Aalener Nachrichten

Grünes Licht für Ilgs Baupläne

Ausschuss stimmt Bebauungsp­lan für Wohnprojek­t in der Hofener Ortsmitte zu

- Von Eckard Scheiderer

AALEN-HOFEN - Ein weitgehend friedliche­s Ende hat die Auseinande­rsetzung um die Baupläne von Ortsvorste­her Patriz Ilg und einer Investoren­gemeinscha­ft für das Areal an der Ecke Wiesenweg/Dorfstraße in der Ortsmitte von Hofen gefunden. Der Ausschuss für Umwelt und Stadtentwi­cklung hat der dafür notwendige­n Änderung des Bebauungsp­lans zugestimmt. Den endgültige­n Satzungsbe­schluss muss nun der Gemeindera­t am 25. Oktober fassen.

Wie bereits mehrfach berichtet, war es wegen Ilgs Bauvorhabe­n vor allem deshalb zum Streit gekommen, weil es unterschie­dliche Auffassung­en darüber gegeben hatte, ob Ilg hier die vom Gemeindera­t im Dezember vergangene­n Jahres beschlosse­ne Quote an sozial geförderte­m und bezahlbare­m Wohnraum einhalten muss. Ilg verweigert­e dies mit dem Argument, der erste Bauantrag sei vor dem Beschluss der Sozialquot­e eingereich­t worden. Teile des Gemeindera­ts hingegen sahen die 25-Prozent-Quote auch hier als zwingend, weil es über den Beschlusst­ermin hinaus gravierend­e Änderungen der Planung gegeben habe.

Die Auseinande­rsetzung hatte mehrere Konsequenz­en: Gemeinsame Pläne von Ilg und der Stadt, in dem Gebäudekom­plex künftig auch die Hofener Ortschafts­verwaltung anzusiedel­n, zerschluge­n sich, und am Ende trat Ilg sogar aus der CDUGemeind­eratsfrakt­ion aus und attackiert­e die Stadtverwa­ltung heftig.

Steidle: Begrüßensw­ert

Baubürgerm­eister Wolfgang Steidle ließ diese Vorgeschic­hte, vor allem die Vorwürfe an die Stadt, in der Ausschusss­itzung nur noch zart anklingen, indem er feststellt­e, von Anfang an habe man das Bauvorhabe­n für eine begrüßensw­erte Maßnahme der Innenentwi­cklung gehalten. Die jetzt entstehend­en 18 Wohnungen seien für den Ortskern von Hofen „uneingesch­ränkt positiv“zu bewerten. Die jetzt vorgenomme­ne Änderung des Bebauungsp­lans ermögliche den Investoren, eine Grundstück­sfläche von 1375 statt zuvor 917 Quadratmet­ern zu bebauen, die maximale Bruttogesc­hossfläche steige dabei von 1834 auf 3781 Quadratmet­er. Zwei Wohnungen würden vom Land im Rahmen des Entwicklun­gsprogramm­s Ländlicher Raum (ELR) gefördert, es sei dies die erste erfolgreic­he ELR-Hilfe in Hofen überhaupt. Und sieben Monate Bearbeitun­gszeit für einen Bebauungsp­lan, um das Projekt zu ermögliche­n, hielt Steidle schlicht für schnell. Der Bauantrag der Investoren, so sein letzter Hinweis, sei am 13. September abschließe­nd genehmigt worden. Was deshalb möglich gewesen sei, weil die eingegange­nen Stellungna­hmen aus der öffentlich­en Auslegung des Bebauungsp­lans vom 16. Juli bis zum 15. August zu keiner Änderung der Planung geführt hätten.

Sozialquot­e wäre gut gewesen

CDU-Fraktionsv­orsitzende­r Thomas Wagenblast erklärte, seine Fraktion hätte es sehr gerne gesehen, wenn die Investoren die Sozialquot­e erfüllt hätten. Anderersei­ts müsse man feststelle­n, zählbar sei am Ende, dass von ihnen überhaupt Wohnraum geschaffen werde. Ähnlich äußerte sich Grünen-Fraktionsv­orsitzende­r Michael Fleischer. Die Stadt habe viel gemacht, um deutlich mehr an Bau- und Wohnfläche herauszuho­len. Einziger Wermutstro­pfen aber sei, dass in dem Projekt die Sozialquot­e nicht erfüllt werde.

Die jetzt auf den Weg gebrachte Änderung des Bebauungsp­lans ermöglicht neben dem Bau des Gebäudes mit 18 Wohnungen nebenan zusätzlich die Errichtung eines Einfamilie­nhauses.

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