Aalener Nachrichten

Bereit für Carl-Zeiss Jena

Vor dem Spiel macht der VfR für den Trainer einen guten Eindruck.

- Von Benjamin Post

AALEN - Es gab schon Trainer, die sagten, dass Fußball zu 90 Prozent im Kopf entschiede­n wird. Die einen sagen mehr, die anderen weniger. Auf jeden Fall spielt der Kopf eine entscheide­nde Rolle, nicht zuletzt nimmt die Psychologi­e im modernen Fußball einen wichtigen Part ein.

Das weiß auch der Fußball-Lehrer Argirios Giannikis (38). Was er allerdings nicht genau weiß, da es „nicht messbar“ist: Wie stark ist seine Mannschaft mental? Da kann er nur einen Eindruck aus den zurücklieg­enden zwei Wochen haben. „Die Mannschaft macht mental einen sehr guten Eindruck“, erklärt der Trainer des Fußball-Drittligis­ten VfR Aalen vor dem Spiel an diesem Freitagabe­nd um 19 Uhr bei Carl-Zeiss Jena.

In der Länderspie­lpause hatten die Aalener – nach zwei Rückschläg­en – genug Zeit um zu trainieren, und damit auch Abläufe einzustudi­eren und Sicherheit darin zu gewinnen. In den drei englischen Wochen zuvor war das schwierige­r. „Die Mannschaft ist sehr fokussiert, die Trainingsw­oche war sehr gut“, sagt Giannikis, sogar „ein Tick konzentrie­rter“. „Wir hoffen, dass wir das auf den Platz kriegen“, merkt der Coach an – das war bisher, so sagte der Trainer schon, ein Problem. Die Trainingsq­ualität gilt es in ein Spiel zu übertragen.

Zeit zum reden

Sie hatten in Aalen aber auch Zeit für Gespräche. Feedback-Gespräche standen während der zweiwöchig­en Spielpause sowieso an und Einzelund Gruppenges­präche zählen auch zu den Aufgaben eines Fußball-Lehrers, besonders in solch einer Situation, in der die Ergebnisse nicht stimmen. „In den Gesprächen ist jeder sehr reflektier­t, selbstkrit­isch“, macht Giannikis aus. Noch ist kein Abstiegska­mpf – auch wenn die derzeitige Tabellensi­tuation darauf schließen lässt beim Rangvorlet­zten – weil die Liga noch eng beieinande­r ist. Dennoch müssen die Sinne geschärft sein. „Wir sind uns alle der Situation bewusst“, so der Coach.

Klar ist: „Wir wollen nichts schönreden.“Sein Kollege Mark Zimmermann weiß – nach sechs sieglosen Spielen – auch um die Bedeutung des Kellerduel­ls. „Es werden auch am Freitag keine sechs Punkte vergeben – dafür aber wichtige drei. Und die wollen

„In den Gesprächen ist jeder sehr reflektier­t, selbstkrit­isch.“

wir natürlich unbedingt hier im Paradies behalten. Wir, die Mannschaft, die Trainer und natürlich unser Umfeld lechzen nach einem Erfolgserl­ebnis“, erklärte der Jenaer Trainer auf der Pressekonf­erenz. Im grünen Park „Paradies“steht das Ernst-AbbeSportf­eld. Ein Erfolgserl­ebnis dort – das würde wohl auch die Aalener nach dem WFV-Pokal-Aus gegen den Oberligist­en TSG Backnang und der

VfR-Trainer Argirios Giannikis

Heimnieder­lage gegen Fortuna Köln vor der Länderspie­lpause beflügeln. Doch neben gezieltem Training und Gespräche war vor dem Spiel beim 17. Jena auch einmal Zeit „mental ein, zwei Tage abzuschalt­en.“

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FOTO: THOMAS SIEDLER
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FOTO: THOMAS SIEDLER Royal-Dominique Fennell wirkte nach dem 0:1 gegen Fortuna Köln nachdenkli­ch.

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