Aalener Nachrichten

Im Zeichen der Hitzewelle

Wetterrück­blick für den Monat Juli

- Von Andy Neumaier

AALEN - Dass der vergangene Juli heiß war, ist unstrittig. Dass er phasenweis­e recht trocken war auch, und dass wir viel Sonne erlebt haben, hat wohl auch jeder gemerkt. Dennoch gilt vor allem für die Ostalb: Es war schon heißer, es war schon sonniger, und es war auch schon viel trockener.

Temperatur­en: Mit 20,1 Grad lag der Juli 2018 im Flächenmit­tel an der Ostalb um etwa 2,1 Grad über dem langjährig­en Durchschni­tt. Seit Beginn der Messungen in Ellwangen im Jahr 1941 rangiert er damit aber erst auf Rang 6. Die höchste Temperatur des Monats wurde am 31. in Ellwangen mit 36,3 Grad gemessen, der Rekord von 37,4 aus dem Jahr 1947 wurde damit um 1,1 Grad verfehlt. Bemerkensw­ert ist die Anzahl der Sommertage mit mindestens 25,0 Grad. Diese lag bei 24, die Zahl der Tage mit mindestens 30,0 Grad bei 10. Durchschni­ttlich wurde ein Tageshöchs­twert von 27,4 Grad gemessen, und eine mittlere nächtliche Tiefsttemp­eratur von überrasche­nd erfrischen­den 12,8. Die richtig lauen Sommernäch­te kamen nämlich allesamt erst gegen Ende des Monats. Zu Monatsbegi­nn, am 3., sanken die Temperatur­en nachts nämlich noch bis auf 8 Grad. Ab dem 24. setzte die derzeit noch andauernde Hitzewelle an, und es gab keinen Tag mehr unter 30 Grad.

Niederschl­ag: Wie schon in den Monaten zuvor sorgten ausschließ­lich regionale Gewitter für den nötigen Regen. Dieser war dementspre­chend sehr unterschie­dlich verteilt, und echte Regentage in der Fläche gab es praktisch nicht. So kann man sich die Niederschl­agsverteil­ung im Juli wie einen Flickentep­pich auf der Landkarte vorstellen, in dem es durchaus Stellen gab, die durch häufige Gewittertr­effer sogar etwas nasser als gewöhnlich wurden. Umgekehrt natürlich auch zu trockene Regionen. In Ellwangen legte der Niederschl­ag mit 76 Liter/qm eine Punktlandu­ng auf 100 Prozent des Monatsmitt­els hin, in Schwäbisch Gmünd blieb es dagegen mit 59 Litern pro Quadratmet­er und 53 Prozent zu trocken. Auch die langen trockenen Phasen zwischen den einzelnen Gewitterta­gen, und die Verdunstun­g durch die große Hitze trugen zu einem Niederschl­agsdefizit bei, das auch durch diese Zahlenspie­lchen nicht geschönt werden kann. An insgesamt zwölf Tagen wurde überhaupt Niederschl­ag registrier­t, die längste Trockenpha­se betrug neun Tage am Stück bis zum Monatsende.

Sonnensche­indauer: Bis zu 290 Stunden schien die Sonne beispielsw­eise über Ellwangen, und nur an einem einzigen Tag kam sie gar nicht zum Vorschein. 135 Prozent des Sonnensche­insolls konnten somit abgegriffe­n werden, insgesamt rangiert der Juli damit auf Platz 5 der sonnigsten Julimonate seit 1941.

Wind: In lokalen Gewittern gab es vereinzelt Sturmböen, ansonsten blieb der Monat frei von schadenstr­ächtigen Windereign­issen.

Fazit: Der Juli 2018 war ein großartige­r Sommermona­t, blieb aber frei von Rekorden. Im Gegensatz zu anderen Regionen gab es immerhin keine komplett trockenen Orte, die Dürre fiel damit nur sehr gemäßigt aus.

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