften hatte in der zurückliegenden Runde auch mit fairem Spiel die Chance in der Relegation, in der sie beide aber scheiterten.
Fair soll es auch nicht nur in der kommenden Liga-Saison zugehen – auch im Pokal. Die erste Runde im neu benannten AOK-Pokal Ostwürttemberg wurde ausgelost (siehe Infobox). Neu im Modus: Nach der erste Runde treffen Sieger, wie im WMModus aufeinander, ab dem Achtelfinale wird wieder gelost. Nach sechs Runden folgt das begehrte Finale.
Für Helmut Vogel war die Auslosung die letzte Aufgabe in 18 Jahren Amtszeit: Der neue Bezirksspielleiter Roland Wagner ist schon im Amt. Vogel erhielt von Thomas Halder, Vorstand im Württembergischen Fußballverbandes (wfv), die Verdienstmedaille. Für fairen Fußball gibt es Auszeichnungen und auch für ehrenamtlichen Einsatz.