Mittendrin statt vorn dabei
Motorrad-WM: Schrötter in Brünn Siebter, Öttl Achter
BRÜNN (SID/dpa) - Drei Wochen nach dem Heimrennen am Sachsenring konnten die deutschen Motorrad-Piloten beim Großen Preis von Tschechien in Brünn kein Ausrufezeichen setzen. Moto2-Pilot Marcel Schrötter kam trotz Startplatz fünf als Siebter ins Ziel. Philipp Öttl belegte in der Moto3 nach zwischenzeitlicher Führung den achten Platz. MotoGPPilot Stefan Bradl hatte bereits nach drei Kurven unfreiwillig Feierabend.
Zusammen mit KTM-Fahrer Bradley Smith (Großbritannien) und dem Spanier Maverick Viñales (Yamaha) war Wildcard-Pilot Bradl kurz nach dem Start gestürzt. In San Marino (7. bis 9. September) bekommt er eine weitere Chance. Der Sieg in der Königsklasse ging nach einem Dreikampf an den Italiener Andrea Dovizioso (Ducati) vor Teamkollege Jorge Lorenzo und Hondas Weltmeister Marc Márquez (beide Spanien).
Die Erwartungen nicht erfüllen konnte Marcel Schrötter (Vilgertshofen). Der 25-Jährige vom Memminger Dynavolt IntactGP-Team verspielte seine gute Ausgangsposition von Startplatz fünf aus bereits in der ersten Runde. Nach schwachem Start fand sich Schrötter zwischenzeitlich auf dem zehnten Rang wieder. Während sich an der Spitze ein Quintett absetzen konnte, verlor der Deutsche den Anschluss. Erst kurz vor Schluss gelang ihm der Sprung auf Platz sieben. Der Portugiese Miguel Oliveira gewann ein spannendes Rennen in der letzten Kurve und übernahm auch die WM-Führung.
Zeichen zurückkehrender Konstanz zeigte in Brünn Philipp Öttl aus Ainring. Der Moto3-Fahrer belegte, wie am Sachsenring, den achten Platz. Zwischenzeitlich lag der KTMPilot gar in Führung, konnte die Platzierung aber nicht halten. „Ich wollte mich in der letzten Runde nach vorne schieben, war aber nicht in der idealen Position. Dann haben sich drei andere Fahrer vorbeigeschoben, und ich konnte nicht mehr kontern.“Der Sieg ging an den Italiener Fabio Di Giannantonio (Honda) vom deutschen Team Prüstel GP. Spitz fehlt in Glasgow: Olympiasiegerin Sabine Spitz hat ihre Teilnahme an den Europameisterschaften der Mountainbiker in Glasgow diesen Dienstag abgesagt. Die 20-fache deutsche Meisterin kämpft weiter mit den Folgen eines Sturzes beim Weltcup im italienischen Val di Sole Anfang Juli. „Ich habe immer noch das Problem, dass ein Nerv irritiert wird“, erklärte die 46-Jährige. Beerbaum zeitgleich Dritter: Springreiter Ludger Beerbaum hat den Sieg bei der Global Champions Tour in London knapp verpasst. Der viermalige Olympiasieger kam in der mit 300 000 Euro dotierten Prüfung auf Platz drei. Auf dem 15 Jahre alten Wallach Casello blieb der 54-Jährige aus Riesenbeck im Stechen ohne Fehler, war aber etwas langsamer als Sieger Scott Brash aus Großbritannien auf Hello Mr President und der Schwede Peder Fredricson auf Hansson. Der Große Preis von London war das 13. von 17 Springen der Global Champions Tour. Die deutschen Reiter warten in diesem Jahr noch auf den ersten Sieg in der höchstdotierten Springsport-Serie der Welt. In der Gesamtwertung führt der Brite Ben Maher. Alaphilippe vorne, Landa stürzt schwer: Der französische Radprofi Julian Alaphilippe (Team Quick-Step) hat die Clásica San Sebastián im Zielsprint gegen den Niederländer Bauke Mollema (Trek-Segafredo) für sich entschieden. Die beiden hatten sich in der Endphase des Rennens über 229 Kilometer durch das spanische Baskenland vom Feld abgesetzt. Die 38. Austragung des Rennens wurde überschattet von einem Massensturz, der sich rund 19 Kilometer vor dem Ziel an der Spitze des Feldes ereignete. Am ärgsten betroffen: Egan Bernal (Kolumbien) und Mikel Landa (Spanien). Nach dem Rennen teilte Bernals Sky-Team mit, der 21-Jährige habe einen Nasenbeinbruch und eine Kinnverletzung erlitten. Landa, so ließ sein Team Movistar verlauten, wird wegen eines gebrochenen Lendenwirbels eine Pause von zwei bis drei Wochen einlegen müssen. Wank Achter in Einsiedeln: Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding) hat beim Sommer-Grand-Prix der Skispringer in Einsiedeln/Schweiz eine Top-Platzierung deutlich verpasst. Der 22-Jährige landete nach zwei mäßigen Sprüngen nur auf dem 22. Platz. Bester Deutscher war Andreas Wank (Hinterzarten) als Achter. Den Sieg teilten sich zwei polnische Springer: Olympiasieger Kamil Stoch und Piotr Zyla landeten punktgleich auf dem ersten Platz.