2,9 Prozent im Ostalbkreis sind arbeitslos
Trotz Anstiegs der Arbeitslosenzahlen bester August seit 1991
AALEN (an) - Die Zahl der Arbeitslosen in Ostwürttemberg ist im August um 677 auf 7972 Personen angestiegen. Das berichtet die Aalener Arbeitsagentur. Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen fiel mit 9,3 Prozent sowohl im Vergleich zu Baden-Württemberg als auch zum Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre stärker aus als erwartet.
„Und trotzdem können wir konstatieren, dass wir seit über 27 Jahren keine so niedrige Zahl an Arbeitslosen in einem August hatten wie in diesem Jahr“, kommentiert Elmar Zillert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Aalener Arbeitsagentur, die aktuelle Arbeitsmarktsituation. Die Hauptursache für diesen Anstieg in den Sommermonaten sei wie in jedem Jahr die Zahl von Absolventen, die nach Ende ihrer Ausbildung oder Studiums nicht unmittelbar eine Anschlussbeschäftigung finden. Auch auslaufende Zeitverträge und ein in der Urlaubszeit verhaltenes Einstellungsverhalten der Betriebe seien ursächlich für den Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Berichtsmonat.
Letzteres spiegle sich auch in den rückläufigen Zahlen der neu zur Besetzung gemeldeten Arbeitsstellen wider. „Mit 1100 neu gemeldeten Stellen liegen wir im Berichtsmonat in der Region um 11,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Baden-Württemberg hat im Vergleich zum August des Vorjahres nur einen Rückgang von 7,4 Prozent zu verzeichnen“, sagt Zillert. Weiterhin gebe es eine hohe Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften.
Positiv entwickelte sich in Ostwürttemberg im August die Marktsituation im Bereich der Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung. Hier verbesserte sich die Relation von 3,0 Arbeitslose pro offener Stelle auf 2,7 Arbeitslose je offener Stelle. Im Bereich Produktion/Fertigung konnte sich die Relation stabil halten (1,3 Arbeitslose pro offener Stelle). In allen anderen Bereichen hat sich die Situation zu Ungunsten der Arbeitslosen entwickelt. Insgesamt kamen auf jede offene Stelle rein rechnerisch 2,2 Arbeitslose. Vor Jahresfrist kamen noch 2,0 Arbeitslose auf eine offene Stelle.
Moderater Anstieg bei Hartz IV
Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit im August waren alle Personengruppen betroffen. „Den stärksten Zuwachs haben wir bei den unter 25-Jährigen zu verzeichnen. Hier stieg die Zahl der Arbeitslosen im Berichtsmonat um 31,7 Prozent auf nun 1001 Personen an. Damit stieg die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen in Ostwürttemberg im Berichtsmonat stärker als im Durchschnitt des Landes BadenWürttemberg an. Die Arbeitslosenquote bei den Jugendlichen ist von 2,6 auf 3,4 Prozent angestiegen“, so Zillert, „vergleicht man allerdings die Zahlen des aktuellen Berichtsmonats mit denen des Vorjahres, dann kann man feststellen, dass bei allen Personengruppen geringere Zahlen in der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen sind.“Während im Ostalbkreis im Bereich der Grundsicherung (Hartz IV) mit 127 Personen und im Landkreis Heidenheim mit 33 Personen auf 3874 Arbeitslose insgesamt nur ein sehr moderater Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen war, erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen im Versicherungsbereich (Arbeitslosengeld 1) um 517 auf 4098.
Im regionalen Vergleich stieg die Arbeitslosenquote im Landkreis Heidenheim von zuletzt 3,6 Prozent im Juli auf 3,9 Prozent an. Im Ostalbkreis erhöhte sich die Quote um 0,2 auf 2,9 Prozent. Mit einem Anstieg um 0,3 Prozent entwickelte sich die Arbeitslosenquote in der Geschäftsstelle Schwäbisch Gmünd parallel zum Gesamtbezirk Ostwürttemberg. Einen Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte gegenüber Juli mussten der Bezirk Bopfingen und Ellwangen verzeichnen. Aalen hat mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,4 Prozent die stärkste Erhöhung zu verzeichnen.