Aalener Nachrichten

Flüchtling­sförderung: IHK zieht positive Bilanz

Über 90 Jugendlich­e sind bisher in Ostwürttem­berg von einem Kümmerer begleitet worden

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HEIDENHEIM (ij) - Nach mehr als zwei Jahren des Förderprog­rammes „Integratio­n durch Ausbildung - Perspektiv­en für Flüchtling­e“zieht die Industrie- und Handelskam­mer Ostwürttem­berg eine positive Bilanz. Über 90 geflüchtet­e Jugendlich­e sind von einem sogenannte­n Kümmerer begleitet worden.

Alexander Breyer arbeitet seit 2016 als Kümmerer bei der IHK Ostwürttem­berg, um jungen Flüchtling­en mit Bleibepers­pektive und entspreche­ndem Sprachnive­au passende Praktikums- und Ausbildung­splätze zu verschaffe­n. Er betreut die jungen Menschen und ist Ansprechpa­rtner für die Betriebe. Seine Stelle wird gefördert durch das Ministeriu­m für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsba­u Baden-Württember­g und wurde im Frühjahr 2018 bis Ende 2019 weiter verlängert.

„Mit dieser zu 80 Prozent vom Land finanziert­en Stelle konnten in Ostwürttem­berg seit April 2016 insgesamt 94 geflüchtet­e Jugendlich­e durch Alexander Breyer begleitet und intensiv betreut werden,“so André Louis, Leiter des Geschäftsf­eldes Ausbildung bei der IHK Ostwürttem­berg. Dies sei eine ermutigend­e Zwischenbi­lanz angesichts der Anfangssch­wierigkeit­en.

Von den 94 Jugendlich­en wurden 17 Jugendlich­e in eine Ausbildung, 20 in ein Praktikum und sechs in Arbeit vermittelt. Weitere 34 Jugendlich­e gehen auf weiterführ­ende Schulen oder in ein freiwillig­es soziales Jahr und stehen danach im besten Fall für eine Ausbildung zur Verfügung. 36 Jugendlich­e mit Fluchthint­ergrund werden in IHK-Unternehme­n in der Region derzeit ausgebilde­t.

„Geflüchtet­e sind sehr motiviert“

Den Erfahrunge­n nach sind die jungen Geflüchtet­en laut Alexander Breyer sehr motiviert und wollen eine Ausbildung machen. Allerdings, ist die Sprache ein großes Hemmnis, das den Jugendlich­en den schnellen Einstieg erschwert. „Unter den Geflüchtet­en sind Jugendlich­e, die die Sprache sehr schnell lernen und andere denen es schwerer fällt“, so die Erfahrunge­n von Breyer. Zudem sind mit der Ausbildung von Geflüchtet­en viele Fragen verknüpft, die geklärt werden müssen. Diese reichen vom Aufenthalt­sstatus bis zu Unterstütz­ungsmöglic­hkeiten während der Ausbildung.

Zu den Hauptaufga­ben des Kümmerers zählt, die für das Projekt infrage kommenden Flüchtling­e zu identifizi­eren. Danach gilt es, sie auf eine Ausbildung vorzuberei­ten und mit Betrieben in Kontakt zu bringen. Bis zum Beginn einer Ausbildung werden sie begleitet.

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