Stödtlens Finanzlage ist besser als erwartet
Gewerbesteuereinnahmen und Bauplätze tragen zur Kassensituation bei
STÖDTLEN (afi) - Zufriedene Gesichter hat es bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Stödtlen gegeben. Grund war die Feststellung der Jahresrechnung und des Rechenschaftsberichts für das Haushaltsjahr 2017. Kämmerer Marco Guse berichtete, dass das Jahr mit über 400 000 Euro besser abgeschlossen werden konnte als geplant. Das Haushaltsvolumen betrug rund 6,6 Millionen Euro.
So war man in der Planung noch davon ausgegangen, eine Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt in Höhe von rund 211 000 Euro zu erwirtschaften. Die tatsächliche Zuführung beträgt nunmehr rund 485 000 Euro. Die höhere Zuführung ist im Wesentlichen auf folgende Faktoren zurückzuführen: höhere Einnahmen im Bereich der Gewerbesteuer (rund 62 000 Euro), höhere Schlüsselzuweisungen (rund 35 000 Euro), höherer Anteil an der Einkommensteuer (rund 65 000 Euro), Mehreinnahmen bei den Gebühren (rund 31 000 Euro) sowie bei den sonstigen Betriebseinnahmen (rund 80 000 Euro).
Aufgrund der guten Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt sowie aufgrund der guten Entwicklung im Bereich des Vermögenshaushalts konnte eine Rücklagenzuführung von knapp 190 000 Euro vorgenommen werden. Ursprünglich war eine Entnahme in Höhe von rund 225 000 Euro vorgesehen gewesen.
Kredit zu niedrigem Zinssatz aufgenommen
Durch die zusätzlichen Rücklagen weisen diese zum 31. Dezember 2017 nun knapp 850 000 Euro auf. Obwohl es eigentlich gar nicht nötig ist, haben sich die Räte entschlossen, bei der L-Bank einen Kredit in Höhe von 400 000 Euro mit einem sehr niedrigen Zinssatz von 0,4 Prozent aufzunehmen. Das gebe Sicherheit. Die Schulden betragen zum 31. Dezember 2017 rund 1,876 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 994,23 Euro entspricht.
Auch der Vermögenshaushalt stellt sich positiv dar. 2017 konnten fünf Bauplätze verkauft werden. Hierbei wurden Einnahmen in Höhe von rund 154 000 Euro erzielt (geplant waren 46 200 Euro).
„Wir haben gut gewirtschaftet“, konstatierte Bürgermeister Ralf Leinberger und dankte seinem Kämmerer Marco Guse für das umfangreiche Zahlenwerk. „Wir hoffen, dass die derzeitige wirtschaftliche Situation in der Gemeinde Stödtlen weiterhin Bestand hat. Denn Stödtlen will sich auch in Zukunft weiterentwickeln. Das kostet, denkt man zum Beispiel an die Breitbandversorgung, an die Investitionen in die Kläranlage, aber auch an die für die Gemeinde wichtige Erschließung von neuem Bauland sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich. Wenn die ungeheuren Kosten für die Breitbanderschließung nicht wären, brauchten wir uns also keine größeren Sorgen zu machen“, sagte Leinberger.
Ein Lob für die Zahlen kam auch von Gemeinderat und stellvertretendem Bürgermeister Andreas Geiß: „Wir haben in den vergangenen Jahren in der Gemeinde sehr viel auf den Weg gebracht. Dass wir nun trotzdem in die Rücklagen zuführen konnten, lässt uns für die Zukunft hoffen, denn Rücklagen sind wichtig für Zeiten, in denen es nicht so gut läuft wie 2017. Da ist es gut, wenn eine Gemeinde Reserven hat.“Ins gleiche Horn stieß Gemeinderat Michael Benninger. Er sagte: „Wir haben für 2017 in vielen Dingen eine Punktlandung hingelegt. Das spricht für eine gute und solide Planung.“