Störche bringen mehr Junge durch
STUTTGART/ISNY (epd) - Dieses Jahr konnten die Weißstörche in BadenWürttemberg mehr Jungvögel aufziehen als in den vergangenen Jahren. Der Bruterfolg liege im Mittel voraussichtlich bei 2,5 Jungstörchen pro Paar und damit deutlich über dem Vorjahr mit 1,7, teilte Ute Reinhard, die Storchenbeauftragte des Landes, am Dienstag in Stuttgart mit. Jetzt beginne die Reise in die Winterquartiere. Erste Gruppen mit bis zu 120 Jungstörchen hätten sich bereits bei Isny im Allgäu gebildet. Auch aus Sonnenbühl-Undingen seien Störche gemeldet worden, die sich zur Rast auf einer Wiese niedergelassen hätten. Altstörche ließen sich dagegen teilweise bis Ende August und in den September hinein Zeit mit den Reisevorbereitungen, erläuterte die Fachfrau des Naturschutzbundes NABU. Die meisten Jungstörche seien zur Zeit der Berin- gung, im Alter von etwa sechs Wochen „gut im Futter“gestanden. Während viele Storcheneltern in kühleren und feuchteren Jahren ihre Brut weitgehend mit Regenwurmkost großziehen, habe es dieses Jahr mit Käfern und Heuschrecken proteinreiche Kost gegeben. Die Insekten seien deutlich früher als sonst gestartet und waren so zur Zeit der Aufzucht zahlreich vorhanden. Doch 2018 sei ein günstiges Ausnahmejahr. Schutz für den Weißstorch bleibe weiter nötig. Ihm helfe viel Grünland, eine geringe Düngung und vor allem eine gestaffelte Mahd, um möglichst viele Insekten, Frösche und Kleinsäuger als Futter zu finden. Wer die komplette Wiese auf einen Schlag mähe, beeinträchtige Rückzugsmöglichkeit und Weiterbestand der Beutetiere und „macht damit das Weißstörche-Restaurant für künftige Zeiten dicht“.