Bereit für Carl-Zeiss Jena
Vor dem Spiel macht der VfR für den Trainer einen guten Eindruck.
AALEN - Es gab schon Trainer, die sagten, dass Fußball zu 90 Prozent im Kopf entschieden wird. Die einen sagen mehr, die anderen weniger. Auf jeden Fall spielt der Kopf eine entscheidende Rolle, nicht zuletzt nimmt die Psychologie im modernen Fußball einen wichtigen Part ein.
Das weiß auch der Fußball-Lehrer Argirios Giannikis (38). Was er allerdings nicht genau weiß, da es „nicht messbar“ist: Wie stark ist seine Mannschaft mental? Da kann er nur einen Eindruck aus den zurückliegenden zwei Wochen haben. „Die Mannschaft macht mental einen sehr guten Eindruck“, erklärt der Trainer des Fußball-Drittligisten VfR Aalen vor dem Spiel an diesem Freitagabend um 19 Uhr bei Carl-Zeiss Jena.
In der Länderspielpause hatten die Aalener – nach zwei Rückschlägen – genug Zeit um zu trainieren, und damit auch Abläufe einzustudieren und Sicherheit darin zu gewinnen. In den drei englischen Wochen zuvor war das schwieriger. „Die Mannschaft ist sehr fokussiert, die Trainingswoche war sehr gut“, sagt Giannikis, sogar „ein Tick konzentrierter“. „Wir hoffen, dass wir das auf den Platz kriegen“, merkt der Coach an – das war bisher, so sagte der Trainer schon, ein Problem. Die Trainingsqualität gilt es in ein Spiel zu übertragen.
Zeit zum reden
Sie hatten in Aalen aber auch Zeit für Gespräche. Feedback-Gespräche standen während der zweiwöchigen Spielpause sowieso an und Einzelund Gruppengespräche zählen auch zu den Aufgaben eines Fußball-Lehrers, besonders in solch einer Situation, in der die Ergebnisse nicht stimmen. „In den Gesprächen ist jeder sehr reflektiert, selbstkritisch“, macht Giannikis aus. Noch ist kein Abstiegskampf – auch wenn die derzeitige Tabellensituation darauf schließen lässt beim Rangvorletzten – weil die Liga noch eng beieinander ist. Dennoch müssen die Sinne geschärft sein. „Wir sind uns alle der Situation bewusst“, so der Coach.
Klar ist: „Wir wollen nichts schönreden.“Sein Kollege Mark Zimmermann weiß – nach sechs sieglosen Spielen – auch um die Bedeutung des Kellerduells. „Es werden auch am Freitag keine sechs Punkte vergeben – dafür aber wichtige drei. Und die wollen
„In den Gesprächen ist jeder sehr reflektiert, selbstkritisch.“
wir natürlich unbedingt hier im Paradies behalten. Wir, die Mannschaft, die Trainer und natürlich unser Umfeld lechzen nach einem Erfolgserlebnis“, erklärte der Jenaer Trainer auf der Pressekonferenz. Im grünen Park „Paradies“steht das Ernst-AbbeSportfeld. Ein Erfolgserlebnis dort – das würde wohl auch die Aalener nach dem WFV-Pokal-Aus gegen den Oberligisten TSG Backnang und der
VfR-Trainer Argirios Giannikis
Heimniederlage gegen Fortuna Köln vor der Länderspielpause beflügeln. Doch neben gezieltem Training und Gespräche war vor dem Spiel beim 17. Jena auch einmal Zeit „mental ein, zwei Tage abzuschalten.“