Mars überzeugt mit starken Texten
„Asche zu Gold“lässt stilistische Variation vermissen
Bereits zwei Longplayer hat Marcel Richard „Mars“Saibert in verschiedenen Bandkonstellationen veröffentlicht. Entsprechend routiniert ist das neue Album „Asche zu Gold“(Eternal Sound) des Musikers und Schauspielers dann auch ausgefallen. Der Begriff der Routine hat hier nur wenig mit Gleichtönigkeit zu tun, sondern vielmehr mit Erfahrung und einem guten Gespür für Arrangements.
Tatsächlich hebt sich „Asche zu Gold“vor allem wegen seiner markanten Texte und dem energievollen Gitarrensound von so manchem rockpoppigen Einheitsbrei ab. Textzeilen wie „Wenn die Wahrheit verstummt / reden die anderen zu laut“(„Letzte Zigarette“) oder auch „Während du den Regen biegst / mit Drachen um die Wette fliegst / Halt ich die Zeit an / schenk sie dir“(„So einfach“) lassen erahnen, dass es Mars vor allem um die Lyrics geht, die ebenso von den Hoffnungen, Wünschen und Träumen erzählen wie auch von Ängsten und Zweifeln. Das klingt authentisch und macht die insgesamt 15 Tracks hörenswert – vor allem das Duett mit Pamela Falcon „Traumtänzer“, das wie die meisten Songs vor allem beim Chorus aufhorchen lässt.
Mars und seine vierköpfige Band haben dafür gesorgt, dass jeder Titel seinen Aha-Moment erhält – meist durch Tempi- oder Modi-Wechsel. Das ist notwendig, denn stilistisch variieren die Rock-Pop-Songs kaum voneinander. „Asche zu Gold“wurde musikalisch anständig abgemischt: Mars hat hier alles richtig gemacht – aber vielleicht auch zuviel gewollt, denn die Songs liegen viel zu nah beieinander.
Reinhören lohnt sich aber wegen „Alter Wein“, „Traumtänzer“, „So einfach“, „Asche zu Gold“und „Letzte Zigarette“dennoch.