Aalener Nachrichten

Marian Sarr will Rhythmus finden

VfR-Neuzugang begeht beim Drittligis­ten nächsten Neuanfang.

- Von Benjamin Post

AALEN - Die wenigen Wochen in Aalen passen irgendwie zum bisherigen Fußballerl­eben von Marian Sarr. Hochs, Tiefs, Verletzung, Herankämpf­en: Das kennt Marian Sarr gut. Doch im SZ-Gespräch stellt sich heraus: Der Innenverte­idiger ist auch einer, der schnell nach vorne blickt – eine gute Eigenschaf­t, wenn die Karriere nicht ganz so verläuft, wie man es sich erhofft. Immerhin galt der 23Jährige einst als eines der großen deutschen Talente.

„Das Spiel gegen 1860 München sollte man schnell abhaken“, sagt Sarr. Klar, nicht nur weil es für den VfR Aalen in der 3. Liga eine bittere 1:4-Niederlage gab, ausgerechn­et vor der Drittliga-Rekordkuli­sse von 8212 Zuschauern. Er kassierte zu allem Überfluss in seinem zweiten Heimspiel im schwarz-weißen Trikot der Aalener die Gelb-Rote Karte.

Sein erstes Heimspiel lief genau anders herum: Erster Startelf-Einsatz, Kopfballto­r, Sieg. Sarrs gelungene Premiere für den VfR gegen Würzburg am dritten Spieltag – denn in der Vorbereitu­ng hatte ihn eine Sprunggele­nkverletzu­ng zurückgewo­rfen. Sein Verletzung­spech verhindert­e auch mehr bei dem mittlerwei­le 23-Jährigen, dessen jetziger Trainer Argirios Giannikis ein „Riesenpote­nzial“bescheinig­t.

Rückblick zum Jahr 2013: Ser 18jährige Sarr setzt bei Borussia Dortmund zum Höhenflug an: Champions League-Einsatz und Bundesliga­spiele und Trainer Jürgen Klopp. Aber weil er in der Folge, von 2013 bis 2016, immer wieder mit Verletzung­en ausfiel, mal brach er sich den Zeh, dann hatte er Probleme an der Hüfte, ging es für ihn nicht weiter beim BVB. Wechsel nach Wolfsburg, Neuanfang. Nach zwei Jahren, die er vor allem in der zweiten Mannschaft der Niedersach­sen verbracht hat, sagt Sarr: „Es hat alles nicht zusammenge­passt.“Nun der nächste Neuanfang. Beim VfR Aalen auf der Ostalb. „Ich bin froh, dass ich hier die Chance bekommen habe“, erklärt der Verteidige­r. Der bringt für die Aalener mit der Stärke Passspiel laut dem Trainer den „Mehrwert Spieleröff­nung“mit, kann aber, wie die vielen jungen, entwicklun­gsfähigen Spieler im Kader „weiterlern­en“.

Gegen Großaspach gesperrt

Das Lernfeld 3. Liga ist in dieser Saison interessan­t – aber eben auch fordernd. „Im direkten Zweikampf “, wie Sarr findet, besteht noch Luft nach oben. Mit den vielen robusten und zweikampfs­tarken Spielern in der dritthöchs­ten Spielklass­e, darf er sich messen.

Dass der VfR nach fünf Spielen (drei mit Sarr) mit nur vier Punkten im Tabellenke­ller steht, passt auch ihm nicht. Er will schließlic­h „nicht im Niemandsla­nd“, sondern auf einem „einstellig­en Tabellenpl­atz“ landen. Doch in erster Linie benötigt Sarr eines: Rhythmus. Der ist dem Abwehrmann in den Jahren abhanden gekommen und auch in Aalen muss er ihn noch finden. Aktuell fühle er sich gut, doch für das LändleDerb­y am Montag gegen die SG Sonnenhof Großaspach steht er aufgrund seiner Sperre nicht nur Verfügung.

Danach folgt die Länderspie­lpause – wieder kein Spiel für ihn. Sarr begnügt sich bis zum Duell mit Preußen Münster am 15. September mit Training. Okay, an diesem Mittwoch gibt ja noch das Testspiel beim TV Bopfingen. Sarr und der VfR stehen Kreisliga-Spielern gegenüber. „Spiel ist Spiel“, merkt Sarr an. Wenn er spielen darf, ist er zufrieden. Egal gegen wen. „Wenn ich fit bin, will ich auch spielen“, erklärt er. Nicht gespielt hat er schließlic­h schon viel zu oft.

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FOTO: IMAGO
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FOTO: IMAGO Quer in der Luft auf dem Weg nach oben: Marian Sarr.

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