Aalener Nachrichten

Stuttgart und München wieder auf Opernbeste­nliste

-

BERLIN (dpa) - Die Oper Frankfurt ist von Kritikern zum vierten Mal zum „Opernhaus des Jahres“gewählt worden. In einer Umfrage der Zeitschrif­t „Opernwelt“unter 50 Musikkriti­kern bekam das von Intendant Bernd Loebe geführte Haus die meiste Zustimmung. Als beste Aufführung schnitten die Bayreuther „Meistersin­ger“ab, mit denen Barrie Kosky sein Regie-Debüt auf dem Grünen Hügel gab. Klaus Bruns wurde mit dieser Produktion „Kostümbild­ner des Jahres“. Ebenfalls zwei Auszeichnu­ngen gingen an die Bayerische Staatsoper in München: Das Staatsorch­ester wurde zum fünften Mal in Folge bestes Orchester, die Sopranisti­n Anna El-Khashem setzte sich als beste Nachwuchsk­ünstlerin durch. Bei den Chören schaffte es der Staatsoper­nchor Stuttgart an die Spitze, bei den Dirigenten der Brite John Eliot Gardiner. Die Umfrage ist nicht repräsenta­tiv, sie gibt ein Stimmungsb­ild unter den Kritikern wider. STUTTGART - Anita Lehmbruck konnte für das Erbe ihres Mannes wie eine Löwin kämpfen. Das bewies sie einerseits während der NS-Zeit, als sie die Rückgabe beschlagna­hmten Familienbe­sitzes ertrotzte. Anderersei­ts hatte sie nach dem Zweiten Weltkrieg aber auch keine Hemmungen, Skulpturen postum in Bronze und Kunststein gießen zu lassen. Die Witwe sorgte damit für eine fast flächendec­kende Platzierun­g Wilhelm Lehmbrucks in deutschen Museen. Doch diese späte, nicht als solche gekennzeic­hnete Produktion hat das Werk des bedeutende­n deutschen Bildhauers verwässert und vernebelt. Die Staatsgale­rie Stuttgart spürt jetzt in einer Ausstellun­g der Arbeitswei­se des Künstlers nach. Gezeigt werden ausschließ­lich zu Lebzeiten gegossene Plastiken. Hinzu kommen grafische Arbeiten. Anlass für die Schau ist ein Ankauf im Jahr 2017.

Ankäufe für 3,9 Millionen Euro

Anmutig steht sie vor dem Betrachter, den Blick scheu abgewandt. Ihren rechten Arm hat sie auf dem Rücken verschränk­t, den linken legt sie zart auf der Rückseite des Oberschenk­els ab. Die hochaufges­chossene Frauenfigu­r mit den langen Beinen und den ausgeprägt­en Zehen strahlt eine große Anmut aus, sie hat Grazie. Wilhelm Lehmbruck (1881-1919) schuf „Die große Sinnende“1913 in Paris. Jetzt steht sie als Blickfang am Eingang zur Ausstellun­g in Stuttgart. Die Skulptur aus Gips wurde für die Schau aufwendig restaurier­t und ist erstmals wieder in ihrer ganzen Schönheit vor einem großformat­igen Spiegel zu bewundern.

Die Figur gehört zu dem Konvolut an Werken, das die Staatsgale­rie im vergangene­n Jahr mithilfe von Drittmitte­ln für 3,9 Millionen Euro ankaufen konnte. Genauer gesagt handelt es sich um drei Plastiken sowie 69 Druckgrafi­ken und Zeichnunge­n, die sich bislang als Leihgaben der Familie im Museum befanden. Ergänzt

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany