„Mit zehn Verletzten geht es nicht“
Fußball-Bezirksligist Unterkochen mit nur einem Punkt schon in einer kritischen Situation
AALEN - Den Saisonauftakt hatten sie sich im Häselbachtal gänzlich anders vorgestellt: Fußball-Bezirksligist FV 08 Unterkochen steht nach zwei Spieltagen noch ohne Sieg da und steht frühzeitig unter Zugzwang. Trotz zahlreicher personeller Ausfälle zeigt sich Spielleiter Stefan Kurz aber zuversichtlich, dass seinen Grün-Weißen am Sonntag im Krisengipfel beim noch punktlosen FC Ellwangen der erhoffte Befreiungsschlag gelingt.
„Das ist ganz klar zu wenig“, resümiert Stefan Kurz den schwachen Unterkochener Start, fügt aber auch hinzu: „Wir haben aktuell einen schweren Stand und können wenig ausrichten, da wir personell schwer gebeutelt sind.“Beim Aufsteiger SV Wört reichte es somit nur zu einem 2:2-Remis, in der vergangenen Woche musste man sich dem SV Neresheim auf heimischem Platz mit 0:2 geschlagen geben. Kurz: „In Wört haben wir gut angefangen, müssen uns aber vorwerfen lassen, dass wir aus der 80-minütigen Überzahl zu wenig gemacht haben. Neresheim war schon ein ganz anderes Kaliber.“Trotz der Heimniederlage stimmt den Spielleiter die Mannschaftsleistung durchaus optimistisch: „Nach dem Rückstand haben wir das Spiel kontrolliert und einige gute Torchancen gehabt. Darauf können wir zumindest einmal aufbauen.“
Schönzureden gibt es beim FVU derzeit aber nichts. „Jeder muss sich bewusst sein, dass wir uns in einer kritischen Situation befinden“, fordert Kurz. Im Training werde derzeit bewusst das Tempo gedrosselt, um die einsatzbereiten Akteure zu schonen. Auch über Neuverpflichtungen macht sich Kurz selbstverständlich seine Gedanken, denn nach dem Ausfalls von Neuzugang Semir Velagic sehe es besonders im Sturm „mau“aus: „Mit zehn Verletzten geht es eben nicht.“Aber dennoch besteht bei den ambitionierten Unterkochenern (noch) kein Grund zur Panik. „Unter die ersten Fünf zu kommen, das muss unser Ziel sein“, betont der Spielleiter, „und es gibt keinen Grund, dieses Ziel schon nach zwei Spieltagen aus den Augen zu verlieren. Wenn die Verletzten nach und nach zurückkehre, können wir sicherlich eine gute Rolle spielen.“Zunächst aber steht der FVU unter Zugzwang, nicht wie in der Vorsaison schon vorzeitig den Anschluss zur Spitzengruppe zu verlieren. Das bevorstehende Gastspiel des FV 08 Unterkochen (12./1 Punkt) beim FC Ellwangen (15./0) hat daher bereits richtungsweisenden Charakter – für beide Seiten. „Wir wissen um die Bedeutung dieses Spiels und dass wir punkten müssen“, blickt Kurz auf den ersten Krisengipfel der noch jungen Saison voraus.
FVU schätzt Ellwangen stark ein
Die Grün-Weißen wollen sich auch nicht davon blenden lassen, dass sich der Vorjahressechste nach seinen beiden Niederlagen gegen Lauchheim (0:2) und Neuler (1:2) derzeit auf dem vorletzten Rang eingereiht hat. „Ellwangen ist stärker, als es der aktuelle Tabellenplatz aussagt“, ist Kurz überzeugt: „Wir werden den FCE nicht unterschätzen oder denken, dass wir die Punkte ganz locker holen können.“Ein zählbarer Erfolg würde die Lage beim FVU aber merklich entspannen, zumal das weitere Programm absolute Hochkaräter bereithält. „Es ist immer schwerer, gegen einen Gegner zu spielen, der vor Selbstbewusstsein strotzt“, meint Kurz im Hinblick auf die kommenden Partien gegen die Titelkandidaten Nattheim und Waldhausen.“
Unterkochen und Ellwangen sind aber nicht die einzigen Bezirksligisten, die einen kleinen Fehlstart hingelegt haben. Neben den SF Lorch sind auch drei Neulinge vor dem dritten Spieltag noch ohne Dreier. Schlusslicht AC Milan Heidenheim (16./0) empfängt den Mitaufsteiger TV Heuchlingen (10./3), der SV Wört (15./1) befindet sich bei der noch verlustpunktfreien TSG Schnaitheim (2./6) in der Außenseiterrolle.
Währenddessen möchte die TSG Hofherrnweiler II (13./1) vor heimischer Kulisse den Bann brechen und sich gegen die SGM Kirchheim/ Trochtelfingen (5./3) durchsetzen. Die SGM offenbarte mit dem 4:0Kantersieg über den AC Milan zuletzt eine steigende Formkurve. An der Tabellenspitze ist der SV Neresheim (4./6) noch ebenso ohne Punktverlust und Gegentor wie auch der Klassenprimus TSG Nattheim (1./6). Im Heimspiel gegen den VfL Gerstetten (6./3) wollen die Klosterstädter diesen mustergültigen Start weiter verlängern. Derweil würde der SV Lauchheim (7./3) den Nattheimern auf deren Platz nur allzu gerne ein Bein stellen. Vizemeister SV Waldhausen (9./3) muss gegen seinen Tabellennachbarn TV Neuler (8./3) dreifach punkten, um den Anschluss zur Spitzengruppe herzustellen.