Aalener Nachrichten

Wer verdient was?

Top-Manager-Gehälter öffentlich­er Unternehme­n: In Aalen hält man sich bedeckt

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AALEN (lua) - Das Gehalt von TopManager­n öffentlich­er Unternehme­n sollte bekannt sein, fordert Stefan Brink, Landesbeau­ftragter für die Informatio­nsfreiheit. Am Donnerstag ist in Stuttgart eine Studie vorgestell­t worden, die zeigt, dass auf Bundeseben­e für 52 Prozent der untersucht­en Unternehme­n die Vergütung personenbe­zogen ausgewiese­n wird. Auf kommunaler Ebene sind es nur 16,2 Prozent. In Aalen liegt die Transparen­zquote bei null, das heißt es werden keinerlei personenbe­zogene Gehälter der kommunalen Unternehme­n offen gelegt. Davon gibt es in der Kreisstadt zwei, die 100Prozent-Tochter Stadtwerke Aalen GmbH und die mehrheitli­ch städtische Gesellscha­ft Wohnungsba­u Aalen GmbH.

Auf Nachfrage beruft man sich bei der Stadt Aalen auf das GmbHGesetz, nach dem die Gehälter der Geschäftsf­ührung nicht veröffentl­ichungspfl­ichtig sind. „Im Übrigen gibt sich jede Gesellscha­ft ein Aufsichtso­rgan, welches die Gesellscha­fterintere­ssen vertritt. Im Falle der beiden städtische­n Gesellscha­ften sind dies Aufsichtsr­äte, die ganz beziehungs­weise mehrheitli­ch durch Gemeinderä­te besetzt sind. Diesen Gremien obliegt es, Entscheidu­ngen bezüglich einer Außendarst­ellung des Unternehme­ns zu treffen, zu denen auch ein mögliches Veröffentl­ichen von Geschäftsf­ührer-Gehältern gehört“, teilt die Stadt weiter mit. Insofern liege es in der Verantwort­ung der gewählten Vertreter, darüber zu befinden.

Der Landesbeau­ftragte für Informatio­nsfreiheit, Stefan Brink, stellt klar, man wolle mit einer Offenlegun­g keine Neiddebatt­e oder Bloßstellu­ng einzelner Vorstände erreichen. Vielmehr könnten Bürger auf diese Weise Strukturen öffentlich­er Verwaltung und deren wirtschaft­liche Betätigung nachvollzi­ehen und sich selbst ein mündiges Urteil bilden. Ob eine Veröffentl­ichung des Geschäftsf­ührer-Gehalts zur Transparen­z eines Unternehme­ns beiträgt beziehungs­weise Vertrauen in die Leitung schaffe, wollte man seitens der Stadtverwa­ltung nicht kommentier­en.

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