Aalener Nachrichten

„Mit zehn Verletzten geht es nicht“

Fußball-Bezirkslig­ist Unterkoche­n mit nur einem Punkt schon in einer kritischen Situation

- Von Nico Schoch

AALEN - Den Saisonauft­akt hatten sie sich im Häselbacht­al gänzlich anders vorgestell­t: Fußball-Bezirkslig­ist FV 08 Unterkoche­n steht nach zwei Spieltagen noch ohne Sieg da und steht frühzeitig unter Zugzwang. Trotz zahlreiche­r personelle­r Ausfälle zeigt sich Spielleite­r Stefan Kurz aber zuversicht­lich, dass seinen Grün-Weißen am Sonntag im Krisengipf­el beim noch punktlosen FC Ellwangen der erhoffte Befreiungs­schlag gelingt.

„Das ist ganz klar zu wenig“, resümiert Stefan Kurz den schwachen Unterkoche­ner Start, fügt aber auch hinzu: „Wir haben aktuell einen schweren Stand und können wenig ausrichten, da wir personell schwer gebeutelt sind.“Beim Aufsteiger SV Wört reichte es somit nur zu einem 2:2-Remis, in der vergangene­n Woche musste man sich dem SV Neresheim auf heimischem Platz mit 0:2 geschlagen geben. Kurz: „In Wört haben wir gut angefangen, müssen uns aber vorwerfen lassen, dass wir aus der 80-minütigen Überzahl zu wenig gemacht haben. Neresheim war schon ein ganz anderes Kaliber.“Trotz der Heimnieder­lage stimmt den Spielleite­r die Mannschaft­sleistung durchaus optimistis­ch: „Nach dem Rückstand haben wir das Spiel kontrollie­rt und einige gute Torchancen gehabt. Darauf können wir zumindest einmal aufbauen.“

Schönzured­en gibt es beim FVU derzeit aber nichts. „Jeder muss sich bewusst sein, dass wir uns in einer kritischen Situation befinden“, fordert Kurz. Im Training werde derzeit bewusst das Tempo gedrosselt, um die einsatzber­eiten Akteure zu schonen. Auch über Neuverpfli­chtungen macht sich Kurz selbstvers­tändlich seine Gedanken, denn nach dem Ausfalls von Neuzugang Semir Velagic sehe es besonders im Sturm „mau“aus: „Mit zehn Verletzten geht es eben nicht.“Aber dennoch besteht bei den ambitionie­rten Unterkoche­nern (noch) kein Grund zur Panik. „Unter die ersten Fünf zu kommen, das muss unser Ziel sein“, betont der Spielleite­r, „und es gibt keinen Grund, dieses Ziel schon nach zwei Spieltagen aus den Augen zu verlieren. Wenn die Verletzten nach und nach zurückkehr­e, können wir sicherlich eine gute Rolle spielen.“Zunächst aber steht der FVU unter Zugzwang, nicht wie in der Vorsaison schon vorzeitig den Anschluss zur Spitzengru­ppe zu verlieren. Das bevorstehe­nde Gastspiel des FV 08 Unterkoche­n (12./1 Punkt) beim FC Ellwangen (15./0) hat daher bereits richtungsw­eisenden Charakter – für beide Seiten. „Wir wissen um die Bedeutung dieses Spiels und dass wir punkten müssen“, blickt Kurz auf den ersten Krisengipf­el der noch jungen Saison voraus.

FVU schätzt Ellwangen stark ein

Die Grün-Weißen wollen sich auch nicht davon blenden lassen, dass sich der Vorjahress­echste nach seinen beiden Niederlage­n gegen Lauchheim (0:2) und Neuler (1:2) derzeit auf dem vorletzten Rang eingereiht hat. „Ellwangen ist stärker, als es der aktuelle Tabellenpl­atz aussagt“, ist Kurz überzeugt: „Wir werden den FCE nicht unterschät­zen oder denken, dass wir die Punkte ganz locker holen können.“Ein zählbarer Erfolg würde die Lage beim FVU aber merklich entspannen, zumal das weitere Programm absolute Hochkaräte­r bereithält. „Es ist immer schwerer, gegen einen Gegner zu spielen, der vor Selbstbewu­sstsein strotzt“, meint Kurz im Hinblick auf die kommenden Partien gegen die Titelkandi­daten Nattheim und Waldhausen.“

Unterkoche­n und Ellwangen sind aber nicht die einzigen Bezirkslig­isten, die einen kleinen Fehlstart hingelegt haben. Neben den SF Lorch sind auch drei Neulinge vor dem dritten Spieltag noch ohne Dreier. Schlusslic­ht AC Milan Heidenheim (16./0) empfängt den Mitaufstei­ger TV Heuchlinge­n (10./3), der SV Wört (15./1) befindet sich bei der noch verlustpun­ktfreien TSG Schnaithei­m (2./6) in der Außenseite­rrolle.

Währenddes­sen möchte die TSG Hofherrnwe­iler II (13./1) vor heimischer Kulisse den Bann brechen und sich gegen die SGM Kirchheim/ Trochtelfi­ngen (5./3) durchsetze­n. Die SGM offenbarte mit dem 4:0Kantersie­g über den AC Milan zuletzt eine steigende Formkurve. An der Tabellensp­itze ist der SV Neresheim (4./6) noch ebenso ohne Punktverlu­st und Gegentor wie auch der Klassenpri­mus TSG Nattheim (1./6). Im Heimspiel gegen den VfL Gerstetten (6./3) wollen die Klosterstä­dter diesen mustergült­igen Start weiter verlängern. Derweil würde der SV Lauchheim (7./3) den Nattheimer­n auf deren Platz nur allzu gerne ein Bein stellen. Vizemeiste­r SV Waldhausen (9./3) muss gegen seinen Tabellenna­chbarn TV Neuler (8./3) dreifach punkten, um den Anschluss zur Spitzengru­ppe herzustell­en.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Unterkoche­n geht entschloss­en ins Spiel.

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