Aalener Nachrichten

Nach zweiten Platz: Aalen greift wieder an

Luftsportr­ing landet in Segelflug-Bundesliga hinter Bayreuth und nimmt es sportlich

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AALEN (an) - Der Luftsportr­ing (LSR) Aalen ist Zweiter in der Segelflug-Bundesliga und belegt auch Platz zwei in der OLC-World-League. Nur Platz zwei oder dennoch ein großartige­r Erfolg? Nach der letzten Runde, der Runde 19, in der Segelflug-Bundesliga sind die Piloten des LSR auf dem zweiten Platz in der Abschlusst­abelle gelandet. Sie befinden sich auch Tage danach im gefühlsmäß­igen Niemandsla­nd.

Die Titelverte­idigung in der Bundesliga war vor der letzten Runde noch zum Greifen nah – sieben Punkte Vorsprung. Es wurde aber nur der zehnte Platz in der Runde 19. Die Konkurrenz aus Bayreuth war in dieser Runde um Längen voraus. Deshalb wurde der Punktevors­prung des LSR aufgebrauc­ht. Am Ende war es vielleicht das Wetters und die Ausgeglich­enheit der Flüge, die mitentsche­idend war. Denn Aalen und Bayreuth trennten am Sonntagabe­nd lediglich rund 25 km/h. Was in der Vorwoche noch der Abstand zwischen Rundenplat­z eins und zwei war (und damit bei der Punkteverg­abe nur einen einzigen Punkt ausmachte) war dieses Mal der Unterschie­d zwischen Rundenplat­z eins und zehn (was neun Punkte ausmacht). So schaffte es Bayreuth doch noch, den Titelverte­idiger abzufangen und sich zum deutschen Meister zu machen. In der Endabrechn­ung liegen die Franken damit nur hauchdünne zwei Punkte vor Aalen, Schwäbisch Gmünd kommt auf Rang drei.

Bei den LSR-Piloten lief der Sonntag generalsta­bsmäßig ab. Der Samstag schied in fast ganz Deutschlan­d als potenziell­er Flugtag aus. Alles konzentrie­rte sich auf den Sonntag. Gemeinsame­s Briefing aller LSR-Piloten um 10 Uhr. Die Wetterprog­nosen für die Schwäbisch­e Alb und den nördlichen Bereich bis ins Hohenloher Land versprache­n auch schnelle Wertungsge­schwindigk­eiten. An einen möglichen anderen Startflugp­latz dachte in Elchingen niemand, angesichts der guten Vorhersage­n. Wolfgang Gmeiner, Dieter Walz und Thomas Winter wählten die nördliche Route.

Steffen Schwarzer, Markus Frank, Peter Aigen, Johannes Böckler, Manfred Streicher, Erwin Ziegler, Thomas Mannal und Michael Kost versuchten ihre schnellen Strecken über der Schwäbisch­en Alb zwischen Tuttlingen und Eichstätt zu fliegen. Dieter Walz war der schnellste LSRPilot mit 139,87 km/h.

Mit sensatione­llen 163,18 km/h flog der Bayreuther Andreas Baier extrem schnell. Zwischen Fränkische­r Wald, Fichtelgeb­irge und Röhn war das Wetter der entscheide­nde Tick schneller. „Das ist Sport, Glückwunsc­h und Respekt nach Bayreuth“, so Streicher nach dem Finale. Jetzt müssen sich die LSR-Piloten neu motivieren. 2019 wird erneut angegriffe­n. Dann in der Rolle des Verfolgers und nicht des Titelverte­idigers.

Auch Gmeiner war natürlich erst mal ernüchtert, dennoch mangelt es nicht an Motivation weiter zu machen. „Wir müssen nächstes Jahr von Anfang an wieder den selben Teamspirit wie zuletzt bekommen.“Wichtig ist dabei natürlich das Wetter. „Das ist im Luftsport immer die große unbekannte Komponente, trotz der inzwischen vielfältig­en Möglichkei­ten der Vorhersage.“Aigen ergänzt: „Trotzdem fliegt kein Team dem anderen davon. In der 1. Liga wird es immer Kopf-an-Kopf Rennen geben.“

LSR-Jugend Dritter

Auch für die U 25-Jugend des LSR war es der Abschluss der Liga-Saison 2019. Paul und Uli Schwarz (Kirchheim/Ries), Lars Ullmann (Unterschne­idheim) und Daniel Widmann waren am Start. Für die U 25 war das ein klasse Abschluss der Liga – Platz drei in der Abschlusst­abelle kann sich wirklich sehen lassen.

Das in diesem Jahr neu gefundene U 25-Team besteht aus meist frisch gebackenen Lizenzinha­bern zwischen 17 und 18 Jahren. LSR-Jugendleit­er Thomas Mannal und Fluglehrer Maximilian Grandy begleitete­n und coachten die Nachwuchs-Flieger so gut es geht. „Eigentlich wollten wir erst mal nur schauen, was wir so erreichen können und wie wir im Vergleich zu den anderen Mannschaft­en stehen. Daraus wurde dann ein richtiger Volltreffe­r“, so Mannal. „Den dritten Platz in der U 25-Liga zu erreichen ist genial“, so Paul Schwarz. Auch LSR-Vorstand Helmut Albrecht freut sich: „In der Saison hatten wir wirklich viel Spaß und unsere Jugend wurde von Runde zu Runde auch immer besser und ist in Sachen Zusammenha­lt für manche Vereinsber­eiche ein Vorbild.“Am Wochenende auf dem Flugplatzf­est in Elchingen sind die Bundesliga-Piloten in persönlich­en Gesprächen hautnah zu erleben.

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FOTO: LSR

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