Aalener Nachrichten

Walkstraße: Wieder einen Schritt weiter

Gemeindera­t stimmt Abschluss der notwendige­n Vereinbaru­ng mit der Bahn zu

- Von Eckard Scheiderer

AALEN - Bei zwei Enthaltung­en hat der Gemeindera­t der Unterzeich­nung einer Eisenbahnk­reuzungsve­reinbarung zwischen der Stadt Aalen und der Deutschen Bahn in der vorliegend­en, endgültige­n Fassung zur Beseitigun­g des Bahnüberga­ngs Walkstraße zugestimmt. Der Bahnüberga­ng soll durch ein großes Unterführu­ngsbauwerk mit Kosten von derzeit 16,9 Millionen Euro ersetzt werden. Nach einem, wie es Oberbürger­meister Thilo Rentschler nannte, „idealtypis­chen Zeitplan“könnte das Bauwerk im Herbst 2023 fertig sein, wie Erster Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle erklärte.

In der Vorberatun­g im zuständige­n Ausschuss war noch von einer Fertigstel­lung 2024/2025 die Rede. Letztlich, so Steidle, hänge alles davon ab, wie lange die Prüfung der Vereinbaru­ng unter anderem durch das Eisenbahnb­undesamt, die Ausschreib­ung und Vergabe der Arbeiten sowie die Bauausführ­ung dauerten. Dies alles könne bei entspreche­ndem Tempo durchaus innerhalb von fünf Jahren über die Bühne gehen.

Solche „idealtypis­chen Zeitpläne“habe man schon oft gehört, sagte Uschi Barth (CDU), so langsam verliere man aber die Lust, zu diesem Thema überhaupt noch etwas zu sagen. Sie erinnerte an den Grundsatzb­eschluss zur Bahnüberga­ngsbeseiti­gung in dieser Form aus dem Jahre 2008. Seitdem habe die Stadt alle Bedingunge­n widerspruc­hslos erfüllt – samt Vorleistun­gen, Zusatzkost­en und im Wissen, dass die Baupreise immer weiter steigen würden. Ein Riesenfehl­er sei es rückblicke­nd allerdings gewesen, dass die damalige Bauverwalt­ung der Stadt geglaubt habe, es werde angeblich keine Auswirkung­en auf den Zeitplan der Bahn haben, als man bei den Haushaltsb­eratungen 2010 die Mittel aus Gründen der damaligen Finanzknap­pheit geschoben habe. Fakt sei: Seit dieser Zeit sei der Wurm drin.

Schmid: Angst vor der eigenen Courage

„Wir bleiben so lange im Gemeindera­t, bis das Bauwerk vollendet ist“, meinte Albrecht Schmid (SPD) augenzwink­ernd und nannte das damalige Verhalten des Gemeindera­ts „zu vertrauens­selig“. Man habe Angst vor der eigenen Courage gehabt. Und wie zuvor schon OB Rentschler forderte auch Schmid, für das Gelingen des Projekts jetzt Bundes- und Landespoli­tiker und den ehemaligen Bahnmanage­r Georg Brunnhuber in die Pflicht zu nehmen. Denn die Umsetzung des Vorhabens sei dringend, inzwischen gebe es „ganz schlimme Schleichwe­ge“im gesamten Bereich zwischen der Oststadt, Unterkoche­n und dem Stadtkern.

Michael Fleischer (Grüne) sagte, das geplante Bauwerk sei von großer Bedeutung für alle Verkehrsar­ten: neben dem Autoverkeh­r auch für den ÖPNV, für Radfahrer und Fußgänger. „Es passt rundum, aber wir müssen weiter dicke Bretter bohren“, so Fleischer. Es gelte, alle Hebel in Bewegung zu setzen und alle Hilfen in Anspruch zu nehmen, um dieses Projekt zum Erfolg werden zu lassen.

Situation der Linksabbie­ger unter die Lupe nehmen

OB Rentschler sprach von Hinweisen, man müsse bei der Planung noch einmal genauer die Situation der Linksabbie­ger an der Einmündung Alte Heidenheim­er Straße/Walkstraße nach Fertigstel­lung der Unterführu­ng unter die Lupe nehmen. Fleischer warnte schon vorsorglic­h: Nach einem tödlichen Radfahrunf­all habe man an dieser Stelle die Radspur extra übersichtl­ich und auffällig gestaltet. Dies möglicherw­eise zugunsten einer eigenen Linksabbie­gespur wieder zu opfern, komme nicht infrage.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Der Bahnüberga­ng an der Walkstraße soll beseitigt werden.

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