Im Zeichen der Hitzewelle
Wetterrückblick für den Monat Juli
AALEN - Dass der vergangene Juli heiß war, ist unstrittig. Dass er phasenweise recht trocken war auch, und dass wir viel Sonne erlebt haben, hat wohl auch jeder gemerkt. Dennoch gilt vor allem für die Ostalb: Es war schon heißer, es war schon sonniger, und es war auch schon viel trockener.
Temperaturen: Mit 20,1 Grad lag der Juli 2018 im Flächenmittel an der Ostalb um etwa 2,1 Grad über dem langjährigen Durchschnitt. Seit Beginn der Messungen in Ellwangen im Jahr 1941 rangiert er damit aber erst auf Rang 6. Die höchste Temperatur des Monats wurde am 31. in Ellwangen mit 36,3 Grad gemessen, der Rekord von 37,4 aus dem Jahr 1947 wurde damit um 1,1 Grad verfehlt. Bemerkenswert ist die Anzahl der Sommertage mit mindestens 25,0 Grad. Diese lag bei 24, die Zahl der Tage mit mindestens 30,0 Grad bei 10. Durchschnittlich wurde ein Tageshöchstwert von 27,4 Grad gemessen, und eine mittlere nächtliche Tiefsttemperatur von überraschend erfrischenden 12,8. Die richtig lauen Sommernächte kamen nämlich allesamt erst gegen Ende des Monats. Zu Monatsbeginn, am 3., sanken die Temperaturen nachts nämlich noch bis auf 8 Grad. Ab dem 24. setzte die derzeit noch andauernde Hitzewelle an, und es gab keinen Tag mehr unter 30 Grad.
Niederschlag: Wie schon in den Monaten zuvor sorgten ausschließlich regionale Gewitter für den nötigen Regen. Dieser war dementsprechend sehr unterschiedlich verteilt, und echte Regentage in der Fläche gab es praktisch nicht. So kann man sich die Niederschlagsverteilung im Juli wie einen Flickenteppich auf der Landkarte vorstellen, in dem es durchaus Stellen gab, die durch häufige Gewittertreffer sogar etwas nasser als gewöhnlich wurden. Umgekehrt natürlich auch zu trockene Regionen. In Ellwangen legte der Niederschlag mit 76 Liter/qm eine Punktlandung auf 100 Prozent des Monatsmittels hin, in Schwäbisch Gmünd blieb es dagegen mit 59 Litern pro Quadratmeter und 53 Prozent zu trocken. Auch die langen trockenen Phasen zwischen den einzelnen Gewittertagen, und die Verdunstung durch die große Hitze trugen zu einem Niederschlagsdefizit bei, das auch durch diese Zahlenspielchen nicht geschönt werden kann. An insgesamt zwölf Tagen wurde überhaupt Niederschlag registriert, die längste Trockenphase betrug neun Tage am Stück bis zum Monatsende.
Sonnenscheindauer: Bis zu 290 Stunden schien die Sonne beispielsweise über Ellwangen, und nur an einem einzigen Tag kam sie gar nicht zum Vorschein. 135 Prozent des Sonnenscheinsolls konnten somit abgegriffen werden, insgesamt rangiert der Juli damit auf Platz 5 der sonnigsten Julimonate seit 1941.
Wind: In lokalen Gewittern gab es vereinzelt Sturmböen, ansonsten blieb der Monat frei von schadensträchtigen Windereignissen.
Fazit: Der Juli 2018 war ein großartiger Sommermonat, blieb aber frei von Rekorden. Im Gegensatz zu anderen Regionen gab es immerhin keine komplett trockenen Orte, die Dürre fiel damit nur sehr gemäßigt aus.