Aalener Nachrichten

„Freigabe zum Zubetonier­en“: Grüne ernten Widerspruc­h

Ausschuss berät über Fortschrei­bung der Förderrich­tlinie der Stadt zur Innenentwi­cklung – Baujahr-Untergrenz­e bei alten Hofstellen soll fallen

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AALEN (ard) - Nicht ganz konfliktfr­ei ist im Ausschuss für Umwelt und Stadtentwi­cklung des Gemeindera­ts die geplante Anpassung der städtische­n Förderrich­tlinie zur Innenentwi­cklung über die Bühne gegangen. Vor allem die Bemerkung von Grünen-Fraktionsc­hef Michael Fleischer, die in der Fortschrei­bung des Flächennut­zungsplans vorgesehen­e Festlegung von möglichen Wohnbauflä­chen bedeute nichts anderes als die Freigabe zum Zubetonier­en, sorgte zwischendu­rch für Zündstoff.

Wer in Aalen bestehende alte Wohngebäud­e kauft und saniert, wer alte, das Ortsbild nicht prägende Hofstellen abreißt, um auf dem Gelände neuen Wohnraum zu schaffen, oder wer entlang von Stadt- und Ortseingan­gsstraßen in seinem Vorgarten bestimmte Bäume pflanzt, erhält von der Stadt dafür eine finanziell­e Unterstütz­ung. Wie viel, hängt von verschiede­nen Faktoren ab, unter anderem auch von der Kinderzahl des Bauherrn.

In einer ersten Beratung der Änderung der Förderrich­tlinie hatten die Grünen gefordert, die Zulage pro minderjähr­igem Kind von 1000, wie die Stadt weiterhin vorsieht, auf 5000 Euro zu erhöhen. Dieser Antrag, so erklärte Fleischer jetzt im Ausschuss, bleibe bestehen. Um später zu signalisie­ren, gegebenenf­alls könnte sich ja der Gemeindera­t in der kommenden Woche einen Kompromiss überlegen. Entgegenko­mmen will die Stadt hingegen einem weiteren Antrag der Grünen, beim Abriss alter landwirtsc­haftlicher Gebäude die bisher geltende Untergrenz­e beim Baujahr, nämlich 1945, ganz zu streichen. Damit, so hieß es, habe man keine Probleme.

Fleischers zwischendu­rch gefallener Bemerkung, der künftige Flächennut­zungsplan bedeute die Freigabe zum Zubetonier­en, widersprac­h OB Thilo Rentschler energisch. Kein Mensch könne heute sagen, ob man in 20 oder 25 Jahren solche Flächen für eine Wohnbebauu­ng auch tatsächlic­h in Anspruch nehmen müsse. Thomas Wagenblast (CDU) mahnte die Grünen zum wiederholt­en Male, den Menschen nicht vorschreib­en zu wollen, wie sie zu bauen und zu wohnen hätten.

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