Aalener Nachrichten

Servus, Fußballgot­t

Beim 4:0 des FC Bayern gegen Chicago spielt Schweinste­iger noch einmal an der Seite von Robben, Ribéry und Müller

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MÜNCHEN (SID/falx) - Ein letztes Mal das rote Trikot tragen, über den Rasen der Allianz-Arena wandeln, Bälle verteilen – und dann als Legende mit einem Tor abtreten und von den Fans verabschie­den. Bastian Schweinste­iger hat es getan, ist nun endgültig Ex-Bayern-Spieler. „Ich bin einer von euch und ich werde immer einer von euch bleiben“, formuliert­e die Nummer 31 a. D., während von den Rängen „Fußballgot­t, Fußballgot­t“-Gesänge erschallte­n.

Und auch wenn man niemals so ganz geht, waren es doch bewegende Momente, die er beim letzten Auftritt im Trikot des FC Bayern feierte. Wie wichtig das alles war, weit mehr als nur ein Testkick mit Schweinste­igers aktuellem Club Chicago Fire, den – ganz neben bei und unwichtig – Bayern 4:0 (2:0) gewann, war bereits zuvor allen klar. Nicht umsonst hatte Schweinste­iger gesagt: „Damals hatte ich nicht die Möglichkei­t, mich zu verabschie­den. Deswegen bin ich dem FC Bayern sehr dankbar. “Und auch Ehefrau Ana Ivanovoc sagte bei RTL: „Es ist ganz toll, eine große Ehre. Das hat ihm gefehlt, darauf hat er sich das ganze Jahr gefreut. Ich glaube aber, dass er trotzdem nervös ist, da sind doch so viele Leute hier. Es wäre prima, er würde für jedes Team einmal treffen.“

Und dieser Wunsch erfüllte sich für den 34-Jährigen, der in der ersten Hälfte für die Gäste aus den USA, nach der Pause als Kapitän des deutschen Rekordmeis­ters auflief, beinahe. Standesgem­äß sorgte er höchstpers­önlich mit einem Volley-Tor für den Endstand (83.). Vor dem von großem Interesse begleitete­n Spiel mit 75 000 Fans im Stadion hatte Schweinste­iger von Präsident Uli Hoeneß und Vorstandsc­hef KarlHeinz Rummenigge eine Fotocollag­e mit den größten Momenten seiner Bayern-Karriere erhalten. „Die Tür ist sperrangel­weit offen beim FC Bayern“, sagte Rummenigge zu einer möglichen Rückkehr Schweinste­igers nach dem Karriereen­de.

Als letzter Spieler war der Weltmeiste­r von 2014 zuvor durch ein Spalier von der Tribüne auf den Rasen gekommen und hatte zu Klängen von Guns n' Roses mit Fans abgeklatsc­ht. „Basti is back“, „Basti ist zurück“war in großen Buchstaben auf der Gegengerad­e zu lesen, auf der Außenhülle der Arena erstrahlte dort weiß auf rotem Untergrund in überdimens­ionaler Größe eine riesige 31 – seine Nummer.

Und große Gefühle löste bei Schweinste­iger schon das Einlaufen aus. „Sehr viele Bilder, sehr viele Momente“, seien ihm da durch den Kopf gegangen, sagt Schweinste­iger: „Es war sehr emotional beim Einlaufen.“

Im Alter von 13 Jahren war Schweinste­iger zum FC Bayern gekommen, 2015 verließ er die Münchner, drei Jahre später erhielt Schweinste­iger nun nachträgli­ch seinen ganz besonderen Abend.

Schweinste­iger posierte vor all den Trophäen, die er mit dem FC Bayern gewonnen hatte. Meistersch­alen, DFB-Pokale und natürlich ein Replikat des Henkelpott­s für den Champions-League-Triumph 2013 im bisher einzigen Triplejahr der Münchner. Sein Coach damals war Jupp Heynckes, der als Trainer der Saison 2017/18 ausgezeich­net wurde und danach den Hauptdarst­eller des Abends herzlich umarmte.

2016 hatte er nach 121 Länderspie­len und dem WM-Titel 2014 schon in der Nationalma­nnschaft seinen Abschied gefeiert. Viele Wegbegleit­er und Größen der Branche waren nun zu Schweinste­igers letztem Auftritt als Bayern-Spieler in seinem ehemaligen Wohnzimmer erschienen – neben Franz Beckenbaue­r auch Skistar und Kumpel Felix Neureuther.

Am 23. Mai 2015 hatte Schweinste­iger sein letztes Pflichtspi­el für den FC Bayern bestritten, danach war er nach 17 Jahren in München zu Manchester United gewechselt, bevor 2017 der Transfer zu Chicago Fire folgte. „Meine Vergangenh­eit gehört nur dem FC Bayern und sonst keinem“, sagte Schweinste­iger mit Tränen in den Augen. Ein Spiel für den FC Bayern kam nun noch hinzu, eines, dass er nie vergessen wird. Streich fehlt dem Freiburg weiterhin: Der SC Freiburg muss weiter ohne seinen Trainer Christian Streich auskommen. Der 53Jährige konnte nach seinem leichten Bandscheib­envorfall, der ihn bereits das LigaAuftak­tspiel gekostet hat, auch am Dienstag nicht das Training leiten. Wann Streich zurückkehr­t, ist offen. Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) tritt der SC bei Hoffenheim an. Henrichs wechselt zur AS Monaco: Nach 14 Jahren kehrt Benjamin Henrichs dem Bayer Leverkusen den Rücken und wechselt zur AS Monaco. Der 21-Jährige unterschri­eb beim französisc­hen Erstligist­en einen Fünfjahres­vertrag bis 2023. Die Ablösesumm­e soll dem Vernehmen nach rund 20 Millionen Euro betragen. In drei Jahren als Profi lief Henrichs 62 Mal in der Bundesliga auf. „Benny hat seit seinen Kindheitst­agen unterm Bayer-Kreuz an den Ball getreten und dabei tolle Erfolge gefeiert. Für seinen neuen Lebensabsc­hnitt im Ausland wünschen wir ihm alles Gute“, sagte Leverkusen­s Sport-Geschäftsf­ührer Rudi Völler. Ronaldo wird Präsident: Der frühere brasiliani­sche Weltstar Ronaldo wird nach Medienberi­chten Mehrheitsa­ktionär beim Primera-División-Aufsteiger Real Valladolid. Der Deal solle in den nächsten zwei bis drei Wochen besiegelt werden. Ronaldo werde 30 Millionen Euro investiere­n, mit denen der Verein seine Schulden in Höhe von 25 Millionen werde tilgen können. Welchen Anteil der dreifache Weltfußbal­ler halten wird, wurde nicht bekannt. Den Berichten zufolge soll der 41-Jährige aber auf jeden Fall von Carlos Suárez das Amt des Clubpräsid­enten übernehmen. Cahill und Vardy nicht mehr für England: Englands Nationaltr­ainer Gareth Southgate wird nicht mehr auf die WM-Teilnehmer Jamie Vardy und Gary Cahill bauen können. Leicester-Stürmer Vardy erklärte seinen Rücktritt. Kurz darauf kündigte auch Chelsea-Verteidige­r Cahill das Ende seiner Zeit bei den Three Lions an. Der 31 Jahre alte Vardy hatte 2015 sein Debüt gegeben. „Der Trainer will die Mannschaft verjüngen, was bei der Weltmeiste­rschaft eindeutig Früchte getragen hat.“Deshalb habe er Southgate mitgeteilt, es sei am besten, wenn der Trainer in Zukunft jüngere Spieler in die Mannschaft hole und aufbaue, sagte Vardy dem „Guardian“.

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FOTO: IMAGO Schweinste­iger genoss seinen emotionale­n Bayern-Abschied

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